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| Beachtlich fand ich, daß im Rahmen der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen am 5. Februar ein Diavortrag und eine Diskussion mit Praktikern zum Thema "Modern und artgerecht - Pferdehaltung mit Zukunft" stattfand. Sollte unter den traditionellen Züchtern langsam ein Umdenken stattfinden?
Das schon erwähnte Heft Februar 2003 des Verbandsmagazins enthält jedenfalls einen Artikel, der den Anfang einer neuen Serie macht: "Artgerechte Pferdehaltung in Hessen". Der Titel des ersten Artikels der Reihe lautet: "Pferde leben in der Gruppe viel gesünder und ausgeglichener".
Vorgestellt wird ein Pensionspferdehalter, der seit sieben Jahren Gruppenhaltung anbietet. Hessen hat einen Landeswettbewerb "Tiergerechte Pferdehaltung" ausgeschrieben; 1999 und 2002 wurde der Betrieb von Gerhard Groß ausgezeichnet. Er hat durchweg positive Erfahrungen gesammelt:
"Die Tiere fühlen sich wohler und sind durch die Sozialkontakte und durch die Bewegung insgesamt ausgeglichener und umgänglicher und damit besser zu reiten als Pferde, die in Innenboxen gehalten werden." Auch die Verletzungshäufigkeit sei in der Offenstallhaltung geringer. | |
Abgesehen von den üblichen Problemen mit den Pferdebesitzern, die meinen, ihrem Pferd gehe es in der Box besser, hat er interessanterweise auch Probleme mit den Tierärzten:
"Viele rein in der Schulmedizin ausgebildete Tierärzte verordnen kranken Pferden generell erstmal Boxenruhe. Sobald ich jedoch ein Pferd aus einer bestehenden festen Herde nehme, zerstöre ich den Gruppenverband und verzögere dadurch den Heilungsprozeß, da die Boxenhaltung für dieses Tier einen ungewohnten Ausnahmezustand bedeutet." | |
Ein Pensionsstallbesitzer muß sich nicht nur mit Pferden auskennen, sondern auch mit Menschen, denn die haben miteinander auch diverse Probleme. Das ist schon bei der Boxenhaltung so, aber bei der Gruppenhaltung wird die Sache für den "Manager" schwieriger:
Das Betriebs- und Herdenmanagement sei anspruchsvoller als in der Boxenhaltung. "Es kommt dabei nicht nur darauf an, das Pferd gut in eine Gruppe zu integrieren, sondern mindestens genauso sensibel muß der Pferdebesitzer in die Gruppe der anderen Besitzer integriert werden", betont der Betriebsleiter. Auch sei es nicht immer einfach, zwischen den Wünschen des Besitzers und dem Wohlbefinden des Pferdes einen Kompromiß zu finden: "Individualbehandlungen sind nicht möglich," so Groß. | |
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