Zum Selbststudium geeignet sich auch die Videos und Bücher von Pat Parelli. Teil des Konzeptes ist eine Körpersprache, teils unter Zuhilfenahme von "Karottenstecken" und Führstrick, die Mensch und Tier gemeinsam lernen.
Durch diese standardisierte Körpersprache ist es möglich, sich als Mensch allen so ausgebildeten Pferden klar und relativ unmissverständlich mitzuteilen.
Aus eigener Erfahrung mit nach Pat Methode ausgebildeten Pferden kann ich nur sagen, dass diese (einseitige) Art der Kommunikation genau so gut funktioniert wie das Abfragen von Übungen bei einem Zirkuspferd durch einen Zuschauer, der die Bewegungen des Ausbilders nachahmt.
Ich möchte hier nicht werten, wie natürlich oder wie synthetisch diese Kommunikationsform ist. Wichtig scheint mir in diesem Zusammenhang zu sein, dass diese Art der Bewegungssprache für Mensch und Tier relativ leicht erlernbar und außerdem gewaltfrei ist.
Eine andere Art der Körpersprache lässt sich bei Friedhelm Splett beobachten. Für den unbedarften Zuschauer sieht es nach einem sprichwörtlichen Tanz mit den Pferden aus, Assoziationen zu Hempfling werden geweckt.
Spletts tänzerische Bewegungen entstammen eher einem natürlichen Bewegungsmuster, das auch nicht entsprechend ausgebildete Pferde verstehen können.
Bei der Kommunikation über optische Reize sind richtige Geschwindigkeit und Harmonie der Bewegung der bestimmende Faktor. Und je mehr die Gestik des Menschen den Bewegungsmustern gleicht, die Pferde entweder selbst benutzen oder die den Pferden zumindest gut bekannt sind, desto einfacher ist die Verständigung. Das Begrüßungsritual "Beschnuppern im Bereich der Nüstern" wäre ein kleines Beispiel. Wichtig ist auch, die Bewegungsfolge, auf die das Pferd sauber reagiert, in genau dieser Form und Geschwindigkeit konsequent beizubehalten.
Ähnlich wie bei der Akustik gilt auch hier die Formel: einfach (und damit leicht reproduzierbar), gerecht (und damit der Situation angemessen) und konsequent (Bewegung/Mimik A für Botschaft A) sollten die optischen Botschaften dem Pferd übermittelt werden.
Abbildungen soweit nicht anders angegeben: © Norbert Kaiser
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