 |  | | Toben als Ausdruck der Lebensfreude |  |  |  | Vorbemerkung
In der Literatur finden sich kaum Hinweise auf jene Art der Ausdrucksbewegungen, die ich hier als Verrichten der Notdurft zusammenfassen möchte. Lediglich von jenen Geräuschen aus den Eingeweiden eines Pferdes wird berichtet, die an das Glucksen eines verstopften Ausflusses erinnern.
Wenn Eddy stets seinem Bedürfnis nachkäme, wo er gerade ginge oder stünde, würde ich diesen Vorgängen kaum Beachtung geschenkt haben. Da Eddys Verhalten sich jedoch wiederholt und deshalb teilweise vorhersehbar ist, scheint es mir einer Beschreibung wert zu sein.
Darmentleerung
Vorausschicken sollte ich vielleicht die Tatsache, daß Eddy offenbar ein sehr reinliches Tier ist. So verläßt Eddy zum Äpfeln stets seine Box und geht bei Wind und Wetter auf den kleinen Auslauf vor dem Stall - soweit die Möglichkeit dazu gegeben ist. Bei abgeschlossener Box setzt Eddy seine Haufen immer in einem begrenzten Bereich an der Wand in einer bestimmen Ecke auf der Einstreu aus Sägespänen ab.
Es ist offenbar eine Art Gewohnheit bei Eddy, seine Losung an einem ganz bestimmten Ort abzulagern, an einem Ort, den er grundsätzlich nicht zur Nahrungsaufnahme oder zum Ausruhen und Schlafen benutzen will.
Dieses Verhalten änderte sich drastisch, als ihm ein Tierarzt wegen Durchfallneigung Stroh statt Heu verordnet hatte: Eddy funktionierte die Fütterungsstelle als Klo um - alle Haufen mitten ins Stroh. Da die gewünschte Heilwirkung des Strohs ausblieb, stellte ich die Fütterung wieder auf Heu um - und Eddy stellte sein Verhalten auch sofort um - alle Haufen wieder in am gewohnten Platz.
Einmal wollte ich Eddy etwas Gutes tun und kaufte ihm einen speziellen Ball mit integriertem Griff zum Spielen. Wohin ich diesen Ball auch gelegt hatte, stets setzte Eddy eine volle Ladung offenbar gezielt auf diesen "schönen" Ball - ganz so, als wollte er zum Ausdruck bringen, daß er dieses Ding einfach nicht mag. Ich war versucht, an die Floskel "da scheiß ich drauf" zu denken.
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