Deshalb ist es eigentlich korrekter, statt von Kunst von Illustration zu sprechen. Unser Cowboy ist mit einer handwerklichen Fertigkeit gearbeitet, wie sie Plakatmaler benötigen, z. B. für die Großplakate, die Filme ankündigen. In meiner Jugend entstand eine Kunstrichtung aus dieser Geisteshaltung: die Pop Art - die Bildung kommt von Popular Art, also populäre Kunst, womit schon sehr viel gesagt ist. Die bekanntesten Vertreter sind Roy Lichtenstein und Andy Warhol.
Lichtenstein hat sich die Comics zum Vorbild genommen, Warhol die Werbung. Übrigens habe ich nachträglich noch den Beitrag über die chinesischen Jagd ergänzt. Ich suchte eigentlich eine Abbildung der Mao-Bibel, fand aber keine.
Dann suchte ich eine Abbildung von Mao selbst und fand ein 'Porträt' von Andy Warhol. Die Porträts von Goethe und Marilyn Monroe sind ähnlich gemacht und sehr berühmt, ähemm - populär.
Hier fange ich nun an, mich unwohl zu fühlen, denn es tun sich rechtliche und finanzielle Probleme auf. Bekanntlich war die Schaffung des Urheberrechtes ein großer Fortschritt. Goethe ist noch ungeniert geraubdruckt worden und selbst heute gibt es viele Länder der Welt, die das Urheberrecht nicht anerkennen.
Wenn ich nun ungefragt Abbildungen aus dem Internet nehme, verstoße ich unter Umständen gegen das Urheberrecht. Die Sache ist nicht ganz einfach und ich weiß auch nicht, ob ich es richtig verstanden habe, aber mir stellt sich das so dar, daß die Abbildung eines Kunstwerkes selbst nicht urheberrechtsgeschützt ist, weil dem eine unkreative, rein reproduktive Tätigkeit zugrundeliegt. Das Kunstwerk selber aber ist bei neueren Werken geschützt, und zwar bis 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers.
William Welch lebt, und Andy Warhol ist erst ein paar Jahre tot. In beiden Fällen ist es also strenggenommen eine eklatante Verletzung des Urheberrechtes, wenn ich diese Abbildungen verwende.
Im Falle des Warhol habe ich die Galerie, die diesen Siebdruck verkauft, informiert, aber im Sinne des Gesetzes hätte ich mir das sparen können, denn die Galerie ist mit Sicherheit nicht im Besitz der Urheberrechte.
William Welch könnte ich direkt ansprechen, aber wenn er sich den Text übersetzen läßt, wird er nicht amüsiert sein. Ich vertraue also darauf, daß niemand etwas merkt, denn wo kein Kläger ist, da ist auch im Falle des Urheberrechtes kein Richter.
Ich habe übrigens den Taschen Verlag um die Erlaubnis gebeten, die Bilder aus dem Buch zu verwenden. Auch der Taschen Verlag wird nicht im Besitz des Urheberrechtes sein, kann mir also diese Erlaubnis gar nicht geben - ich habe sie aber bekommen! Nanu?
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