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Galeriebeitrag Ausgabe 279.08 · Die Ritter
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derunt Lewine et · © 2008  
[...]derunt Lewine et [...]
Ja: Es handelt sich um einen Hengst · © 2008  
Ja: Es handelt sich um einen Hengst
Volles Gebiß, langer Steigbügel · © 2008  
Volles Gebi�, langer Steigb�gel
Die ganze Szene · © 2008  
Die ganze Szene
Einige Beobachtungen �berraschen mich nicht: Alle Pferde sind Hengste, werden am losen Z�gel und meistens sogar freih�ndig geritten, weil die Ritter in der linken Hand ihren Schild und in der rechten die Lanze f�hren. Manchmal lassen die K�nstler, wie hier, ein Bein weg, vermutlich um das Bild nicht weiter zu verunklaren.

Eine Bildergeschichte erz�hlt. Selbstverst�ndlichkeiten k�nnen vorausgesetzt werden. Es ist hinreichend bekannt, da� Pferde vier Beine haben, deshalb mu� man diese Tatsache nicht unbedingt anf�hren.

Da� auch hier die Pferde ein volles Gebi� ohne Zahnl�cken haben, wundert mich ebenfalls nicht mehr - das habe ich schon genug bewundern k�nnen. Auf den Bildern, die man im Internet findet, kann man das nicht nachvollziehen; die Abbildung im � Schlacht von Hastings belegt aber sehr deutlich meine Beobachtung. Merkw�rdig: die Befestigung der Z�gel ist unklar; unterhalb der Z�hne ist deutlich ein waagerechtes Teil eingearbeitet.

Wenn mich nicht alles t�uscht, sind diese Pferde gro�e Warmbl�ter im Rechteckformat. Die Ritter reiten mit langem Bein, ihr Sattel hat vorne und hinten hohe Zwiesel. Im Schlachtbericht spielte der Nasalhelm Wilhelms eine gewisse Rolle. Worum handelt es sich da? Wieder gibt die Wikipedia Auskunft:

Der Nasalhelm war eine Variante des Spangenhelms oder des B�gelhelms, der �ber ein Nasenst�ck (Nasal) verf�gte, welches manchmal zum unteren Ende zunehmend breiter wird. Die Helmglocke l�uft spitz zu, wodurch der Schutzeffekt erh�ht wird.

Ab dem 10. Jahrhundert wurde der Nasalhelm, im Gegensatz zum mehrteiligen Spangenhelm und zweiteiligen B�gelhelm, zunehmend nur noch aus einer einzigen Eisenplatte geschmiedet. Unter dem Nasalhelm wurde als zus�tzlicher Schutz oft eine Haube aus Kettengeflecht getragen. Der Nasalhelm ist f�lschlicherweise auch als Normannenhelm bekannt, obwohl er in ganz Europa verwendet wurde.

Die meisten Nasalhelme wurden in den slawisch besiedelten Gebieten Mittel- und Osteuropas gefunden. Die Verbindung mit den Normannen k�nnte auf die Bekanntheit des Teppichs von Bayeux zur�ckgehen, auf dem zahlreiche normannische Ritter mit einem Nasalhelm abgebildet sind.

Auch die auf dem Teppich abgebildeten Angelsachsen tragen Nasalhelme, was von der Verbreitung des oftmals f�r origin�r normannisch gehaltenen Helmes zeugt. Ein Nasalhelm mit einem besonders breiten Nasenst�ck konnte die Identit�t seines Tr�gers verbergen, was auch auf dem Teppich von Bayeux angedeutet wird.
Lexikon der Malerei

Ein kurzer Blick zur�ck zum Beitrag der letzten Woche zeigt, da� die Ritter des � Nasalhelm keine Nasalhelme tragen. Dieser wurde n�mlich im 12. Jahrhundert durch Topfhelme abgel�st und gegen Ende des 13. Jahrhunderts von anderen Helmarten vollst�ndig verdr�ngt.

Der seit dem 9. Jahrhundert verwendete Nasalhelm wurde immer h�ufiger aus einer einzigen Eisenplatte hergestellt. Als Variante des konisch geformten Nasalhelms entstand im 12. Jahrhundert ein aus einer Platte gefertigter, zylindrischer Helm. Dieser Helm besass eine ann�hernd so hohe Helmglocke wie der Nasalhelm und konnte ebenfalls mit einem Nasenst�ck versehen werden. Aufgrund der zylindrischen Form gab es einen gr��eren Raum zwischen Sch�deldecke und Helm, was den Schutzeffekt erh�hte.

Es entstand schnell eine Variante dieses Helmes, die mit einem festen Visier ausgestattet war. Ein solcher Helm verbarg die Identit�t seines Tr�gers vollst�ndig, wodurch die Entstehung der Heraldik ausgel�st wurde. Die Helmart wurde durch den Schutz des Nackenbereiches vervollst�ndigt, so dass der gesamte Kopf umh�llt wurde.

Der so entstandene Helmtypus wurde aufgrund seiner Form als Topfhelm bezeichnet. Im Laufe der Zeit wurde die Form des Topfhelmes der menschlichen Sch�delform immer st�rker angepasst. Im 14. Jahrhundert wurde der Topfhelm allm�hlich von der Hundsgugel verdr�ngt, die mit ihrer hohen Helmglocke und dem langen, spitzen Visier einen besseren Schutz bot.
 Tarot

Wenn ich richtig sehe, sind die Helme der Tarot-Ritter wohl Topfhelme - oder sind es etwa Hundsgugel? Wie dem auch sei: Wie man mit diesen Unget�men reiten und k�mpfen kann, ist mir unklar. Die Ritterspiele heutiger Shows verzichten auf schwere R�stungen und verwenden statt dessen desto ausgiebiger malerische Umh�nge.

Mit der gewonnenen Schlacht war f�r Wilhelm erst der Anfang gemacht. Nun mu�te er seine Macht festigen und daf�r sorgen, da� ihm nicht genauso geschah wie seinen Gegnern. Zu diesem Thema habe ich eine etwas obskure Quelle gefunden; die Informationen und die Wertung scheint mir allerdings vertretbar zu sein:

Um das eroberte Volk in Schach halten zu k�nnen, organisiert Wilhelm einen �u�erst streng kontrollierten Milit�rstaat, in dem die neue (!) "Berufsgruppe" der "Sheriffs" als verl�ngerter Arm seiner Majest�t fungieren - damit aber nicht genug; eine raffinierte �nderung im Lehenwesen festigte seine Stellung erheblich:

Heiliges R�misches Reich Deutscher Nation England/Britannien
K�nig K�nig
K�nigsvasallen Barone
Untervasallen Untervasallen

Von oben nach unten erfolgte in beiden Reichen die Lehenvergabe. Die daraus resultierende Treuepflicht �nderte Wilhelm auf seine Weise. W�hrend im Deutschen Reich die Untervasallen (nur) ihrem Lehengeber - also den K�nigsvasallen- treuepflichtig waren, bestand in England auch Treuepflicht gegen�ber dem "�bergeordneten" Lehengeber - also dem K�nig. Dadurch machte Wilhelm es den Baronen unm�glich, die Untervasallen gegen den K�nig einzusetzen.

Mit dem "Domesday Book" schafft Wilhelm das erste Grundbuch �berhaupt und mit dem Tower of London setzt er sich selbst ein Denkmal bis in die heutige Zeit. F�r einen "Fremdling" war ein solch starkes Bollwerk ganz einfach notwendig.
� Topfhelm

Wilhelm lie� sich am Weihnachtstag 1066 in Westminster Abbey, der frisch fertiggestellten Kathedrale Eduards, als Wilhelm I zum K�nig von England kr�nen.

Das normannische Franz�sisch wurde zur Sprache der englischen Oberschicht, Verwaltung und Justiz, doch sprach die gro�e Mehrheit der Bev�lkerung weiterhin Angels�chsisch. Im 14. Jahrhundert setzte sich vor dem Hintergrund des Hundertj�hrigen Kriegs die Angels�chsische Sprache wieder allgemein durch (Mittelenglisch). Die normannischen K�nige herrschten bis 1154 �ber England. Sie wurden von dem ebenfalls aus Frankreich stammenden Haus Anjou-Plantagenet abgel�st.
� Geschichte

� Schlacht von Hastings zeigt eine Abbildung des Abschnittes, der einen Kometen zeigt. Man darf annehmen, da� dieser Komet aufgrund einer Beobachtung gezeichnet worden ist. Heute wei� man, da� es sich um den � Teppich von Bayeux gehandelt hat, der 1074 erschienen ist. Der Maler � Komet Halley mu� ihn 1302 beobachtet haben; er hat den Stern von Bethlehem erstmals als Komet dargestellt. Giotto zu Ehren wurde die europ�ische Raumstation, die den Kometen 1986 angeflogen ist, Giotto benannt (� Giotto di Bondone).

Der Teppich von Bayeux enth�lt �brigens 623 Menschen, 55 Hunde, 202 Pferde, 41 Schiffe, 49 B�ume, etwa 2000 lateinische Worte sowie mehr als 500 mythologische und normale Tiere wie Drachen und V�gel (� The Giotto Mission to Comet Halley). Man nimmt an, da� etwa zehn Jahre daran gearbeitet worden ist. Der siegreiche Wilhelm wurde "der Eroberer" genannt. Seither ist es niemandem mehr gelungen, die britischen Inseln zu erobern. Napoleon hat sich den Teppich 1803 angeeignet, um sich f�r die Eroberung der Insel inspirieren zu lassen (� What is the Bayeux Tapestry?) - aber es hat nichts gen�tzt.



Quellen / Verweise


  1. � The Bayeux Tapestry, Part5
  2. � Der Teppich von Bayeux
  3.  Tarot, Galeriebeitrag Ausgabe 278
  4. � Teppich von Bayeux, Wikipedia
  5. � Schlacht von Hastings, Wikipedia
  6. � What is the Bayeux Tapestry?
  7. � Invasion of England, 1066
  8. Lexikon der Malerei, Stuttgart 1993, ISBN 3-8122-3392-4, Seite 63
  9. � Nasalhelm
  10. � Topfhelm
  11. � Geschichte
  12. � Komet Halley
  13. � Giotto di Bondone
  14. � The Giotto Mission to Comet Halley


Fotos
�  Gerd Hebrang





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