Unbekannt, griechische Antike Bruchstück eines Pferdes aus dem antiken Griechenland Terrakotta, ca. 7 cm hoch, ca. 700 vor Christus Museum der Schönen Künste, Budapest, Aufnahme vom 11. Mai 2003
In der Antikenabteilung des Museums der Schönen Künste in Budapest habe ich auch einen kleinen Pferdekopf gefunden, der mich an eine ähnliches Stück erinnerte, das ich auf der Kunstmesse in Köln entdeckt hatte.
Wenn man Kunstwerke im Museum sieht, hat man normalerweise keinerlei Anhaltspunkte, welchen Marktwert diese haben. Nun, normalerweise haben sie keinen, denn sie sind nicht verkäuflich.
In dem Moment aber, wo etwas auf den Markt kommt, hat es normalerweise auch einen Preis, und dieser Preis ergibt sich durch das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage.
Auf einer Messe hat natürlich jedes der angebotenen Stücke einen Preis, denn jedes Stück ist verkäuflich. Die Preise sind im allgemeinen nicht besonders hoch; insbesondere hängt der Preis nicht vom Alter ab. Man kann sehr alte Stücke sehr preiswert erwerben.
Kommentar · 29.06.2003 Von Werner Stürenburg
| | | | | Halfter und Schmuck, Mähne und Ohren | | | |
| Wir hatten bereits im Galeriebeitrag in der letzten Woche gesehen, daß die Halfter der alten Griechen ziemlich genau denen entsprechen, die wir heute immer noch benutzen.
Auch diese kleine Skulptur zeigt ein Halfter mit Schmuckelementen. Das Pferd scheint eine Stehmähne zu haben; deutet das darauf hin, daß die Griechen in der Frühzeit die Mähne der Pferde beschnitten haben? Vermutlich schon, denn das Pferd auf der Vase hat eine wallende Mähne und einen Stirnschopf.
Oder hatten die Griechen unterschiedliche Pferderassen? Hatten sie außerdem Pferde mit Stehmähne, und wenn ja, was bedeutet das? Waren diese Pferde genetisch noch enger mit den Urpferden verwandt?
Die Takhi ( Takhi - ab in die Mongolei) haben heute noch Stehmähnen; sie haben außerdem keinen Stirnschopf. Als ich die Aufnahme gemacht habe, habe ich mir den Kopf nicht genau angeschaut. Die Frage, ob dieses Pferd einen Stirnschopf hat, hat sich mir nicht gestellt.
Ein Pferd hat bekanntlich Ohren, und die sollten sichtbar sein. Wenn das, was man sieht, die Ohren sind, so dürfte dieses Pferd keinen Stirnschopf haben. Normalerweise hängen die Haare auch so weit herunter, daß Schmuckelemente auf dem Stirnriemen verdeckt werden.
Hier sieht man das Schmuckelement sehr deutlich; es scheint sich um dasselbe oder ein ähnliches Metallteil zu handeln, wie man sie auch an den Verbindungsstellen der einzelnen Halfterteile erkennen kann.
Das Pferd reißt sein Maul auf; ich würde dies als einen Hinweis darauf deuten, daß das Pferd ein Gebiß getragen hat. Welche Gebisse hatten die Griechen? Gibt es noch alte griechische Gebisse, die den Zahn der Zeit überdauert haben? Hat man anderweitig Kenntnis von den Gebissen? Werden irgendwo Gebisse auf Vasen dargestellt? Auf unserer Vase scheint das Pferd kein Gebiß zu tragen.
Die Gebisse, die ich im April 2002 in der Eremitage in Sankt Petersburg gesehen habe, gehen mir nicht mehr aus den Kopf. Leider habe ich damals noch keine Digitalkamera gehabt; gerne hätte ich diese Folterinstrumente dokumentiert.
Vermutlich werde ich in meinem Leben nicht mehr nach Sankt Petersburg kommen; sollten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, die Gelegenheit zu einem Besuch in der Eremitage haben, zufällig den Schaukasten mit den Gebissen finden und eine Kamera dabeihaben: Bitte denken Sie an mich und die Pferdezeitung, ich würde gerne einmal über diese Stücke schreiben.
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