| | W. Popken im Fenster Selbstportrait 08/2004 | | | | 19.09.2010
Turniererfolge
Ein Kernsatz im Hauptartikel dieser Woche ist meines Erachtens die Nebenbemerkung über die unverständliche Bewertung der Richter, die trotz ganz offensichtlich unschöner Bilder die Leistung des betreffenden Pferdes positiv bewertet haben. Ich sehe diese Bemerkung im Zusammenhang mit der mehrfach wiederholten Beteuerung Ingrid Klimkes, dass es ihr bei der Ausbildung in erster Linie um eine pferdeschonende und pferdegerechte Entwicklung geht. Dabei stelle ich mir vor, dass Ingrid Klimke über solche Bilder mindestens so entsetzt ist wie ich. Darüber hinaus ist sie auch noch Leidtragende, die die Ungerechtigkeit dieser Richter aushalten muss. Heutzutage sind Kameras ja fast schon Wegwerfartikel; für einen ernsthaften Reiter sollte eine Kamera zur Überprüfung ebenso zum Handwerk gehören wie Gerte und Sattel. Insbesondere auf Turnieren müssten Kameras vielfältig eingesetzt werden. Und mit dem dort produzierten Material müssten wiederum die Richter konfrontiert und geschult werden. Wenn, ja wenn die Welt gerecht wäre. Da fällt mir die Diskussion im Fußball ein, wo immer wieder Fehlentscheidungen getroffen werden. Die Kamera zeigt ganz deutlich, dass es ein Tor war oder kein Tor war, ein Foul oder kein Foul, aber die Verantwortlichen der Fußballverbände denken nicht daran, Kameras einzusetzen, um die Arbeit der Schiedsrichter zu unterstützen, und zwar mit dem Argument, dass dann das Spiel ja an Spannung verlieren würde. Hält man das für möglich?
Spielregeln Was kann der Sportler dagegen tun? Nichts. Der einzelne Sportler ist machtlos, selbst ganze Teams oder Nationalmannschaften haben vermutlich keine Chance, ihre berechtigten Interessen durchzusetzen. Nur ein weltweiter Streik könnte die Verhältnisse ändern, aber daran ist nicht zu denken. Denn die Sportler sind ja Konkurrenten, und was dem einen sein Leid, ist dem anderen seine Freud. Wo kämen wir denn da hin, wenn wir uns alle einig wären? Dann gäbe es ja nichts mehr zu diskutieren! So aber kann doch jeder nach Lust und Laune schimpfen und den Regeln, den Richtern und den Funktionären die Schuld geben. Überhaupt: Reiten können die anderen sowieso nicht. Jeder Reiter weiß ganz genau, wie es geht, aber alle anderen nicht. Derjenige, der hier angeprangert wird, würde sich sicherlich gegen alle Vorwürfe verwahren, wenn wir ihm diese Bilder als abschreckendes Beispiel vor Augen führten. Er würde darauf bestehen, dass nicht nur seine Reitweise die einzig wahre ist, sondern auch seine Reaktion und die Behandlung des Pferdes. Können Sie sich noch daran erinnern, wie der Aufstand gegen die Rollkur in sich zusammenfiel, als die Angeklagten sich einfach hinstellten und frech behaupteten, dass alle Anschuldigungen haltlos seien, ihre Methode im Gegenteil besonders pferdeschonend und hilfreich sei, und im übrigen ihre Erfolge und das hohe Alter ihres Spitzenpferdes ihre Behauptungen beweisen würde? Im übrigen ließen die Spielregeln ihnen freie Hand und sie hätten sich nichts vorzuwerfen.
Empathie Ich will mich auf eine solche Diskussion gar nicht einlassen. Die scheint mir völlig unangemessen zu sein. Ich sehe die Bilder und weiß Bescheid. Die ganze Sequenz ist ja nur ein paar Sekunden lang, aber weil sie auf einer DVD festgehalten ist, kann man sie sich mehrfach anschauen, auch in Zeitlupe, man kann sich sogar die einzelnen Frames als Einzelbilder anschauen. Und da besteht gar kein Zweifel, dass hier ein Lebewesen aufs äußerste gequält wird. Wohlgemerkt: Vollkommen innerhalb der Spielregeln. Sogar noch mit guter Bewertung. Und wenn man sich die ganze Sache einmal genau überlegt, besteht das Problem darin, eine Grenze zu ziehen. Denn was Ingrid Klimke macht, ist im Grunde dasselbe, nur mit einer wesentlich geringeren Intensität. Auch ihre Pferde zeigen ganz deutlich, dass sie gequält werden. Die mögen das gar nicht, ständig diesen Druck im Maul, diese ununterbrochenen Reize an den Rippen, dieses unaufhörliche Geriegele, aber das entspricht genau der Tradition, auf die sich Ingrid Klimke beruft. Und die Erfolge geben ihr Recht. Die Pferdeleute wollen sich natürlich nicht in Pferde einfühlen, sie wollen das realisieren, was ganz allgemein beziehungsweise innerhalb ihrer eigenen Gruppe als Gipfel der Reitkunst gilt. Und dazu müssen sie die Pferde in eine gewisse Form bringen, und anscheinend geht das nicht ohne diese Art von Zwang. Weil das nun jeder macht und die Methode sich seit Jahrhunderten schon so bewährt hat, wird die Praxis nicht hinterfragt. Bisher jedenfalls nicht. Natürlich gibt es Ausnahmen. Es gibt auch Leute, die meinen, dass jeder Pferde quält, der sich auf ein Pferd setzt. Das geht meines Erachtens zu weit. Da wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Spam Der Spam der Woche: Für Leute, die sich als Opfer betrogen fühlen: Ein spezielles Angebot aus China. Nur US $ 105! Zugreifen!
| From | Internal Revenue AUSSCHUSS <monaliza@kraftangan.gov.my> ReplyTo | Internal Revenue AUSSCHUSS <fortunedesk001@w.cn> Subject | Ref: ATM/08/10 | Ref: ATM/08/10 Das Kuratorium des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen gratuliere Ihnen hiermit über die Genehmigung des Ausgleichszahlung als Opfer betrogen, bitte, wenn Sie nicht der Besitzer dieser E-Mail oder Sie haben nicht ein Opfer gewesen sein, sich aufrichtig durch nicht reagiert, Bankomatkarte Anzahl 1896 im Wert von 500.000 US-Dollar hat in Ihrem name.Kindly an dieses Amt mit dem akkreditiert Informationen unter die sofortige Freilassung des ATM Cash Card. Hinweis: Die einzigen Gebühren Sie bezahlen, wenn Sie Kontakt mit diesem Büro ist US $ 105, die für den Versand Ihrer Sendung zu verstehen ist. Ansprechpartner: Mr.Denis Clark E-Mail: fortunedesk001@w.cn Vollständiger Name: ZUSTELLADRESSE: Telefon-Nummer: LAND: BERUF: GESCHLECHT: ALTER: Grüße, Präsident U.N Länder Herr Miguel d'Escoto Brockmann
| | |
Haiku
| - Erfolg ist alles.
Pferde sind Mittel zum Zweck. Ist doch in Ordnung.
- Bankomatkarte.
500.000 Dollar. ATM Cash Card.
| | |
| | Chefredakteur und Herausgeber | | | |
|