|  | Unsere Herde auf unserem Traumhof: v.l. Galana, Smoky, Gina, Blacky, Bossi, Pit © Merle Stürenburg |  |  |  |
Im Sommer des Jahres 2000 begannen Tina und ich mit einem Pädagogikstudium. Im Rahmen des Grundstudiums mussten wir auch ein Praktikum absolvieren. Es sollte 300 Stunden umfassen und in einem Zeitraum von acht Wochen abgeleistet werden, also in acht normalen 40-Stunden-Arbeitswochen.
Alternativ dazu konnte man das Praktikum jedoch auch im Rahmen einer Freizeit innerhalb von zwei Wochen ableisten, weil in diesem Fall auch die Nachtstunden mitgerechnet werden. Da Tina und ich beide nebenher arbeiteten, wir zudem auch an die Versorgung unserer Pferde denken mussten (wir konnten meiner Schwester Leevke nicht einfach für acht Wochen die alleinige Versorgungspflicht übertragen) und im Grunde unseres Wesens faul sind (also immer die angenehmste Lösung bevorzugen), fiel uns die Entscheidung für die zweiwöchige Alternative nicht schwer.
Die Osterferien der Schulen fielen in unsere Semesterferien: also die ideale Gelegenheit, diese Zeit zu nutzen. Unsere Kommilitonen absolvierten ihre Praktika in Beratungsstellen, Kindergärten oder Altenheimen. Dazu hatten wir nicht die geringste Lust. Wir wollten gerne mit Pferden arbeiten.
In den Ferien werden auch Reiterferien für Kinder und Jugendliche angeboten; ich hatte selbst schon mehrfach an solchen Veranstaltungen teilgenommen (siehe Reiten auf Reiterhöfen und im Verein). Ein Praktikumsplatz auf einem Reiterhof für die Betreuung der Kinder und Jugendlichen wäre für uns genau das Richtige - genauer gesagt zwei, denn wir wollten das Praktikum gemeinsam absolvieren. Wir stellten uns das sehr schön vor. Die Freude an der Arbeit mit den Pferden könnten wir mit der notwendigen pädagogischen Arbeit verbinden. Wie sollten wir unsere Vorstellungen in die Tat umsetzen?
Ich durchstöberte mehrere Wendys nach Anzeigen von Reiterhöfen. Sie waren zwar schon einige Jahre alt, aber ich dachte, es wäre ein guter Anfang. Immerhin hatten wir damals unsere eigenen Reiterferien auch auf diese Art gebucht. Ich wurde schnell fündig, sortierte die Anzeigen nach Attraktivität und fing an, sie der Reihe nach anzutelefonieren.
Soweit hört sich das alles ganz einfach an, aber wir hatten eine besondere Schwierigkeit. Wir suchten nicht nur eine Stelle für zwei Praktikanten, sondern bewarben uns auch noch in letzter Minute: etwa vier Wochen vor Beginn der Ferien. Typisch!
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