| | W. Popken im Fenster Selbstportrait 08/2004 | | | | Meine Meinung zu dem Buch: von › Werner Popken
Eine der beiden Autorinnen dieses Buches ist Wissenschaftlerin, Tier�rztin, promoviert noch dazu. Man sollte also annehmen, dass allein aufgrund ihrer Ausbildung sowohl das Thema als auch die Behandlung streng wissenschaftlichen Kriterien gen�gt. Jedermann wei�, dass letzteres f�r eine F�lle, wenn nicht gar f�r alle alternativen Behandlungsmethoden nicht nur nicht erwiesen ist, sondern in vielen F�llen sogar widerlegt.
Trotzdem gibt es nicht nur viele Laien, sondern auch Fachleute aus dem Gesundheitswesen, insbesondere naturwissenschaftlich geschulte Mediziner, die solche Methoden anbieten und damit nicht schlecht fahren. Warum auch nicht? Wenn es sich verkaufen l�sst?
"Die Welt will betrogen werden" sch�rfte mir mein Vater schon in jungen Jahren ein, freilich nicht in der Absicht, mich damit auf eine Betr�gerlaufbahn zu bringen, im Gegenteil: Es ging ihm lediglich darum, mir zu erkl�ren, warum �berall die Leute reihenweise mehr oder weniger offen hereingelegt werden.
Man kann freilich dar�ber philosophieren, ob jemand betrogen wird, wenn er das vorliegende Buch kauft. Bei Amazon finden sich zwei positive Rezensionen, die als solche absolut k�stlich sind und mir gut als Argument dienen k�nnen:
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5.0 von 5 Sternen Interessante Alternative und Erg�nzung, 30. Dezember 2009
Von Motte
[...] Als meine Stute ihr Fohlen bei der Geburt verlor, wusste ich mir keinen Rat und wollte etwas tun. Honey Suckle und Walnut, so erfuhr ich aus dem Buch, waren die Mittel meiner Wahl. Wie es ohne die Bachbl�ten ausgegangen w�re, wei� ich nicht. Auf diese Weise jedenfalls kam meine Stute mit der Situation bald zurecht. [...]
5.0 von 5 Sternen " Ein super Buch ", 10. Dezember 2009
Von sunny "sunny" (Dortmund)
[...] Bislang hatte ich nicht viel Erfolg mit der Anwendung von Bachbl�ten. Das hat sich nun ge�ndert.Die Bl�tenbeschreibungen,Dosierungen und Anwendungsbeispiele sind praxisnah,ausf�hrlich und gut verst�ndlich. Dadurch kann ich das Verhalten meines Pferdes viel besser verstehen und die Bachbl�ten richtig ausw�hlen. [...]
� Pferde - gesund und vital durch Bachbl�ten | | |
Die beiden Rezensenten waren also voll zufrieden; was will man mehr? Sie haben bekommen, was sie wollten, und deshalb w�re es v�llig unzul�ssig zu behaupten, sie seien betrogen worden.
Im Gegenteil, Kunden, die sich f�r dieses Buch interessieren, wollen noch mehr davon:
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a.a.O. | | |
Man sieht, dass auch bei den anderen B�chern die Kundenzufriedenheit extrem hoch ist. Das nenne ich einen funktionierenden Markt! Es gibt ein Bed�rfnis, und dieses wird befriedigt. Alle Seiten sind gl�cklich. Was gibt es da zu meckern?
In Apotheken, so stellte ich neulich fest, finden sich neuerdings nicht nur hom�opathische Mittel und Bachbl�ten, sondern auch B�cher �ber Sch��ler-Salze - die verkaufen auch alles, was Umsatz bringt, dachte ich mir. Dabei ist das Pharmaziestudium eines der l�ngsten und schwierigsten; vermutlich muss es deshalb anschlie�end in der Kasse richtig klingeln. Solange niemand gesch�digt wird, kann es einem doch egal sein, oder?
Durch die Medien gehen immer wieder Meldungen von F�llen, wo eine erfolgversprechende Behandlung mit den Methoden der evidenzbasierten Medizin verhindert worden ist, meistens durch religi�s oder ideologisch verbohrte Eltern oder einflussreiche Gruppen, f�r die beispielsweise auch die schrecklichsten Krankheiten gottgegeben und lediglich ein Hinweis auf mangelnden Glauben sind. Das sind sicher Extremf�lle; in meinem Bekanntenkreis gibt es niemanden, der die Segnungen der modernen Medizin ablehnt. Allerdings m�chte man sich absichern, vor allen Dingen in F�llen, wo der Hausarzt nicht reflexartig mit der richtigen Diagnose r�berkommt. Bekanntlich gibt es davon viele.
Ich habe vorhin das Wort evidenzbasiert benutzt; das hei�t, dass f�r jegliches Medikament, f�r jede Methode ganz strenge Regeln angelegt werden, nach denen nachgewiesen sein muss, dass das Medikament oder die Methode wirklich wirksam ist - sonst wird es gar nicht auf die Menschheit losgelassen. Dar�ber hinaus m�ssen s�mtliche, meist unvermeidlichen Nebenwirkungen genannt und m�gliche Konsequenzen aufgewiesen werden. Daran sind wir so gew�hnt, das halten wir f�r so selbstverst�ndlich, dass uns gar nicht bewusst wird, dass wir hier zweierlei Ma�st�be anlegen.
Der ganze Bereich des Heilpraktikerwesens, die alternative, meist sogenannte Naturheilkunde ist davon ganz ausdr�cklich ausgenommen und genie�t gewisserma�en Narrenfreiheit. Nicht nur verlangt niemand, dass die Wirkungsweise von Mitteln und Methoden nachgewiesen wird; wir wissen definitiv, das bisher niemand solches nachweisen kann, und alle die es versucht haben (und es wurde in Einzelf�llen, etwa bei der � Hom�opathie, immer wieder versucht), haben lediglich die Nichtwirksamkeit streng wissenschaftlich nachweisen k�nnen.
Trotzdem floriert das Gesch�ft. Wie ist das zu erkl�ren? Der R�ckentext gibt uns einen Hinweis:
| Angst, Unsicherheit oder Ersch�pfung beeintr�chtigen das Wohlbefinden der Pferde und k�nnen zu Rittigkeitsproblemen oder Schwierigkeiten im Umgang f�hren.
a.a.O. | | |
Dieser Satz ist unproblematisch. Er ist allerdings auch wenig aussagekr�ftig. Was soll das hei�en: Beeintr�chtigen das Wohlbefinden der Pferde, k�nnen zu Rittigkeitsproblemen oder Schwierigkeiten im Umgang f�hren? Das sind Leers�tze, hei�e Luft, die ebenso wahr wie falsch sind und �berhaupt nicht �berpr�ft werden k�nnen.
Das ist n�mlich das erste Kriterium wissenschaftlicher Arbeit: Eine Behauptung muss falsifizierbar sein. Man muss also in der Lage sein, den Wahrheitsgehalt der Behauptung �berpr�fen zu k�nnen. Wenn man das nicht kann, dann ist die Behauptung f�r die Wissenschaft uninteressant. Sie �berl�sst das Thema all denen, die sich um Wahrheit und Wirksamkeit nicht wirklich bem�hen. Bekanntlich kann man sich selbst auch ganz sch�n betr�gen; die Rezensentin mit dem verlorenen Fohlen hat es uns gezeigt, wie es geht.
Gl�cklicherweise sind die meisten alternativen Methoden und Mittel v�llig harmlos; sie schaden also auch nicht. Und wenn die Symptomatik sich verschlechtert, so ist dies laut alternativem Heiler ein sicheres Zeichen daf�r, dass das Mittel angeschlagen hat (die sogenannte Erstverschlimmerung), wenn sie sich bessert, ist das ebenfalls ein Beweis f�r die Wirksamkeit des Mittels, und wenn sie sich nicht ver�ndert, dann muss der Patient noch etwas mehr leiden, damit die Krankheit die entsprechenden Wirkungen in der Seele zeigt, wobei das Mittel selbstverst�ndlich extrem hilfreich ist. Man sieht an dieser wohlbekannten Argumentation, dass die Naturheilkunde immer recht hat, egal was passiert - und daher kann sie gar nicht widerlegt werden.
An dieser Stelle zeigt sich aber auch, dass die evidenzbasierte Medizin als mangelhaft angesehen wird, weil sie den Bereich der Seele nicht ber�cksichtigt. Der R�ckentext zeigt es wieder sehr deutlich:
| St�rungen des seelischen Gleichgewichts gehen zudem immer k�rperlichen Krankheiten voraus.
a.a.O. | | |
Dies wird wie ein Gesetz formuliert: "gehen zudem immer". Alle nicken, keiner wei� warum. Hat das irgendjemand nachgewiesen? Was soll seelisches Gleichgewicht bedeuten (zumal beim Pferd), was ist eine St�rung desselben? Was eine k�rperliche Krankheit ist, dar�ber k�nnen wir uns wohl verst�ndigen, obwohl auch das nicht immer so klar ist, wie man es gerne h�tte.
| Dies ist der Grundgedanke der Bach-Bl�tentherapie. Die von Dr. Edward Bach entwickelte Behandlungsmethode hilft, das seelische Gleichgewicht der Pferde wieder herzustellen.
a.a.O. | | |
Aha, es ist also ein Gedanke, ein Grundgedanke, also etwas, was ohne weiteren Beweis einfach vorausgesetzt wird. Wir nehmen einmal an, es w�re so. Und dann leiten wir flei�ig daraus ab. Der R�ckentext hebt darauf ab, dass die Bl�tentherapie f�r Pferde abgewandelt werden muss. Zun�chst wird mitgeteilt, dass von Bach selbst bis auf eine Ausnahme keine Tierbehandlung �berliefert sind:
| [...] abgesehen von der Geschichte �ber ein kleines wei�es Pony, das von Bach kurz vor dem Sterben durch das Einfl��en einer Bach-Bl�tenmischung geheilt wurde. Es ist allerdings nicht bekannt, welche Bl�ten angewendet wurden [...]
a.a.O., Seite 19 | | |
Donnerwetter! Wenn ich das richtig sehe, handelt es sich hier um ein Wunder! Kurz vor dem Sterben ein bisschen Bachbl�ten und schon geheilt! Der Wunderglaube floriert in der Naturheilkunde ungemein. Die Autorin sieht sich gezwungen, davor zu warnen, allzu viel von dieser Methode zu verlangen:
| Defizite in der Haltung d�rfen nicht durch eine Dauertherapie mit Bachbl�ten kompensiert werden. Gleiches gilt auch f�r nicht artgerechte Haltung, die zu Verhaltenst�rungen f�hrt. Das w�re tierschutzwidrig!
a.a.O., Seite 20 | | |
Die Warnung wird sicher nicht ohne Grund gegeben. Damit hier kein Missverst�ndnis aufkommt: Ich habe das alles hinter mir. Schon vor 30 Jahren, als das noch schwierig war, haben wir den kompletten Satz Bachbl�ten aus England kommen lassen, �ber die Apotheke selbstverst�ndlich. Und dann mit der intuitiven Methode die richtigen Mittel ausgesucht, so wie uns das eine nach den Regeln der evidenzbasierten Medizin ausgebildete niedergelassene �rztin gezeigt hatte. Das ist � Voodoo im aufgekl�rten Europa gegen Ende des 20. Jahrhunderts.
Nat�rlich f�hlen wir uns alle sehr unwohl und missverstanden, wenn der gesamte Bereich der Seele ausgeblendet wird, obwohl keiner wei�, was die Seele ist, aber wir f�hlen uns doch alle auch als Person, als ein Ich, und auch das hat man k�rperlich noch nicht dingfest machen k�nnen. Deshalb leuchtet uns der Gedanke des seelischen Gleichgewichts unmittelbar ein. Nat�rlich! Wenn wir ungl�cklich sind, werden wir leichter krank. Wenn die Seele geschw�cht ist, dr�ckt sich das auch im K�rper aus. Und umgekehrt. Das erscheint so selbstverst�ndlich, dass eine �berpr�fung v�llig unn�tig zu sein scheint. Manche Leute leiten aus diesen angeblich unmittelbar einleuchtenden, aber in Wirklichkeit erst einmal nur behaupteten Zusammenh�ngen sogar ab, dass diejenigen, die Krebs haben, selber schuld sind. Sie m�ssen nur wollen und richtig denken, positiv n�mlich, dann werden sie schon von alleine gesund. So einfach ist das! Und wer nicht gesund wird und stirbt, wollte einfach nicht intensiv genug. Womit die Theorie in jedem Fall recht hat.
Und selbstverst�ndlich gibt es auch Spontanheilungen! Die Rolle der Psyche auf den K�rper ist noch l�ngst nicht verstanden. Alleine Zuwendung kann manchmal Wunder wirken. Die Wissenschaft ist weit davon entfernt, das Wunder des Lebens wirklich zu verstehen. Deshalb stelle ich es mir sehr schwierig vor, Mediziner zu sein. Wenn man wei�, wie wenig man wei� und wie wenig man helfen kann, wie f�hlt man sich dann? Greift man dann nicht auch gerne zu Mitteln, die auf irgendeine Art und Weise - m�glicherweise - helfen, wenn nur irgendwie geholfen wird?
Schwierig wird es nur, wenn jemand sich anschlie�end beschwert, weil trotz aller Aufwendungen nichts dabei herausgekommen ist. Das passiert bekanntlich auch der evidenzbasierten Medizin. Insofern muss man ein solches Verhalten als unfair bezeichnen. Alle haben doch gewusst, worauf sie sich einlassen, oder? � brandeins berichtet im Artikel � Hoffnung in geringer Konzentration von einer wissenschaftlichen Untersuchung, wo gekl�rt werden sollte, wie viele Eltern krebskranker Kinder wie viele alternative Heilmethoden zus�tzlich in Anspruch genommen und was sie sich davon versprochen haben.
Das Resultat ist interessant. Fast alle hatten es getan und alle wussten hinterher, dass keine Methode etwas gen�tzt hatte, egal wie abgefahren sie war, aber alle waren zufrieden, weil sie wussten, dass sie sich nicht den Vorwurf machen mussten, sie h�tten nicht alles versucht. Insofern erinnert mich die ganze Angelegenheit ein bisschen an die Religion. Als ich im Vorschulalter meinen Vater fragte, ob er abends auch ein Abendgebet spricht, wie man mich gelehrt hatte, antwortete er etwas ausweichend. Und als ich ihn nach Gott fragte, sagte er, man k�nne ja nie wissen, und wenn man glaube, sei man auf der sicheren Seite. Das hielt ich schon als kleines Kind f�r ein sehr schwaches Argument, aber meinem Vater reichte es wohl, in Ermangelung eines besseren.
So gesehen sind Religion und alternativmedizinische Ma�nahmen einfach nur ein Beruhigungsmittel gegen die Angst, die Sorge und das schlechte Gewissen. Wenn damit kein Schaden angerichtet wird, muss man sich vermutlich nicht gro� dar�ber aufregen. �brigens hat auch die Pferdezeitung schon eine Serie �ber die Bachbl�ten gebracht, speziell f�r Pferde: › Bachbl�ten. Klingt auch alles ganz nett und freundlich, ganz so wie in dem jetzt vorliegenden Buch der Tier�rztin.
Interessant fand ich auch die Formulierung "Tier�rztin mit Zusatzbezeichnung Akupunktur". Was ist das denn jetzt f�r ein Titel? Ist das �berhaupt ein Titel? Was wird damit bescheinigt? Au�erdem behauptet sie von sich selbst, dass sie weitere naturheilkundliche Behandlungsmethoden wie die Bach-Bl�tentherapie mit Erfolg einsetzt. Tja, das kann jeder behaupten, und es wird sogar stimmen. Die Frage ist nur, wie man Erfolg definiert.
Ein mir bekannter Klangtherapeut unterzog mich einmal einer Behandlung, kostenlos. Die h�tte sonst ein paar hundert Euro gekostet. Statt mich hinterher zu fragen, was die Prozedur mit mir gemacht hat, erkl�rte er mir, was sie gemacht haben musste. Ich kam nicht mal dazwischen, um ihm zu erkl�ren, dass er v�llig falsch lag und ich mich keineswegs so f�hlte, wie ich mich ihm zufolge h�tte f�hlen sollen.
Und dann berichtete er mir von vielen erfolgreichen Behandlungen auch schwerster F�lle, deren Erfolg er daran ma�, dass die Patienten nie wiedergekommen sind. Also musste die einmalige Behandlung sie vollst�ndig geheilt haben. Meinen spontanen Einwand, dass er hiermit einen logischen Fehlschluss zieht, nahm er gar nicht wahr. Er war von sich so �berzeugt, dass die Realit�t gar nicht anders sein konnte, als er sie sich zurechtgebogen hatte.
Tja, mit der Wissenschaft bewegt man sich auf vergleichsweise viel sichererem Grund. Die Wissenschaft ist nicht unfehlbar; sie ist auch nicht im Besitz der Wahrheit. Sie sucht aber nach Erkl�rungen und versucht diese systematisch mit viel Aufwand zu widerlegen. Solange das nicht gelingt, h�lt sie die getestete Erkl�rung f�r vorl�ufig richtig. Sobald man einen Fehler oder Widerspruch gefunden hat, l�sst man die Theorie fallen und sucht eine bessere. Man will sich schlie�lich nicht selbst hereinlegen.
Der Hauptartikel dieser Woche ist ebenfalls von einer promovierten Naturwissenschaftlerin geschrieben worden: › Hilfe! Schlechte Leberwerte! Dieser Artikel ist gespickt mit Belegen, und diese Belege ihrerseits sind sicherlich sehr schwer zu lesen, verst�ndlich vermutlich nur f�r eine kleine Gruppe von eingeweihten Fachwissenschaftlern. Der Artikel stellt auch jede Menge Fragen und gibt sehr wenige Antworten. Das ist ein weiterer augenf�lliger Unterschied zur sogenannten Naturheilkunde, wo alles ganz einfach ist und jede Frage eine Antwort findet.
Vielleicht ist auch das ein Teil der Faszination: Im famili�ren Umkreis entwickelten sich seinerzeit sehr schnell eine ganze Menge Experten in der Bach-Bl�tentherapie. War ja alles nicht so schwierig. � Astrologie war auch so ein Thema. F�r mich war das alles viel zu kompliziert, ich konnte mir so etwas nicht merken. Aber f�r viele andere war es genau umgekehrt. Sternzeichen machen die Pers�nlichkeit, ist doch ganz klar! Sag mir Dein Sternzeichen und ich sage Dir, wer Du bist und welche hom�opathischen Mittel Du nehmen musst!
� Carl Sagan hat sich in seinen B�chern sehr gegen diese Art von Scharlatanerie gewandt und war tief bek�mmert; immerhin verf�gt unsere Zivilisation �ber die M�glichkeit, die Menschheit mehrfach auszurotten. Wenn ein amerikanischer Pr�sident (� Ronald Reagan), der den "roten Knopf" bedienen kann, sich von Astrologen beraten l�sst, mag man schon verzweifeln.
Ich sehe die Sache etwas gelassener; es ist noch gar nicht so lange her, da wusste die Menschheit noch nichts von � Viren und � Bakterien. � Angst hatten die Leute damals aber auch schon, und haben Medizinern vertraut, die fast nichts wussten und ihre Patienten mit schrecklichen Methoden gequ�lt haben. � Aberglaube und � Zauberei mussten die Bed�rfnisse der Menschen stillen. Dass davon noch viel �brig ist, kann doch gar nicht verwundern.
Auf die Dauer werden die Menschen aber einsehen, dass wir zurzeit keine bessere Methode haben als die harte und spr�de Wissenschaft. Die freilich kann wichtige Fragen nicht beantworten, wie nach dem Sinn des Lebens oder des Leidens beispielsweise. Und deshalb werden die Menschen noch lange Zuflucht zu tr�stenden Vorstellungen nehmen.
� Bachbl�ten - das klingt schon so sch�n! Bach, da f�llt einem doch gleich Johann Sebastian ein. Und ein richtiger Doktor war der Mann auch. Geheimniskr�mer dazu. Bl�ten, wie sch�n! In Quellwasser gebadet - wie rein! Das tut der Seele wirklich gut, und die wird dann die richtigen Schwingungen produzieren, die den Heilungsprozess in Gang setzen.
�berhaupt: Schwingungen! Damit meinen die Naturheilkundler nicht dasselbe wie die Physiker, das ist wohl klar! Und ich bef�rchte, dass die auch mit Heilung nicht dasselbe meinen wie die evidenzbasierte Medizin.
Evidenz: Also nachweislich und unmittelbar auf die Behandlung oder das Medikament zur�ckzuf�hren. Das ist nicht einfach, wie wir wissen, dazu m�ssen sogenannte Doppelblindstudien mit einer gen�genden Anzahl Probanden �ber eine gen�gend lange Zeit gefahren werden, und zwar wiederholt. Das kostet auch eine Menge.
Das hat die Naturheilkunde nicht n�tig. Die Schwingungen sind unversell und wissen alles. Sie finden selber ihren Weg. Die Schwingungen werden Blanco abgekauft. Und auch der ganze Rest.
erschienen 03.01.10
Siehe auch die folgenden Rezensionen: Ausgabe 162, He�veldop, Sabine: › Atemwege, Erkrankungen vorbeugen, erkennen und behandeln, Reihe Gesundes Pferd Ausgabe 218, G�smeier, Ina: › Akupunktur, Gesundheit erhalten - Krankheiten heilen mit Akupunktur, Akupressur und chinesischen Kr�utern, Gesundes Pferd
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