Die Materialien sind: herkömmliche Kunststoffbeläge, Kunststoffplatten, die aus einem Bottich geschnitten werden, normale Spaxschrauben, Gewindeschrauben und Nieten mit Gewinde, die man bei Dallmer bestellen kann. Kosten pro Schuh 7-10 EUR, Aufwand je nach Übung 1-2 Stunden. Tina Gottwald diskutiert die verschiedenen Kunststoffbeläge am Markt und die Qualität des Bottichs. Unser Titelbild zeigt ganz deutlich, daß der verwendete Maurerkübel ein Loch hat.
Das Wichtigste ist das Maßnehmen. Hier muß ganz sorgfältig gearbeitet werden. Die Schuhe werden einzeln dem jeweiligen Huf angemessen und nach Maß gearbeitet. Dazu wird zunächst der Huf auf ein Blatt Papier gestellt und die Umrißform aufgezeichnet. Das ist einfach. Dann wird die Form der Hufwand mit Papier abgenommen. Wenn der Huf etwas größer ist, reicht ein A4-Format nicht mehr aus, A3 wird benötigt. Das Papier wird so an die Hufwand angedrückt, daß die Form abgenommen werden kann. Das Papier soll deutlich über den Kronrand hinausragen.
Anschließend wird das Papier ausgeschnitten und abgewickelt. Es empfiehlt sich, den Kunststoff des Bottichs mit einer Heißluftpistole oder warmem Wasser geschmeidig zu machen. Andernfalls könnte er leicht reißen.
Man schneidet die Form aus, schneidet den Kunststoffbelag gemäß der angefertigten Schablone zu und befestigt die Kunststoffform mit Hilfe der Spaxschrauben, wobei man möglichst an der Stelle keine Schraube setzt, wo das Pferd auffußt.
Jetzt folgt die Anprobe. Sollten die Schuhe nicht gut sitzen, kann man leicht nacharbeiten. Es werden eben richtige Maßschuhe. Anschließend werden die Schuhe hinten mit der sogenannten Trachtenwand verschlossen, wofür die Gewindeschrauben gebraucht werden.
Anschließend wird der Schuh wieder anprobiert; er soll stramm sitzen und nur mit Hilfe eines Gummihammers anzuziehen sein. Natürlich dürfen die Schuhe nicht quetschen, aber sie dürfen auch nicht locker sitzen, weil das Pferd sie sonst verlieren würde. Das Ausziehen bewerkstelligt man mit Hilfe eines stabilen Hufkratzers.
So weit die Kurzfassung; am besten lesen Sie die ausführliche Anleitung von Tina Gottwald: » Anleitung zum Hufschuhselbstbau. Falls Sie eine Fehlermeldung erhalten sollten - wie ich gestern Abend - probieren Sie es später einfach noch einmal. Man kann diese Schuhe nach Bedarf noch abwandeln, etwa mit einer Sohle versehen, aber das Prinzip ist das gleiche.
Die Sache mit den Hufschuhen, die für alle Barhuf-Befürworter als Rettungsanker angeführt wird, wird vielleicht überschätzt und ist ebenso ein Zeichen für das Mißtrauen gegenüber den Leistungen der Natur wie das Hufeisen selbst. Tina Gottwald hat das Stichwort "Hochleistungs-Barhuf" erwähnt. Damit beschäftige ich mich in der nächsten Woche.
Quellen / Verweise
Fotos
wie angegeben
| |