Respekt und Reiten
Sie werden sich mit Ihrem Pferde besser verstehen, wenn Sie es so akzeptieren, wie es ist - genauso wie Sie von ihm erwarten, selbst respektiert zu werden. Meine Definition von Respekt wäre:
| Du hast ein Recht, da zu sein, der zu sein, der du bist, und die Dinge auf deine Weise zu sehen; ich werde dich deswegen nie verletzen, mißachten oder herabsetzen. | | |
Zum Respekt vor dem Pferd gehört auch, so gut wie möglich reiten lernen zu wollen; das Pferd wiederum wird lernen wollen, wie es Sie am besten herumtragen kann.
Das Pferd weiß genau, wie es sich anmutig bewegen kann. Wenn wir auf ihm sitzen, muß es sich auf besondere Art und Weise bewegen, um unsere Schwerfälligkeit, undeutlichen Signale und fehlendes Gleichgewicht zu kompensieren. Deshalb sehen seine Bewegungen so plump aus.
Gut reiten lernen heißt, gemeinsam in einem fließenden Gleichgewicht mit den Bewegungen des Pferdes zu sein und zu lernen, weniger und weniger zu tun, bis Sie einfach sitzen und sich vorstellen, wo und wie Sie beiden sich jetzt hinbewegen wollen.
Es ist sicher nicht verkehrt, sich mit Centered Riding, Feldenkreis or Alexander Technik zu beschäftigen, oder mit Rolfing (eine Art Körperarbeit, die den Körper für größere Bewegungsfreiheit und bessere Balance neu ausrichtet). Was immer Sie davon tun, es wird Ihrem Pferd sehr helfen.
Wenn es Ihnen gelingt, das Pferd überhaupt nicht mehr zu stören, wird es Ihnen alles geben, was es zu geben hat, und Sie werden erfahren, was Anmut ist.
Leichtigkeit. Es gibt sie.
Das Pferd ist ein Geschöpf der Leichtigkeit. Es reagiert wie ein Blitz auf das, was in seiner Umgebung passiert. Wäre es nicht so, hätte es nicht Millionen von Jahren der Verfolgung durch Großkatzen überlebt.
Aus Sicherheitsgründen für Pferde und Menschen setzt man die meisten Anfänger auf Pferde, die geduldig oder abgestumpft genug sind, um die Gleichgewichtsstörungen und groben Verständigungsmöglichkeiten eines Anfängers auszuhalten. Deshalb halten wir Pferde für langsam, dumm, schwerfällig und schwierig zu lenken, und passen infolgedessen unsere Reitweise entsprechend an. Dummerweise entmutigt das sowohl das Pferd als auch den Menschen sehr gründlich.
Ich lege Wert darauf, daß Sie zur Kenntnis nehmen, daß es einen anderen Weg gibt, den Weg der Leichtigkeit mit dem Pferd, und daß dieser Weg großartig ist. Es gibt eine Einheit von zwei Wesen, die denken und sich bewegen wie eines. Das Pferd kann und wird Ihnen sofortige Rückmeldung, flüssige Bewegungen und sportliche Schönheit schenken, und es wird Sie zu Tränen rühren. Das Pferd drückt damit nur seine Natur aus, nichts, was wir ihm beizubringen hätten. Wenn Sie das erste Mal diese totale Hingabe eines Pferdes erleben, wird es Ihr Leben für immer ändern. Ab diesem Zeitpunkt werden Sie es wieder erleben wollen!
Glücklicherweise bedeutet Reitenlernen weder für Pferd noch Mensch eine ununterbrochene Anstrengung, bis die Leichtigkeit nach Jahren der Arbeit erreicht wird. Im Gegenteil kann Leichtigkeit ziemlich schnell erreicht werden; beim erstenmal vielleicht durch eine zufällig eingenommene gute Position, aber dann immer öfter und immer länger, bis man dann nach Jahren der Arbeit soviel Leichtigkeit bekommt, manchmal minutenlang, und fast jedesmal, wenn Sie reiten.
wird fortgesetzt
Quellen / Verweise
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