Ist ein Pferd eine Ware? Schwer zu sagen. Überhaupt: Das Verhältnis Mensch und Tier - ein sehr heikles Thema. Nehmen wir als einfaches Beispiel eine Mücke - nur wenige Menschen würden dieser ein Lebensrecht zubilligen, die meisten reflexhaft zuschlagen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, und das Tier ohne Bedenken töten. Ganz anders stellt sich die Situation bei einem Hund oder einer Katze dar: Die emotionale Bindung zwischen Haustier und Besitzer kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Nun liegt es auf der Hand, daß sowohl ein Insekt eine primitivere Lebensform darstellt als auch keinerlei sinnvolle Kommunikation mit diesem denkbar sein dürfte. Deshalb fühlen wir uns berechtigt, den Quälgeist ohne Nachdenken und Schuldgefühl zu beseitigen, selbst wenn unser Leben durch dessen Existenz in keiner Weise tangiert wird. Im übrigen dürfte der größte Unterschied darin bestehen, daß die als Haustiere bezeichneten Tiere unser Leben teilen, die anderen, als Ungeziefer bezeichneten, aber gefälligst nicht, und wenn sie sich über unsere Vorstellung hinwegsetzen, greifen wir zur Notwehr.
Hunde und Katzen, in geringerem Maße auch andere Haustiere wie Hamster, Vögel, Reptilien, Fische, stellen, wenn auch in mehr oder weniger eingeschränkter Weise, Kommunikationspartner dar, die eine besondere Wertschätzung genießen. Der Mensch lebt halt nicht gern allein, und wenn er sonst schon niemanden hat, der ihm zuhört, so freut er sich desto mehr über den treuen Hund, der vollständig auf seine menschliche Bezugsperson fixiert ist - viel intensiver und konstanter, als ein Mensch das jemals tun würde.
Pferde sind für diese Art von Symbiose nicht ganz so gut geeignet, weil sie sich nicht im Wohnzimmer halten lassen. Pferde verbringen [...]
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