In den Beiträgen der vergangenen Wochen habe ich von verschiedenen Seiten am Beispiel der » Hannoveraner dem Problem genähert, wie man den züchterischen Fortschritt steuern kann.
Diese Frage ist nicht nur für die Züchter und deren Verbände von Bedeutung, sondern auch für die Ministerien, da die Pferdezucht von Bedeutung für die Volkswirtschaft ist. Viele unterschiedliche Gruppen sind also aus verschiedenen Gründen dringend daran interessiert, die züchterische Entwicklung zu optimieren.
Wir hatten gesehen, daß einige Zuchtverbände sich international zusammengeschlossen haben (» World Breeding Federation for Sport Horses), und daß keineswegs klar ist, wie man eine züchterische Bewertung vornehmen soll.
Zu unterschiedlich sind die Vorstellungen der Zuchtverbände, zu unterschiedlich die Bewertungskriterien der einzelnen Länder. Kann in dieser Situation das Heil von der Wissenschaft kommen?
Die Wissenschaftler sind an den Pferden nur am Rande interessiert, entsprechend der wirtschaftlichen Bedeutung dieser Tierart. Für angehende Wissenschaftler also ein willkommenes Gebiet, auf dem man sich noch einen Namen machen kann, wie die folgende Aufstellung zeigt:
Das Institut für Tierzucht an der Universität Kiel hat sämtliche Doktorarbeiten seit 1976 in einem Dokument veröffentlicht: » Schriftenreihe des Institutes für Tierzucht und Tierhaltung. Darin finden sich 141 Nummern; die meisten beschäftigen sich mit Rindern, Schweinen, Hühnern und Schafen. Gerade mal fünf, also 3,5%, beziehen sich auf Pferde:
- Heft 27:*) 1986, Thomas Nissen: Stutenprüfungen beim Holsteiner Warmblutpferd - Leistungsveranlagung und Fruchtbarkeit
- Heft 49:*) 1989 Jens Wilkens: Analyse der Fruchtbarkeit und der Inzucht beim Warmblutpferd
- Heft 103: 1998 Christina Hassenstein: Genetisch-statistische Analyse von neuentwickelten Merkmalen aus Turniersportprüfungen für Reitpferde
- Heft 108:* [...]
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