|  | | Tina und eine Betreuerin in der Sonne |  |  |  |
| |  | | Das Haupthaus: man sieht die Sparren |  |  |  |
| Ich genoss besonders die Ausritte am Nachmittag. Die Landschaft ähnelt der unserer Heimatstadt. Allerdings ist sie noch hügeliger und sumpfiger. Ausserdem waren wir hier wirklich auf dem Land, während man sich bei uns teilweise gut auskennen muss, um die Wege abseits der Siedlungen und Strassen überhaupt zu finden.
Es gab rund um den Hof kleine Reitwege, die man beliebig kombinieren konnte, ohne die eine Stunde Zeit, die wir für die Ausritte hatten, zu überschreiten. Nach einigen Tagen durften wir auch schon unsere Gruppe alleine führen. Wenn ich das als Kind schon gewusst hätte! Dass ich einmal selbst dort vorn reiten würde...
Auf einer der Weiden, die etwas weiter vom Hof entfernt lagen, standen die trächtigen Stuten. Diese Wiese wurde "Kreißsaal" genannt. Während der Osterferien wurden die meisten der Fohlen geboren - ohne menschliche Eingriffe. Die Stuten waren die ganze Zeit im Herdenverband und konnten sich auf der großzügigen Weide für die Geburt zurückziehen. Es gab keinerlei Zwischenfälle.
Die zwei Wochen, die ich auf dem Sonnenhof verbringen konnte, waren einfach traumhaft. Auf die Art macht arbeiten wirklich Spaß. Ich hätte noch gut und gerne einige Wochen oder Monate dort verbringen können. Wie gut, dass die Sache mit der Eifel nicht geklappt hat!
Nach einigen Wochen kamen wir für zwei aufeinander folgende Wochenenden zurück. In dieser Zeit hielt sich eine Gruppe des Behindertensportvereins Bielefeld auf dem Sonnenhof auf.
Wir halfen wieder aus und machten eine Menge Erfahrungen in der Arbeit mit Pferden und Menschen mit Behinderung. Vom Studium aus wäre das nicht nötig gewesen, aber jetzt kommt es mir doch zugute: Ich schreibe derzeit meine Vordiplomarbeit zum Thema Heilpädagogisches Reiten und Erlebnispädagogik.
Auch in den Sommerferien verbrachten wir noch einmal zwei Wochen auf dem Gestüt und halfen bei den Reitferien - so gut hat es uns gefallen. Wir hatten also, obwohl wir von unserer ersten Praktikumsstelle eine Absage erhalten hatten, trotzdem wieder einmal eine unglaubliche Menge Glück gehabt.
Ach, was war es herrlich da! Der Sonnenhof und seine Bewohner sind mir in der kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen. Die Erfahrungen dort haben mich außerordentlich beeindruckt.
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