|  | | Der Sonnenhof, im Hintergrund ein Nachbarhof |  |  |  |
| |  | | Die Ovalbahn mit Flutlichtanlage |  |  |  |
| Der Besitzer des Sonnenhofes nahm uns die Verspätung aber nicht krumm. Kein Problem! Das kann ja wirklich jedem mal passieren (nur dass es bei Tina und mir eher häufig vorkommt - was er natürlich nicht wissen konnte). Am selben Tag ging es zwar nicht, denn sie mussten noch zu einem anderen Treffen, aber wir konnten ja einfach einen neuen Termin vereinbaren.
Beim zweiten Termin brachen wir nun also extra zeitig auf. Wir wollten es uns ja mit diesen Menschen nicht verscherzen. Infolgedessen waren wir zu früh und hatten noch eine gute halbe Stunde Zeit, die wir gerne nutzten, um das Gelände rund um den Hof zu begutachten.
Schon die Anreise ist bemerkenswert. Von einer kleinen Landstraße aus geht eine noch kleinere Straße (fast ein Feldweg) ins Gelände - immerhin weist ein Schild auf den Sonnenhof hin. Nach zwei Kilometern stößt man auf ein Haufendorf von vielleicht fünf Bauernhöfen, abgeschieden inmitten von ausgedehnten Feldern gelegen.
Ich wurde augenblicklich an "Die Kinder aus Bullerbü" erinnert. Himmlisch! Dass es so etwas geben kann! Und ganz in unserer Nähe, nicht weit entfernt in Schweden!
Es wirkte einfach idyllisch. Ich hatte Bilder vor Augen, wie es sein musste, als Kind in dieser Umgebung aufwachsen zu dürfen. Traumhaft! Vielleicht war es aber auch meine Heile-Welt-Romantik, die mir dieses Bild eingab, und die Kinder der Familien, die tatsächlich in den Bauernhäusern lebten, fanden es furchtbar, "abgeschnitten von der Zivilisation" auf dem Lande zu leben. Wer weiß? (War aber nicht so - die Töchter des Hauses fanden es schön, dort aufzuwachsen.)
Pünktlich zur vereinbarten Zeit begaben wir uns auf den Hof. Es waren erstaunlich viele Menschen unterwegs, anscheinend alles Privatpferde-Besitzer. Der Inhaber des Sonnenhofs hatte mir gesagt, wir müssten einfach jemanden nach Uli oder Gaby fragen, dann würden wir ihn oder seine Frau schon finden. Es wusste jedoch niemand so richtig Bescheid.
Wir wurden erst einmal zur Halle geschickt. Dabei konnten wir uns schon den Rest des Geländes anschauen. Zum Anwesen gehören neben dem großen Fachwerk-Wohnhaus ein kleineres Fachwerkhaus, ein Backsteinstall, eine große Offenstallanlage, ein Cafe, eine Reithalle mit weiteren Offenställen, eine Ovalbahn, auf der die Islandpferde in den zusätzlichen ein bis zwei Gangarten trainiert werden können, ein Round Pen, der sich besonders gut für die Bodenarbeit eignet, ein Außensandplatz, Teiche und sehr viel Weideland.
Ein beeindruckendes Anwesen, das trotz aller modernen Elemente seinen Charme nicht verloren hatte. Das Wohnhaus war, wie wir später erfuhren, schon 250 Jahre alt und von beeindruckender Grösse.
Dass die Pferde in kleinen Herden in Offenställen gehalten wurden, machte auf uns gleich einen besonders guten Eindruck. Unter einem Gestüt hatte ich mir einen Stall im Sinne der FN-Vereine vorgestellt. Weit gefeht!
Seit 20 Jahren züchten die Kollmeyers Isländer (» Islandpferdegestüt Kollmeyer-Sonnenhof). Auf dem Hof leben aber nicht nur die Tiere der Familie, sondern auch zahllose Pensionspferde. Zwei große Herden standen zu beiden Seiten des Offenstalls und drängten sich neugierig an die Zäune.
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