| | Gustave Boulanger: Es ist ein Emir, Ausschnitt 1870, Öl/Leinen, 71x104 cm, » Privatsammlg. | | | | Bekanntlich haben drei Araberhengste das Englische Vollblut begründet, die älteste und erfolgreichste systematische Pferdezucht (siehe auch Galeriebeitrag » Eclipse).
Der erste, Byerly Turk, war eine Kriegsbeute von den Türken, gegen Ende des 17. Jahrhunderts nach England verbracht mit wenig Nachkommen.
Anfang des 18. Jahrhunderts kamen dann die beiden anderen als reine Handelsware nach England (Darley Arabian, Godolphin Arabian, letzterer wahrscheinlich ein Berber).
In England hatte sich das Pferderennen im Zusammenhang mit dem Wetten zu einem ernstzunehmenden Wirtschaftszweig entwickelt.
Ab 1709 wurden die Ergebnisse der Pferderennen regelmäßig aufgezeichnet. 1750 wurde der Jockey Club gegründet. 1793 wurde das General Stud Book erstmals herausgegeben. Bis dahin wurden über einen Zeitraum von etwa 100 Jahren etwa 100 einheimische Stuten mit 100 orientalischen Hengsten gekreuzt (Araber, Berber, Türken). Für das Stutbuch kristallisierten sich dann etwa 50 Stammstuten heraus.
Diese Situation ist typisch. Denn die Araber wurden bis dahin in Europa niemals rein gezogen, sondern lediglich zur Verbesserung der sonstigen Zucht eingesetzt. Durch die Erfahrungen Napoleons wurde erstmals das Interesse an einer Reinzucht geweckt.
Das erste Gestüt, das sich seit 1817 der Reinzucht in Europa widmete, war das Gestüt Weil, von König Wilhelm I. von Württemberg 1810 gegründet, 1932 vom Haupt- und Landgestüt Marbach übernommen.
Etwa zur gleichen Zeit begann man in Ungarn im Gestüt Bábolna (1789 gegründet) mit Arabern zu experimentieren. Dort wurde der » Shagya-Araber entwickelt (nach dem gleichnamigen Hengst, der 1830 in Syrien geboren wurde).
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