| | Adolf Schreyer: Arabische Reiter, Ausschnitt Öl/Leinwand, 87x119 cm, » Privatbesitz | | | | Die großen Kriege waren eine relativ kurzlebige Sache. Aber über 1000 Jahre lang sind die Araber anschließend auf der arabischen Halbinsel von normadischen Stämmen gezüchtet worden. Sie waren deren wertvollster Besitz. Sie waren vor allen Dingen notwendig für die Kriegführung der Stämme untereinander.
Vielleicht ist das Wort Krieg in diesem Zusammenhang etwas hoch gegriffen und man sollte lieber Scharmützel sagen, aber das ändert nichts in der Sache. Wenn man jemanden überfallen will, um ihn zu berauben, dann muss man gut gerüstet sein. Pferde spielen dabei eine sehr große Rolle, wie leicht einzusehen ist.
Dabei sind Pferde für die Beduinen eine teure Angelegenheit, denn ein Pferd braucht acht mal soviel Wasser wie ein Kamel, und Wasser ist kostbar. Ein Pferd ist auch anspruchsvoller, was das Futter angeht. Deshalb kann man nicht über die arabischen Pferde sprechen, ohne auch die Kamele zu erwähnen.
Die Kamele haben das Futter und das Wasser getragen für die Pferde und sie haben die Milch geliefert für die Aufzucht der Fohlen. Denn diese wurden nach einem Monat abgesetzt und für weitere drei Monate mit Kamelmilch gefüttert. Was wohl mit der Stutenmilch geschah? Vermutlich haben sich die Menschen daran erquickt. Gefunden habe ich darüber nichts.
Manchmal sollen auch die erwachsenen Pferde mit Kamelmilch gefüttert worden sein. Heute, wo die Herrscher sich dank des Erdöls alles leisten können, greifen einige Züchter sogar auf diese ausgesuchten Methoden wieder zurück.
Die Kamelmilch wurde sogar getrocknet und später mit Wasser wieder angerührt. Darüber hinaus bekamen die Pferde Datteln. Teilweise wurden diese vorher entkernt.
Von einem Scheich wird berichtet, dass er seiner Frau nicht gestattet hat, seine Lieblingsstute zu füttern. Das hat er sich selbst vorbehalten und die Datteln eigenhändig entkernt. Es soll aber auch Pferde gegeben haben, die das selber konnten und den Stein fein säuberlich wieder in den Teller zurücklegten.
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