| | Adolf Schreyer: Araber tränken ihre Pferde Ausschnitt, Öl/Leinen, 45x75 cm, » Privatbesitz | | | | Falls Sie es noch nicht bemerkt haben: es ist ständig die Rede von Stuten. Die arabischen Nomaden haben für Ihre Kriegeszüge ausschließlich Stuten verwendet, weil diese nicht so unruhig waren und weniger Lärm verursachten.
Überhaupt denken die Beduinen in Stutenlinien. Die Hengste spielen dort die untergeordnete Rolle, die im Denken der westlichen Züchter die Stuten spielen.
Im Westen spielten die arabischen Pferde lange Zeit eine untergeordnete Rolle. Zwar war man über die maurische Invasion in Spanien mit diesen Pferden in Berührung gekommen. Die Kreuzzüge ein paar hundert Jahre später lehrten die Ritter Respekt.
Während der Türkenkriege im 16. Jahrhundert erreichten die arabischen Pferde Mitteleuropa. Die Türken, die sich inzwischen der arabischen Halbinsel und Ägyptens bemächtigt hatten, ritten übrigens Hengste und niemals Stuten, und deshalb bekamen diese Hengste einen Einfluss auf die europäische Pferdezucht.
Nachhaltigen Einfluss bekamen diese Pferde erst im 18. Jahrhundert mit der Gründung des Englischen Vollbluts und dann um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Denn die napoleonischen Kriege erbrachten den Nachweis, dass die arabischen Pferde den anderen Rassen überlegen waren.
Napoleon hatte auf seinem ägyptischen Feldzug 1798 sein Auge auf die eleganten Araber geworfen. Nach dem katastrophalen Rückzug aus Moskau im Winter 1812 waren neben der Armee (von 600.000 Mann sind 45.000 Mann zurückgekehrt) fast alle Pferde untergegangen, bis auf die Araber.
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