| | Alberto Pasini, Der Fruchtmarkt, Ausschnitt Öl/Leinen, 30x23 cm, 1886, » Privatsammlung | | | | Es laufen noch genug Pferde herum, die dem Pony-Typ gleichen, nämlich die Exmoor-Ponies, die Takhis entsprechen vermutlich noch am ehesten dem Urkaltblüter, und nach Oelke sind die Sorraias "der reinste heute noch lebende Vertreter des Form-III-Wildpferdes".
Mit dem Uraraber aber hat es seine besondere Bewandtnis. Es war kein Pony, sondern ein kleines Pferd, aber nicht größer als 100 bis 120 cm Stockmaß - etwa so groß wie heute die Shetland-Ponies. Es kam im südwestlichen Asien und Kleinasien vor. Im Vergleich zu den anderen Urformen weist es Besonderheiten auf, nicht nur im Äußeren.
Bekanntlich haben sich die Equiden von Fuchsgröße über Millionen von Jahren entwickelt. Dabei hat sich ihre Diät geändert, vom Laub zu Gräsern, und dort von weicheren zu immer härteren Formen, was bekanntlich schließlich zum Aussterben der Pferde in Amerika geführt hat.
Der Uraraber nun hat von allen Pferden die kleinsten Backenzähne, die nicht dazu taugen, grobfaserige Pflanzen hinreichend zu zermahlen, und das auch noch ein ganzes Leben lang. Die Schneidezähne stoßen pinzettenförmig aufeinander, wie es für Laubfresser typisch ist.
Die Beschreibung des Äußeren passt schon sehr gut auf den heutigen Araber. Insbesondere ist der Rücken kurz und hat im Gegensatz zu den sonst üblichen 6 Lendenwirbeln nur deren 5. Der Kopf hat eine aufgewölbte Stirn, eine kleine Maulpartie und einen ausgeprägten Unterkieferbogen, womit man den typischen Hechtkopf eines Arabers vor Augen hat.
Von diesem Urwildpferd soll nun das Kaspische Pferd und von diesem das Araberpferd abstammen. "Das Kaspische Pferd wurde 1965 von der Amerikanerin Louis Firouz nahe des Kaspischen Meeres entdeckt, nachdem das Form-IV-Urwildpferd von Wissenschaftlern schon 50 Jahre vorher beschrieben worden war."
Oder war es ganz anders?
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