Da fing Holger Ismer an zu strahlen: der Tierpark liegt ihm am Herzen. Deshalb gibt es eine Zirkusmannschaft im Hause, nicht wegen des Gestüts, sondern wegen des Tierparks.
Und das hat sich so entwickelt: am Tag besuchen etwa 500 Schulkinder den Tierpark, und dieser sollte nie ein Zoo oder Tierpark im herkömmlichen Sinne sein, sondern den Kindern und den Besuchern allgemein den Kontakt zu den Tieren ermöglichen.
Und wie sollte das gehen? Es fing ganz harmlos an. Immer wieder gibt es Tierkinder, die von der Mutter nicht angenommen werden und mit der Flasche gefüttert werden müssen.
Und da setzte Holger Ismer an: warum sollten das nicht Kinder machen können, die gerade zu Besuch waren? Aus diesen bescheidenen Anfängen hat sich etwas ganz anderes entwickelt, die Tierschule nämlich, die ich am Vormittag verpasst hatte.
Es ist Holger Ismer ganz wichtig, dass die Kinder auch auf die Weide dürfen, dass sie durch die Pferdeställe laufen dürfen, dass sie über die niedrigen Boxen mit den Pferden Kontakt aufnehmen können.
Das wirkt sich positiv auch auf die Pferde aus, sie werden angeregt, sind ausgeglichen und zufrieden. Und dann betont Holger Ismer, dass es keineswegs selbstverständlich ist, dass er soeben zum Ende der Vorführung die Kinder eingeladen hat, mit auf den Platz zu kommen, wo die Elitestuten mit ihren Fohlen herumtoben.
Gut, dass er das nochmal erwähnt hat, denn mir ist das bei der Fülle an Eindrücken gar nicht zu Bewusstsein gekommen.
Nur die Kegelvereine findet er schrecklich, denn die sind meistens angetrunken. Aber erfreulicherweise werden sie von denen selten heimgesucht, es sind die jungen Familien (meine Familie war damals auch jung), die neben den Schulklassen den Großteil der Besucher stellen.
Und dann erwähnt er die Geparden, die gestreichelt werden können (aus der Chronik weiß ich, dass seine Frau Almuth die Geparden mit der Flasche aufgezogen hat) und das Elefantenreiten, das ich zu Beginn meines Besuches miterlebt habe.
Seine persönliche Vorliebe sind die Kraniche - also auch Vögel, nur etwas größer. In der Chronik wird erwähnt, dass sein Bruder Erpo und dessen Frau Antje sich für das afrikanische Spitzmaulnashorn engagieren, das extrem gefährdet ist, und zu diesem Zweck eine Organisation gegründet haben, deren Sitz Ströhen ist.
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