| | Britta Grimberg, Chefin vom Dienst | | | |
| | | Stutenstall - auch die Fohlen haben was zu sehen und zu schnuppern | | | | | Wie sich herausstellte, hatte ich sozusagen die Gestütsleiterin aufgegabelt. Britta Grimberg stammt aus dem Dorf und hat Anfang der achtziger Jahre auf dem Gestüt Pferdewirt gelernt. Später war sie dann woanders tätig, machte eine Babypause und kam durch ihren Mann wieder zurück, der seinerseits im Tierpark arbeitet. Die Familie wohnt auf dem Gelände in einem schönen Fachwerkhaus direkt gegenüber dem Stutenstall. Ich hatte in der Chronik bereits gelesen, dass 26 Fachwerkbauten auf dem Gelände stehen. Das ist bemerkenswert. Es gibt auch die üblichen Zweckbauten, wie sie nach dem Kriege überall erbaut worden sind, billig, zweckmäßig, aber unschön und überhaupt nicht in die Landschaft passend. Wenn man so bauen will, wie die Ismers das tun, muss man mehr investieren als nötig. Man muss sich das also leisten können. Ich habe schon viele kleine Tierparks gesehen und darunter einige, denen man die Not und Armut ansieht. Das ist hier anders. Man hat das Gefühl, es ist genug da. Nicht dass geprotzt würde. Es gibt keine vergoldeten Zierkugeln im Pferdestall, alles ist einfach und solide. Die behäbige Zufriedenheit, die niedersächsische Hofanlagen ausstrahlen können, ist hier zu Hause. Das ist schön. Bäuerliche Anlagen gehen mittlerweile auf Grund des allgemeinen und europäischen Wandels überwiegend zugrunde. Wenn ich durch die Gegend fahre, sehe ich selten blühende Bauernhöfe, aber sehr häufig verrottende Gebäude auf einem Gelände, das einem Schrottplatz gleicht. Es ist eine Schande, aber man kann den Bauern keinen Vorwurf machen. Wo nichts ist, wer will da etwas tun? Deshalb will ich herausfinden: wie haben die Ismers das gemacht? Warum können sie sich diesen bescheidenen Luxus leisten, der früher für reiche Bauern selbstverständlich war?
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