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Bericht Zum Thema  Arabisches Vollblut · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 163.02 der Pferdezeitung vom 11.05.02
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Gestüt Ismer: Vollblut-Araber in der Herde
Im Hintergrund Häuser aus dem Tierpark · Copyright wie angegeben
Gestüt Ismer: Vollblut-Araber in der Herde
Im Hintergrund Häuser aus dem Tierpark

    Vollblutaraber in Niedersachsen   
    Ein Bauernhof verwandelt sich   
von Copyright wie angegeben  Werner Popken


Schon längere Zeit wollte ich mich mit den Arabern beschäftigen. Es fehlte die Gelegenheit.

Am 30. April kamen die Araber auf mich zu, genauer gesagt der » Freundeskreis Arabisches Pferd in Westfalen Lippe e.V., mit einer Pressemitteilung über die Webpräsenz.

Ich schaute mich ein wenig um und erfuhr von einer Initiative, die mich interessierte. Araber-Freunde hatten sich zusammengetan, um ihre Freizeit interessanter zu gestalten, und bereits mehrere Veranstaltungen durchgeführt, z. B. Distanzritte.

So kam ich mit Gesche Gräfin von der Schulenburg ins Gespräch. Wir plauderten ein bisschen über die Situation der Araberzucht, über die schwierige Situation auf dem Markt, über die logischen und unerfreulichen Konsequenzen, und dabei erwähnte ich meine Absicht, etwas über die Araber zu schreiben.

Ich erinnerte mich vage, in Preußisch Ströhen einmal einen Tierpark und ein Arabergestüt besucht zu haben, als die Kinder noch klein waren. Am 1. Mai hatte ich Zeit, da wollte ich auf gut Glück hinfahren. Frau von der Schulenburg wusste sofort, wovon ich sprach, und sie wusste auch, dass dort am 1. Mai eine besondere Veranstaltung angesagt war. Ich war also auf einer heißen Spur.

Über das Internet erfuhr ich mehr. Ich wollte also zum » Vollblutarabergestüt Ismer fahren beziehungsweise zum » Naturtierpark Ströhen. Am 1. Mai gab es eine Sonderveranstaltung, die 25. Gestütsschau. Na dann. Da war ich ja genau richtig.



Gestüt und Tierpark


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Mitten im Nichts, aber ganz zentral · Copyright wie angegeben
Mitten im Nichts, aber ganz zentral
Tierpark und Gestüt · Copyright wie angegeben
Tierpark und Gestüt
Für mich ist es etwa eine Stunde Fahrt. Es war schönes Wetter. Montags bis Sonntags, also täglich, sollte es um 11:00 eine Tierschule geben, aber dafür war ich bereits zu spät. Nun ja, ich ließ mich überraschen. Zumindest würde ich die "Orientalischen Impressionen" am Nachmittag sehen können.

Ich wohne kurz hinter den letzten Ausläufern des Weserberglandes, hier Wiehengebirge genannt. Ein paar Kilometer westlich hatte vor fast 2000 Jahren am Nordrand des Wiehengebirges die Varusschlacht stattgefunden, die im  Galeriebeitrag der letzten Woche eine Rolle spielte (Kalkriese, siehe Karte links).

In Lübbecke fuhr ich über den beeindruckenden Pass und hatte vor mir die norddeutsche Tiefebene. Da leben wenige Menschen, es ist moorig und wird sandig, außer Landwirtschaft ist kaum etwas los. Hier ist Niedersachsen ganz Flächenstaat, die Ortschaften klein und langweilig. Weit und breit nichts als Landschaft.

Wie kommt ein Tierpark in diese Gegend und wie kommt er zurecht? So etwas gibt es sonst nur in Ballungsgebieten, wo viele Menschen hinströmen (können). Und wie kommt ein Arabergestüt mitten ins ureigene Hannoveraner-Zuchtgebiet? Ich hatte keine Ahnung, wollte es aber wissen.

Als ich ankam, war der Parkplatz oder besser: die Wiesen, die als Parkplatz dienten, schon ziemlich voll. Immer noch strömten die Leute zum Ort des Geschehens, viele Familien mit Kindern, so wie wir es einst auch einmal getan hatten.

Auf der andern Seite der Straße eine große Koppel mit vielen Arabern. Ein Gestüt, ohne Zweifel. Ich habe nicht gezählt, aber so 40, 50 Pferde müssen das schon gewesen sein, durchaus beeindruckend.

An der Kasse zum Tierpark stauten sich die Leute. Ich hatte bereits im Internet erfahren, dass zu beiden Seiten der Straße je ein Teil des Tierparks liegt, einmal mit den einheimischen Tieren, zum anderen mit den Exoten.

Ich wollte aber zum Gestüt. Da kam mir eine Frau entgegen, die auf mich den Eindruck einer Pferdefrau machte, und ich sprach sie an. Tatsächlich, sie hatte etwas mit dem Gestüt zu tun und war gern bereit, sich um mich zu kümmern.

Sie führte mich durch das Gelände, eine Fülle von Gebäuden stand da herum, wir gingen durch den Stutenstall zum Wohnhaus der Besitzer, weil sie mich mit Mark Ismer bekanntmachen wollte.

Dieser drückte mir Prospekte und ein Büchlein in die Hand, das gerade im Herbst letzten Jahres erschienen war, herausgegeben von Rolf Ismer: siehe Buchbesprechung  Chronik - Hof, Tierpark, Gestüt.

Schnell verschaffte ich mir einen Überblick. So langsam konnte ich mir ein Bild machen.


Britta Grimberg


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Britta Grimberg, Chefin vom Dienst · Copyright wie angegeben
Britta Grimberg, Chefin vom Dienst
Stutenstall - auch die Fohlen haben was zu sehen und zu schnuppern · Copyright wie angegeben
Stutenstall - auch die Fohlen haben was zu sehen und zu schnuppern
Wie sich herausstellte, hatte ich sozusagen die Gestütsleiterin aufgegabelt. Britta Grimberg stammt aus dem Dorf und hat Anfang der achtziger Jahre auf dem Gestüt Pferdewirt gelernt.

Später war sie dann woanders tätig, machte eine Babypause und kam durch ihren Mann wieder zurück, der seinerseits im Tierpark arbeitet. Die Familie wohnt auf dem Gelände in einem schönen Fachwerkhaus direkt gegenüber dem Stutenstall.

Ich hatte in der  Chronik bereits gelesen, dass 26 Fachwerkbauten auf dem Gelände stehen. Das ist bemerkenswert. Es gibt auch die üblichen Zweckbauten, wie sie nach dem Kriege überall erbaut worden sind, billig, zweckmäßig, aber unschön und überhaupt nicht in die Landschaft passend.

Wenn man so bauen will, wie die Ismers das tun, muss man mehr investieren als nötig. Man muss sich das also leisten können. Ich habe schon viele kleine Tierparks gesehen und darunter einige, denen man die Not und Armut ansieht. Das ist hier anders.

Man hat das Gefühl, es ist genug da. Nicht dass geprotzt würde. Es gibt keine vergoldeten Zierkugeln im Pferdestall, alles ist einfach und solide. Die behäbige Zufriedenheit, die niedersächsische Hofanlagen ausstrahlen können, ist hier zu Hause.

Das ist schön. Bäuerliche Anlagen gehen mittlerweile auf Grund des allgemeinen und europäischen Wandels überwiegend zugrunde. Wenn ich durch die Gegend fahre, sehe ich selten blühende Bauernhöfe, aber sehr häufig verrottende Gebäude auf einem Gelände, das einem Schrottplatz gleicht.

Es ist eine Schande, aber man kann den Bauern keinen Vorwurf machen. Wo nichts ist, wer will da etwas tun? Deshalb will ich herausfinden: wie haben die Ismers das gemacht? Warum können sie sich diesen bescheidenen Luxus leisten, der früher für reiche Bauern selbstverständlich war?


Vorbereitung


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Warten auf den großen Auftritt · Copyright wie angegeben
Warten auf den großen Auftritt
Generalprobe: Gestütshengst Amon Ra<br>mit Susanne Ismer vor dem Stutenstall · Copyright wie angegeben
Generalprobe: Gestütshengst Amon Ra
mit Susanne Ismer vor dem Stutenstall
Sage und schreibe 300 Pferde werden hier betreut, die man natürlich nicht alle auf einmal sieht. 100 stehen auch nicht nicht auf diesem Hof, sondern auf einen kleineren Hof, etwa 700 Meter entfernt, der etwa als "Vorwerk" zu betrachten ist, beziehungsweise auf Koppeln, auch ganzjährig, mit Offenställen.

Trotzdem ist das mit Sicherheit eine Menge Arbeit. Ich kann kaum glauben, dass außer Britta Grimberg nur noch zwei weitere Personen im Gestüt fest angestellt sind.

Es gibt immer wieder Praktikanten und Studenten zur Aushilfe, auch aus dem Ausland, teilweise zur Zirkusausbildung, aber im wesentlichen wird der Laden von weniger als einer Handvoll Leuten geschmissen. Wie kann das gehen?

Britta Grimberg gibt bereitwillig Auskunft. Wenn man ihr zuhört, ist alles ganz einfach. Die Pferde kommen jeden Tag raus, die meisten werden in Laufställen gehalten, viele bleiben auch ganzjährig draußen im Offenstall.

Die Zuchthengste bleiben ganzjährig in ihren boxen, haben frühmorgens oder auch abends ihren Freigang. Die Gruppen der etwa 60 Junghengste und ca. 40 Jungstuten bleiben nur in den Sommermonaten ganz draußen, im Winter sind sie in den großen Laufställen bei täglichem Weidegang.

Natürlich, wenn eine Veranstaltung ansteht wie jetzt die Gestütsschau, dann müssen die Schaupferde mal eine Weile drinnen bleiben, denn sie sind gewaschen (fast alle sind Schimmel) und dürfen sich nicht mehr schmutzig machen.

In den letzten Tagen hat Britta Grimberg denn auch fast ununterbrochen für die große Show gereinigt und geputzt. Der Stutenstall ist voll von Müttern mit Kindern, die stolz präsentiert werden sollen und bis zur feierlichen Stunde warten müssen.

Die Boxen sind so niedrig, dass selbst kleine Fohlen Kontakt mit den Nachbarn aufnehmen können. Infolgedessen sind auch alle Mütter und Kinder ausnehmend sozialverträglich. Selbst der außergewöhnliche Touristenrummel heute kann ihre Ruhe nicht stören. Im übrigen sind sie durch den Tierparkbetrieb Besuch gewöhnt.

Der Stutenstall hat etwa 40 Boxen, und alle sind voll. Jede Box ist sorgfältig beschriftet, aber wie das so geht mit der Arbeitserleichterung durch die Computer, in der Eile hat man etwas übersehen: alle Fohlen dieses Jahrgangs haben den Geburtsjahrgang 1992. Ein kleiner Scherz am Rande.


Gestütsalltag


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Sprung an der Hand - probieren · Copyright wie angegeben
Sprung an der Hand - probieren
Alles klar - wie auf Knopfdruck · Copyright wie angegeben
Alles klar - wie auf Knopfdruck
Ein Wunder, das das funktioniert · Copyright wie angegeben
Ein Wunder, das das funktioniert
Sekunden später - erledigt · Copyright wie angegeben
Sekunden später - erledigt
Absteigen · Copyright wie angegeben
Absteigen
Wegführen · Copyright wie angegeben
Wegführen
Der Tag beginnt für Britta Grimberg schon um 5:40h, Füttern ist angesagt, die Hengste kommen raus auf die Weide oder auf den Paddock.

Um 7:00h kommen die anderen, dann geht sie wieder ins Haus, Frühstück machen. Bis 9:00h kümmert sie sich um die Kinder und den Haushalt.

Anschließend geht es wieder in die Ställe, die Pferde müssen alle raus, was aufgrund der räumlichen Bedingungen kein Problem ist: ein paar Absperrungen werden weggenommen, dann laufen die von allein.

Je nach Jahreszeit stellen sich andere Aufgaben, im Sommer zum Beispiel die Blumen pflegen, Spinnweben beseitigen, und zu jeder Jahreszeit, nicht zu vergessen: saubermachen, fegen.

Eine wichtige spezifische Aufgabe ist zum Beispiel die Förderung des Nachwuchses.

Zuweilen gibt es Stuten, die schon zwei Jahre nicht aufgenommen haben. Da wird dann eine Follikelkontrolle vorgenommen, um den günstigsten Moment für die Befruchtung abzupassen. Meist geht das aber einfach.

Britta Grimberg geht mit dem Hengst durch den Gang und schaut, welche Stute bereit ist. "Die zeigen sich dann." Jeden zweiten Tag wird gedeckt.

Normalerweise wird im Sprung an der Hand befruchtet. Die künstliche Besamung ist zu arbeitsintensiv. Die Rosse dauert bei manchen Stuten zwei Tage, bei manchen zwei Wochen.

Der ganze Vorgang dauert höchstens fünf Minuten. Am Ende des Tages kam ich unverhofft dazu und konnte dokumentieren. Im Bildschirmschoner kann man den Vorgang noch etwas deutlicher verfolgen.

Das "Schlafzimmer" ist vor einer Halle. Die Stute wird parallel vor die Wand gestellt, durch eine Bretterwand geschützt, der Hengst herangeführt. Wenn beide Lust haben, kann es losgehen.

Die Stute wird nun senkrecht vor die Bretterwand gestellt, der Führer stellt sich hinter die Wand, falls es doch unerwartet Ärger geben sollte.

Der Hengst steigt auf, bewegt sich zwei oder drei Mal und fällt dann in sich zusammen, rutscht langsam herunter. Er darf sich nicht lange ausruhen oder rumschmusen, sondern wird gleich wieder weggeführt.

Sehr nüchtern, ganz unromantisch. Die Helferinnen machen dabei vielleicht sogar Smalltalk. Alles Routine. Die Natur geht ihren Lauf.

Das darf der Hengst dann morgens, mittags und abends bringen. Mehr ist nicht sinnvoll, weil sonst die Qualität des Samens leidet. Jede Stute kommt oft genug dran, so dass im Regelfall die Befruchtung sichergestellt ist.

Fünfzehn Hengste stehen zur Zeit auf dem Gestüt, das ist eine Menge. Nicht alle Hengste gehören dem Gestüt. Manche sind auch getauscht.

Dann geht eben ein Hengst aus Ströhen für eine Weile nach Polen z. B. oder gar nach Übersee, um sich dort zu bewähren, und umgekehrt. Mehrere Deckhengste stammen aus bedeutenden Staatsgestüten in Polen wie Janow Podlaski oder Michalow, mit denen das Gestüt, oder besser gesagt: Holger Ismer, enge Beziehungen pflegt.

Die Anpaarung wird ad hoc bestimmt. Wenn eine Stute sich erstmals zeigt, fragt Britta den Eigentümer Holger Ismer oder seinen Sohn Mark, und die legen dann den Hengst für diese Saison fest. Die polnische Richtung wird stark gepflegt, es fließen aber auch russische und ägyptische Linien ein. Teilweise wird gezielt für den Renneinsatz gezüchtet, teilweise mehr auf Rittigkeit.

Die Polen sollen die besseren Reiteigenschaften haben, großrahmiger sein, während die Ägypter häufig unter Inzucht zu leiden haben, im Fundament nicht so toll und leicht überbaut sind. In so einem Gestüt mit diesen Möglichkeiten kann man gezielt versuchen, die Natur zu korrigieren.


Marktlage


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Das Fohlen wird um die Augen schon weiß · Copyright wie angegeben
Das Fohlen wird um die Augen schon weiß
Losgelassen · Copyright wie angegeben
Losgelassen
Unterm Sattel · Copyright wie angegeben
Unterm Sattel
Womit wir beim Thema Wirtschaftlichkeit sind. Britta Grimberg kann sich noch erinnern an Zeiten, als ein Araber 30.000 DM kostete und kaum angeritten war. Diese Zeiten sind vorbei, auch in Ströhen.

Alle Züchter träumen von Ausnahmepreisen, und auf Gestüt Ismer werden sie mit ziemlicher Regelmäßigkeit sogar erzielt, aber davon allein kann selbst ein Ausnahmegestüt nicht leben.

Die Masse muss es bringen, selbst bei einer aufsehenerregenden Rasse wie den Arabern (der Ausdruck Eliterasse liegt mir auf der Zunge). Araber waren schon immer etwas teurer, aber heute reicht ein aufregendes Äußeres nicht mehr.

Es sind kaum Fohlen zu verkaufen, Zuchtpferde sind daher nicht gefragt, es werden Reitpferde verlangt. Allgemein lohnt sich die Zucht sowieso nicht mehr, wenn man nicht in ganz großem Stil einsteigt - hatte ich am Vortag nicht Andeutungen in diese Richtung gehört?

Britta Grimberg nimmt also regelmäßig Pferde in Training, die verkauft werden sollen. Im Winter kann sie sich wegen der sonstigen Arbeit nur 2-3 vornehmen, im Sommer 6-7.

Wenn Schritt, Trab, Galopp und sicheres Reiten im Gelände sitzen, ist ein normales Pferd verkaufsfertig und bringt heute 8.000 Mark, ein Wallach vielleicht schon mal 12 oder 16.000.

Deshalb müssen heute mehr Fohlen produziert werden. Vor zwanzig Jahren wurden jedes Jahr 30 Fohlen geboren, vor zwei bis drei Jahren waren es 80, dieses Jahr sind es 40, langfristig werden 60 Fohlen pro Jahr angestrebt.

Bei meiner Recherche habe ich den Jahresbericht 2000 des Araber-Zuchtverbandes gefunden (der Bericht 2001 ist offenbar nicht publiziert; » Verband der Züchter des Arabischen Pferdes e.V.). Dort wird diese Problematik deutlich angesprochen. Die Mitgliederzahlen des Verbands sind seit Jahren rückläufig. Die Züchter reagieren auf die schlechte Marktlage damit, dass sie weniger Fohlen produzieren in der Hoffnung, dass dadurch die Preise wieder steigen und Kostendeckung erzielt werden kann.

Viele Züchter melden ihre Zuchtstuten ab, um Verbandsgebühren zu sparen, und wechseln vom Status des Züchters zum Status des fördernden Mitglieds. Trotzdem nimmt die Zahl der Mitglieder insgesamt ab, ebenso wie die Zahl der eingetragenen Pferde.

Es gibt vergleichsweise viele Hengste, die auch alle zum Einsatz kommen. Darin sieht der Verband einen Fehler. Er möchte eine gezieltere Zuchtpolitik fördern, ausgezeichnete Hengste sollen sich stärker vermehren können als der Durchschnitt.

Auch in dieser Hinsicht hat ein Gestüt wie dieses mit 15 eigenen Hengsten ganz andere Voraussetzungen als die Masse der Züchter.


Supermarkt


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Jede Menge Jungvolk lungert vor dem Eingang · Copyright wie angegeben
Jede Menge Jungvolk lungert vor dem Eingang
Tiertrainer Tim Delbosq · Copyright wie angegeben
Tiertrainer Tim Delbosq
Deutschland ist weltweit der zweitgrößte Verband in der Gesamtorganisation World Arabian Horse Organization (» WAHO, Sitz in Großbritannien, 61 Mitglieder). Weltweit sieht die Situation ähnlich aus.

Der Verband ermutigt seine Mitglieder, stärker an die Öffentlichkeit zu gehen, und geht selbst mit gutem Beispiel voran, indem Regionalverbände gegründet werden.

Was Marketing und Öffentlichkeitsarbeit angeht, so erlebte ich gerade hier ein gutes Beispiel mit der jährlichen Gestütsschau.

Ein großer Zuchtbetrieb wie Ismer spielt im Gesamtgeschehen sicher eine große Rolle, hängt aber vom Markt nicht in dem Maße ab wie ein kleiner mit vielleicht einer Handvoll Zuchtstuten.

So hat neulich zum Beispiel der dänische Zirkus Arena 12 Pferde gekauft, sechs Schimmel und sechs Braune.

Wo kann man so viele Pferde auf einmal kaufen, die zusammen passen, die sich kennen, die möglicherweise sogar schon ausgebildet sind? Dabei hat man noch die Auswahl.

Die Schimmel sind bereits im Dezember geliefert worden, die Braunen im April. Sie haben im Gestüt eine zirzensische Grundausbildung durchlaufen, laufen im Kreis, kehren um, drehen sich in der Pirouette, kommen auf Zuruf. Auch so etwas kann kaum einer bieten. Gestüt Ismer beschäftigt einen eigenen Trainer, der für den Tierpark täglich Vorführungen anbietet.

Hier macht sich die Verzahnung mit dem Tierpark wieder einmal positiv bemerkbar. Auszug aus der  Chronik:

Bei Zoohaltung von Elefanten ist ein ständiger Kontakt mit dem Pfleger, den sie lieben und dem sie gehorchen, unbedingt erforderlich. Die Elefanten im Tierpark Ströhen machen Spaziergänge im Wald, baden im Wasser der Aue und werden so vielseitig wie möglich ernährt. Unser Tierlehrer erteilt Ihnen tägliche Dressurlektionen, denen sie willig und mit erkennbarer Freude folgen.


Hengststall


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Reitplatz vor dem Stutenstall<br>Links im Querbau der Hengststall · Copyright wie angegeben
Reitplatz vor dem Stutenstall
Links im Querbau der Hengststall
Amon Ra vor dem Stutenstall<br>Im Vordergrund die Führanlage · Copyright wie angegeben
Amon Ra vor dem Stutenstall
Im Vordergrund die F�hranlage
Das alles sollte ich sp�ter sehen, w�hrend der Vorf�hrung am Nachmittag. Nun musste Britta Grimberg sich sputen, die Veranstaltung sollte bald beginnen. Vor�bergehend durften die Besucher den Stutenstall nicht mehr betreten, da sich hier bald ein reger Verkehr in Richtung Festplatz entwickeln w�rde.

Ich nutzte die Zeit, einen Blick in den Hengststall zu werfen, der sich an den Stutenstall anschlie�t. Nat�rlich durften die sich auch nicht mehr schmutzig machen und warteten in ihren Boxen.

Die sind freilich bis oben hin vergittert, aber Sichtkontakt haben sie, und die  Chronik betont:

[...] die St�be erlauben freie Sicht und Geruchsinformation, sogar einen begrenzten Hautkontakt. Auffallend ist die Ruhe im Stall und die Ausgeglichenheit der Hengste.

Der Stall war bev�lkert mit Hilfskr�ften, die an diesem Tag reichlich ben�tigt wurden und m�glicherweise aufgeregter waren als die Pferde. Mir war v�llig unklar, wie die Veranstaltung ablaufen w�rde. Ich w�rde mich �berraschen lassen und machte mich auf den Weg zum Festplatz.

Als ich den Stutenstall, der jetzt v�llig menschenleer war, verlie�, stie� ich unverhofft auf einen Paradehengst des Gest�ts, dessen Besitzerin die Gelegenheit nutzte, noch einmal zu �ben. Ich nutzte die Gelegenheit zu ein paar Schnappsch�ssen, ohne Hintergedanken. Ich begreife mich nicht als professionellen Fotografen und konnte nur hoffen, dass mir einige Aufnahmen gelingen w�rden.

Sp�ter reichte mir Susanne Ismer eine Karte mit der Bitte um Probeabz�ge. Sie hatte also bemerkt, dass ich fotografierte, und mein Telezoom gab mir wohl einen professionellen Anstrich. Umso gespannter war ich, wie wohl die Aufnahmen gelungen sein mochten. Das Ergebnis k�nnen Sie beurteilen, wenn Sie die Bildschirmschoner herunterladen.

Fortsetzung in der n�chsten Ausgabe.


Quellen


Fotos
�   Werner St�renburg


Rezension: Chronik


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Ismer, Rolf

Chronik
Hof, Tierpark, Gestüt

82 Seiten, viele Abbildungen
September 2001 · Tierpark Ströhen

10,-  EUR      Bestellen


Der Verlag sagt über das Buch:

Mit einem einfachen Text und vielen farbigen Bildern soll der Leser Aufschluss finden über die Entstehung und Zusammenhänge des gesamten Betriebes, aber sich auch alle Schönheiten des Erlebten nachhaltig in Erinnerung bringen.



 
W. Popken im Fenster
Selbstportrait 08/2004
 
 
Meine Meinung zu dem Buch:
von   Werner Popken

Die Chronik beginnt mit historischen Fotos zum Hof Wege, in den der Autor 1942 eingeheiratet hat. Der Grundbesitz ist riesig, er konnte von der Familie Wege nicht allein bearbeitet werden, Grund und Arbeit wurden mit sieben Pächterfamilien gleichmäßig geteilt. Trotzdem ist augenfällig, dass das Leben hart war und wenig zuzusetzen blieb. Einige Gebäude machen durchaus einen baufälligen Eindruck.

Die nächsten beiden Seiten schlagen völlig andere Töne an. Vier farbige Abbildungen zeigen idyllische Natur, einen Fuchs, zwei Dachse, wilde Primeln und blühende Wiesen. Der Text zählt die Fülle an interessanten Vögeln auf, zeichnet das Bild eines gesegneten Fleckchens Erde.

Der letzte Satz zeigt aber, dass der Autor neben seiner Begeisterung für die Natur immer auch die harten wirtschaftlichen Tatsachen im Blick gehabt hat: "Gleichfalls musste eine finanzielle Basis zum Erhalt dieser Werte geschaffen werden."

Die nächsten beiden Seiten zeigen rechts den Autor in seinen besten Jahren, stehend hinter seiner Frau Annemarie, die einen Säugling auf dem Schoß hält, vier der fünf Kinder sind schon da. Der Vater legt die Hand auf die Schulter seiner Frau, die den ältesten Sohn anschaut, der wiederum zum Vater aufblickt.

Dieser ist sich seiner Verantwortung für das gewaltige Erbe bewusst, die Sorgen beschäftigen ihn und halten ihn gefangen. Links das Foto eines mächtigen Angus-Bullen, Stolz eines jeden Bauern, doch der Text darüber belehrt uns, dass der Ertrag der Landwirtschaft trotz aller Anstrengungen unbefriedigend war und blieb.

Darunter, viel größer und farbig, durch hängende Weiden vom anderen Ufer der Großen Aue fotografiert, ein Blick auf die Herde der Araber-Stuten mit ihren Fohlen, im Hintergrund schmucke landwirtschaftliche Gebäude. Welch ein Kontrast! Der Wandel ist gewaltig, das Ergebnis befriedigend.

Der Text über dem Familienfoto von 1952 betont, dass Rolf Ismer 1959 seinen Entschluss, etwas Neues zu wagen und aus dem Althergebrachten auszuscheren, "im Einverständnis mit seiner Frau Annemarie und seinen fünf Kindern" gefaßt hat. Dieser Mann ist sich dessen bewusst, dass er ein Glied in einer Kette ist.

Der Name "Erpo de Wege" taucht bereits im 13. Jahrhundert in den Büchern auf. Rolf und Annemarie Ismer haben einen ihrer Söhne Erpo genannt. Dieser Besitz soll durch die nächsten Jahrhunderte weitergegeben werden, blühen und gedeihen durch viele weitere Generationen. Dazu wollte Rolf das Seine tun. Das sagt er zwar nicht, aber es steht deutlich zwischen den Zeilen.

Die nächsten fünf Seiten zeigen einige der 26 Fachwerkbauten, die heute auf dem Gelände stehen und allesamt in schönstem Glanz erstrahlen. Das große Wohnhaus von 1843 (damals müssen die Zeiten besser gewesen sein) versteckt sich bescheiden hinter Bäumen und Gebüsch, der Laufstall für die Pferde schiebt sich breit vor, die Schinkendeele lässt wieder das Thema der Geschäftstüchtigkeit anklingen, darunter das Bild der Kasse zum Tierpark, und natürlich strömen die Besucher herein.

Den Abschluß dieses Abschnittes bildet das Altenteil, im Vordergrund zwei graue Wasservögel, die ich auf Anhieb nicht einordnen kann, also das Thema Tierpark ansprechen, gefolgt von einer Aufstellung der Bauherren der verschiedenen Gebäude, die die Worte vom gemeinsamen Entschluss untermauern.

Von 1946, seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft, bis 1968 zeichnet Rolf Ismer verantwortlich. Schon 1964 hat er den kleinen Stutenstall neu erbaut und den Kuhstall zum Laufstall für eine Mutterkuhherde umgebaut. Dann taucht Erpo Ismer als Bauherr auf, sein Wohnhaus ist abgebildet, und Holger Ismer, der bis in die jüngste Zeit Bauten für die Pferde und für den Tierpark errichtet.

Wieder ein Blick zurück: zwei historische Aufnahmen von Überflutungen der Großen Aue, die Sinnbilder für die schwierige wirtschaftliche Situation sind. Der Wandel der Landwirtschaft in den frühen sechziger Jahren bringt weitere Gründe für den folgenschweren Entschluß, dem Bauernhof einen Tierpark anzugliedern und neben der traditionellen bäuerlichen Tierhaltung eine Pferdezucht aufzubauen.

Der Tierpark ist eine Konsequenz der Tierliebe des Autors, der schon 1946 begann, Sittiche und seltene Fasane zu züchten. Ich habe einige Bauern kennengelernt, aber keinen, der in dieser Hinsicht über seinen Tellerrand hinausgeschaut hätte. Was durchaus nachzuvollziehen ist: wer mit Tieren als Grundlage des Broterwerbs zu tun hat, hat selten ein weitergehendes oder gar sentimentales Interesse.

Die Illustrationen auf dieser Seite lassen die Idylle von Immenhof anklingen: der Vater fährt zweispännig mit einem seiner Söhne, zwei Fohlen bei Fuß. Auf der anderen Seite die vielleicht achtjährige Tochter auf einem Schimmel in vorbildlicher Anlehnung, Bildunterschrift: "Deutscher Reitponyhengst 'Sady' (Susanne Ismer)"

Der bescheidene Autor vergisst zu erwähnen, dass er es war, der die Rasse "Deutsches Reitpony" erfunden hat. Die nächsten Seiten zeigen mehr von diesen Züchtungen mit Sohn Holger im Sattel oder auf der Weide, dazu den ersten Arabischen Vollbluthengst des Gestüts, Sieger der Hengstleistungsprüfung 1962, vor dem großrädrigen Einachser.

"Die Hannoverschen Pferde erübrigen sich, denn für leichte Gespannarbeiten genügen Kleinpferde." Zu diesem Satz habe ich den Autor befragt, denn ich verstand ihn nicht. Die Hannoverschen Pferde wurden abgeschafft, weil inzwischen Traktoren auf dem Hof waren. Mit den leichten Arbeiten ist zum Beispiel Kartoffeln anhäufeln gemeint.

So kamen Ponystuten auf den Hof, die der Tierfreund mit Araberhengsten veredelte. "Die Fohlen der Elitestute 'Blessi' und von dem Original Araberhengst 'Ghazal' waren von vollendeter Schönheit." Das haben offenbar auch andere gesehen. "Im Jahre 1956 wurde mit einer umfangreichen Pferdezucht begonnen."

Diesen Satz verstehe ich jetzt dahingehend, dass die Zucht dieser Pferde wirtschaftlich lukrativ war und deshalb nicht nur gerechtfertigt werden konnte, sondern wünschenswert war. Wieder ein Hinweis auf die Verbindung zwischen Liebe zur Natur und Sinn für Ökonomie.

Die nächste Seite zeigt eine weite Wiese mit einem Stückchen Aue und einer großen Pferdeherde. Übergangslos kommt der Tierpark zur Sprache, viele verschiedene Arten werden vorgestellt, das besondere Engagement herausgearbeitet.

Überall wird die Liebe der Eigentümer und ihrer Mitarbeiter zu den Tieren deutlich. Almuth Ismer gibt einem sibirischen Tiger die Flasche, Britta Grimberg beobachtet ein Eselfohlen, das sie aufgezogen hat, Jürgen Grimberg wird vorgestellt und gewürdigt, Erpo Ismer läßt seinen Sohn Arne auf jungen Elefanten reiten, Lars hat junge Servale in seiner Kinderschubkarre.

Der Tierpark nennt sich genauer Naturtierpark und vergleicht sich durchaus mit den großen Zoos dieser Welt, die allesamt nicht über die Flächen verfügen, die hier den Tieren zur Verfügung gestellt werden können. Der Beweis für die artgerechte Haltung von einheimischen und exotischen Tieren ist der reichliche Nachwuchs, der sich jedes Jahr im Tierpark Ströhen einstellt.

Die Vorstellung des Tierparks nimmt fast die Hälfte des Buches ein. Demgegenüber kommt das Arabergestüt fast ein bisschen kurz. Beides existiert im Buch und in der Realität nebeneinander, die Besucher des Tierparks können auch das Gestüt besichtigen und den Gestütsalltag miterleben.

Nun ist das eine andere Welt. Hier wird von internationalen Verbindungen geredet, Namen und Abbildungen von Hengsten machen gewaltigen Eindruck, die Enkel des Autors führen die wertvollen Tiere auf Schauen vor, aber dennoch soll dem Normalbürger die Freude an den Tieren ans Herz gelegt werden: "Wenn die Stuten nach der ersten Morgengaloppade friedlich grasend, aber wachsam ihre Fohlen beobachtend über die Wiese ziehen, dann fühlt man mehr als dass man denkt: Mein Gott, wie ist das schön!"

In einen Nebensatz verpackt der Autor einen Superlativ: "Zucht, Haltung, Rennen und Beritt zählen zu den Schwerpunkten unseres Gestüts, übrigens das größte Europas in privater Hand." Zwei Seiten weiter: "Die Erfolge an nationalen und internationalen Zuchtschauen sowie die Tätigkeit von Holger Ismer als international anerkannter Richter tragen dazu bei, den Namen des Gestüts in aller Welt bekannt zu machen."

Holger und Almuth Ismer betonen, dass das Unternehmen ein Familienbetrieb ist, an dem auch die Kinder Mark, Ann und Nils Anteil haben. So setzt sich die Arbeit des Autors durch die Generationen hinweg fort. Das Gebälk des Stutenstalls trägt die Inschrift: "Diese Wesen sollen geliebt und geachtet werden", ein Zitat aus dem Koran.

Fotos und Beschreibung der Tierschule und des Weihnachtszirkus mit Dompteur Tim Delsbosq und Melanie Grimberg sowie des Restaurants und Kinderspielplatzes runden das Büchlein ab. Das letzte Bild zeigt den wilden Storch auf seinem Nest auf dem Strompfahl. Das Foto lässt es nicht erkennen, aber ich habe es gesehen: der Strompfahl mit dem Nest steht mitten zwischen den Pferdeställen.

Der Autor weiß, dass ein solch gewaltiges Werk auf vielen Schultern ruht. Er vergisst nicht, alle verdienten Mitarbeiter aufzuzählen, wenn sie schon nicht im Foto vorgestellt werden. So beschäftigt das Unternehmen einen Maurer, einen Zimmermann, einen Maler, deren Anteil gebührend gewürdigt wird.

Rolf Ismer hat schon längst die Zügel aus der Hand gegeben und blickt zufrieden und stolz zurück. Mit über neunzig Jahren erfreut er sich der Früchte seiner Arbeit und sieht, dass seine Anfänge von seinen Kindern zur Blüte gebracht worden sind.

Das Buch macht seinem Klappentext alle Ehre. Es ist aber durchaus auch dazu geeignet, die Vorfreude auf einen Besuch zu steigern. Man sieht den Tierpark und das Gestüt mit anderen Augen, wenn man sich bereits vorher mit diesem Buch beschäftigt hat.


erschienen 11.05.02




Ismer, Rolf

Chronik
Hof, Tierpark, Gestüt

82 Seiten, viele Abbildungen
September 2001 · Tierpark Ströhen

10,-  EUR      Bestellen

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Barbara Hubert
 
 
Beech - Centaury
Von   Barbara Hubert


Die Bach-Blüten und ihre Bedeutungen



3 - Beech


Beech · © 2010  
Beech
  • übertrieben selbstbewußt; unnachgiebig
  • innerlich verspannt und verhärtet
  • kein Einfühlungsvermögen
  • Störungen des Magen-Darm-Traktes
  • Steifheit in jeglichen Gelenken, Steifheit der Wirbelsäule, Gicht, Rheuma
  • empfindlich, Immunstörungen
  • negatives Verhalten
  • Angst vor eigenen Fehlern und Schwächen, vor dem Versagen, den eigenen Trieben, vor dem Altern
  • Störenfried

4 - Centaury


Centaury · © 2010  
Centaury
  • leistet keinen Widerstand
  • besonders gutmütig
  • resigniert schnell
  • Selbstverstümmelungen
  • stets unterwürfige Haltung
  • unerklärliche Schwächezustände,
  • übertrieben arbeitsbereit
  • holt sich Liebe und Anerkennung über Arbeitsbereitschaft
  • wehrt sich nicht
  • Willensschwäche, leicht lenkbar
  • ahmt Stärkere nach
  • neigt schnell zu Krankheiten




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Galerie: Turm der blauen Pferde


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Turm der blauen Pferde

Copyright wie angegeben
Franz Marc, Deutschland
Der Turm der blauen Pferde
�l/Leinen, 200x163 cm, ehemals Berlin, Nationalgalerie, verschollen

Dieses Bild ist ber�hmt. Als J�ngling h�rte ich davon und konnte mir nichts darunter vorstellen. Ein Turm? Von Pferden? Was sollte das sein?

Eines Tages muss ich eine Abbildung gesehen haben, denn es gibt einen Turm von Pferden, den ich gemalt habe, der ganz �hnlich aussieht wie dieser Turm; meine Erfindung konnte es ja auch nicht sein.

Sie sind aber nicht alle blau, sondern jedes Pferd hat seine eigene Farbe. Die Abbildung war also wohl unfarbig. Das erste meiner Pferde ist blau, eins ist gelb, eins ist rot, soviel erinnere ich. Alles blau schien mir wohl zu eint�nig.

Wie gro� mag das Original wohl gewesen sein? Wieso ist es verschollen? Auf Anhieb habe ich nichts dar�ber gefunden.

Das Bild muss aber wohl seit jeher eine gro�e Faszination ausgeuebt haben, mehr als seine konventionelleren Bilder von Pferden - selbst wenn die gelb, rot, blau oder gr�n waren.

War es die Zersplitterung der Form, die das Bild ber�hmt machte?
Franz Marc, 1880-1916
Nachdem er zuerst Pfarrer werden wollte, versp�rte er im Alter von 20 Jahren eine Berufung zum Maler und begann, an der M�nchener Akademie zu studieren. Auf zwei Reisen nach Paris (1904 und 1907) lernte er die Bilder Manets, der Impressionisten und von Vincent van Gogh kennen. Im Jahre 1910 freundete er sich mit August Macke an. Das Jahr 1911 war f�r ihn ein entscheidendes Jahr: Er lernte die Maler Jawlensky, Kandinsky, M�nter und Werefkin kennen, mit denen er die K�nstlergemeinschaft des "Blauen Reiters" gr�ndete. Franz Marc starb am 4.3.1916 im Ersten Weltkrieg in der N�he von Verdun als Soldat.


Kommentar
Von  Werner St�renburg

Copyright wie angegeben
Kleine Blaue Pferde, »  » ›»  Staatsgalerie Stuttgart
Die Staatsgalerie Stuttgart hat im Jahr 2000 eine »  » ›»  Ausstellung»  f�r Franz Marc ausgerichtet, die ausschlie�lich dem Thema Pferd gewidmet war (Katalog »  » ›»  Pferde» , 35 EUR, 220 Illustrationen, davon 140 in Farbe).

129 Werke wurden zusammengetragen, �lbilder, Zeichnungen, Aquarelle, Graphiken, seine ber�hmten Postkarten und eine Skulptur. Stuttgart selbst besitzt die Gem�lde »  » ›»  Kleine Blaue Pferde (1911) und »  » ›»  Kleine Gelbe Pferde (1912).

Man kann also sagen, dass das Thema Pferd den Maler umgetrieben hat. Pferde m�ssen ihm sehr viel bedeutet haben. Er hat sie erst anl�sslich seiner Milit�rausbildung n�her kennengelernt.

Im Ersten Weltkrieg wurde er nat�rlich auch als Reiter eingesetzt, und er ist auf dem Pferd gestorben, getroffen von einer Splittergranate, auf einem Erkundungsritt. Kurz zuvor wurde es m�glich, K�nstler von der Front freizustellen. F�r Franz Marc kam diese M�glichkeit zu sp�t.


Tiere

Copyright wie angegeben
  Marc: Rote Rehe II, 1912, 70x100 cm
Leinwand, M�nchen, Neue Staatsgalerie
Franz Marc hat auch andere Tiere gemalt, K�he zum Beispiel, oder Tiger, F�chse, Rehe usw., aber die Pferde sind die bekanntesten.

Sie sind auch sehr beliebt. Am beliebtesten sind die sentimentalen Werke, was nicht verwundert. Der Turm der blauen Pferde ist nicht sentimental.

Die »  » ›»  Roten Rehe sind auch sehr beliebt. Bei meiner Recherche habe ich nat�rlich »  » ›»  Google»  benutzt, was ich nicht mehr erl�utern muss, weil inzwischen jedermann Google kennt, und zwar mit den Suchbegriffen »  » ›»  marc pferde.

Ich erhielt "ungef�hr 6,900" Resultate, wie Google sich auszudr�cken pflegt, von denen die ersten 100 angezeigt wurden. Durch die habe ich mich durchgearbeitet. Etwa im zweiten Drittel, vor der H�lfte bin ich auf einen Satz gesto�en, der mich aufmerken lie�. Ich dachte, ich h�tte etwas Interessantes gefunden. Dann musste ich lachen. Ich hatte es selbst geschrieben! Unter dem Titel »  » ›»  A_Jugend»  zeigte Google an:

... Ich habe dann noch zwei Monets kopiert und die roten Pferde von Marc und dann habe ich einen Marc frei erfunden. Ich hatte vom Turm der blauen Pferde gelesen ...

Genau. So hatte ich das in meinen Erinnerungen formuliert. Ziemlich genau so wie oben, meine Erinnerung l�sst nach, ich wiederhole mich. Das musste ich mir also nicht angucken. Aber jetzt wollte ich doch wissen, wie gut ich das damals gemacht hatte.

Na ja, in Anbetracht der Tatsache, dass ich sehr jung war, ein blutiger Anf�nger mit primitiven Mitteln - nicht schlecht. Es am�siert mich. Das Bild existiert noch. Meine Eltern hatten es in Gold gerahmt (mit einer Tapetenleiste) und im Treppenhaus aufgeh�ngt, es hat ihnen wohl gefallen. Nach ihrem Tode ist es wieder in meinen Besitz gelangt. Ich habe es nat�rlich nicht aufgeh�ngt, bewahre es aber auf.

In wie vielen Zimmern m�gen Drucke oder Kopien von Werken von Franz Marc h�ngen? Es werden Millionen sein. Fast jeder kennt seinen Namen. Insofern hat er gro�en Erfolg gehabt. Was aber sagen seine Bilder eigentlich aus? Worum geht es?

Was erwarten die Besucher einer solchen Ausstellung von den Bildern, was bietet der Museumsleiter seinen Kunden? Was sagte der Maler selbst �ber sein Werk, was die Kunsthistoriker? Was hatten mir die Bilder von Marc damals zu sagen? Was sagen sie mir heute?


Entwicklung

Copyright wie angegeben
  Marc: Rote Pferde, 1911, 181x121 cm
Sammlung Paul E. Glier, Cincinnati, USA
'anonyme Leihgabe', Busch-Reisinger Museum, Harvard Univ., Cambridge, Mass.
Copyright wie angegeben
  Marc: Springende Fohlen, 1909, 51x70 cm
Leinwand, Privat-Sammlung
Copyright wie angegeben
  Marc: Weidende Pferde I, 1910, Leinwand
St�dtische Galerie im Lenbachhaus, M�nchen
Ich will und kann hier keine ausf�hrliche Abhandlung abliefern. Die religi�sen Anf�nge von Marc deuten es aber schon an: er war ein Schw�rmer und projizierte auf die Tiere seine Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Harmonie, nach Geborgenheit, nach Einverstandensein.

Die Pferde eigneten sich dazu insofern gut, als sie Herdentiere sind. Marc hat auch einzelne Pferde dargestellt, �berwiegend aber Gruppen, die eine Idylle zeigen.

Damit entsprechen sie einem allgemeinen Thema (Paradies, Schlaraffenland), das uns �berall begegnet, auch in der Malerei, und da besonders in Frankreich, n�mlich der Darstellung des m�helosen Wohlbefindens (zur Schaffenszeit von Marc: Matisse, »  » ›»  Luxus, Stille, Wohlbefinden 1904, »  » ›»  Lebensgl�ck»  1905, »  » ›»  Luxus I 1907)

So haben seine Bilder oft etwas M�rchenhaftes, Naives, Illustratives. Man mag das positiv oder negativ finden - in diesem Sinne sind Bilder Sprungbretter der Seele ebenso wie Musik. Und wer will den Zuh�rer schon schelten, wenn er sich von der Musik verzaubern und entf�hren l�sst? Das ist doch fast die Regel, man k�nnte schon meinen: der Hauptzweck der Musik.

Franz Marc hat sich zweifellos als moderner K�nstler empfunden. Er hatte einige Adelige als Lehrer (Gabriel von Hackl, Wilhelm von Diez), die mit Sicherheit nicht modern waren, sondern vermutlich dem deutschen Impressionismus verpflichtet.

Einschub: Was mir schon als Sch�ler aufgefallen ist: im letzten Jahrhundert war es anscheinend in Deutschland ein gangbarer Weg f�r einen Adeligen, Maler zu werden.

Beispiele: Moritz von Schwind, Julius Schnorr von Carolsfeld, Karl von Piloty, Hans von Mar�es, Ferdinand von Rayski, Fritz von Uhde, Leo von K�nig, Heinrich von Z�gel, Wilhelm von Kaulbach, Friedrich August von Kaulbach - und das sind nur die ber�hmten und bekannten, es gibt sicher mehr. Nat�rlich sind auch einige Maler b�rgerlich gewesen und f�r ihre Verdienste sp�ter geadelt worden: Franz von Stuck, Adolph von Menzel, Franz von Lenbach, auch da sicher mehr.

Zur�ck zu Marc: seine Fr�hwerke sind verst�ndlicherweise sp�timpressionistisch und harmlos, schlagen aber schon dieselben Themen an wie seine heute �beraus ber�hmten Werke.

Er unternimmt 1903 Reisen nach Florenz, wo sein Bruder studiert, und nach Paris, wo er japanische Holzschnitte kauft, die bekanntlich auch Vincent van Gogh begeistert haben ("Springende Fohlen" zeigt deutlich den Einfluss von van Gogh).

Noch scheint aber die Initialz�ndung nicht gelegt worden zu sein. "Weidende Pferde" ist von der Farbgebung gar nicht typisch f�r den Marc, den wir meinen. Erst die Begegnung mit August Macke im Jahre 1910 bringt die Wende.


Botschaft

Copyright wie angegeben
  Marc: Turm der blauen Pferde, 1913
Tusche, Deckfarben/Papier, 15x10 cm
Pinakothek der Moderne, M�nchen
Das ist verwunderlich, denn 1909 hatte Marc in M�nchen eine Gauguin-Ausstellung gesehen und sich mit Cezanne, Denis, Matisse und Signac besch�ftigt.

August Macke hatte ebenfalls Paris besucht, mehrfach sogar, und daran gedacht, dort sesshaft zu werden. Auch seine Hochzeitsreise 1909 f�hrte ihn nach Paris. Er wird dort die verschiedenen revolution�ren Str�mungen im Kunstbetrieb wahrgenommen haben.

Macke sch�pfte aus dem Vollen. Diesen Eindruck hat man von Marc nicht (man beachte das deutliche Selbstzitat aus "Weidende Pferde" in "Rote Pferde"). Im Jahr 1910 hat Macke z. B. unter dem Eindruck einer Matisse-Ausstellung in M�nchen �ber 120 Bilder gemalt, die die Wende vom Impressionismus zu einem farbigen Fl�chenstil vollziehen.

Macke sah Tier-Lithographien von Marc in einer M�nchner Galerie und suchte den Kontakt. Marc war von den Vettern Macke fasziniert: "Endlich einmal Kollegen von so innerlicher, k�nstlerischer Gesinnung getroffen zu haben, rarissime!"

Anscheinend traute er sich erst durch dieses Beispiel, alte Konventionen �ber Bord zu werfen. Er �bernahm Bildl�sungen ihm fremder Quellen. Das ist aber keine gute L�sung. Besser w�re es gewesen, wenn er aus eigenem Antrieb h�tte handeln k�nnen.

Aber in welche Richtung h�tte er gehen sollen? Was war sein Eigenes? Wo sprach sich Marc rein und stark aus? Was war die ureigene Botschaft des Franz Marc, die ihm selbst noch unbekannt war?

Das ist f�r jeden K�nstler ein gro�es Problem, f�r jeden Menschen sogar, denn jedes Leben ist einzigartig und muss aktiv gestaltet werden. Bei den K�nstlern sieht man es nur deutlicher.

Da das eigene Leben gefunden werden muss, kann es keine Nachahmung geben, nur Vorbilder, die Anregungen liefern, die f�r die eigenen Zwecke adaptiert werden m�ssen. So ist jeder im Grunde allein, bedarf aber der Gemeinschaft, die Unterst�tzung geben kann.


Beziehung

Copyright wie angegeben
  Marc: Elefant, Pferd, Rind, Winter, 1913/14
84x80 cm, �l/Leinwand, Privatsammlung
Im selben Jahr schlossen sich Marc und Macke der K�nstlervereinigung von Kandinsky an, die dann "Der blaue Reiter" genannt wurde. Marc schrieb dazu:

In unserer Epoche des gro�en Kampfes um die neue Kunst streiten wir als "Wilde", nicht als Organisierte gegen eine alte organisierte Macht... Es ist unm�glich, die letzten Werke dieser "Wilden" aus einer formalen Entwicklung und Umdeutung des Impressionismus heraus erkl�ren zu wollen. Die sch�nsten prismatischen Farben und der ber�hmte Kubismus sind diesen "Wilden" als Ziel bedeutungslos geworden. Ihr Denken hat ein anderes Ziel: Durch ihre Arbeit ihrer Zeit Symbole zu schaffen, die auf die Alt�re der kommenden geistigen Religion geh�ren und hinter denen der technische Erzeuger verschwindet.

Da haben wir es. Er ist ein fehlgeleiteter Theologe und verquaster Theoretiker. Das ist f�r uns heute schwer verdaulich. Er sucht, aber er findet nicht. Das ist sehr schade und bedauerlich.

Der Turm der blauen Pferde oder Elefant etc. sind gute Beispiele daf�r. Er vermischt die Ans�tze von Kandinsky und des Kubismus mit seinen eigenen romantischen, gef�hlsseligen Sehns�chten. Heraus kommt ein Bild, das weder Fisch noch Fleisch ist und einfach nur "gut gemeint" wirkt. Er hat es nicht begriffen, worum es den anderen geht, worum es ihm selbst geht, und geht irre.

So sehe ich das heute. Die Kunsthistoriker und Kunstkritiker bem�hen sich, die Werte des etablierten Kunstbetriebs nicht zu verunsichern und plappern die alten Beschw�rungsformeln nach, die sich schon so lange bew�hrt zu haben scheinen. Selten einmal findet man eine Ausnahme wie den Beitrag von Christian Gampert zur Stuttgarter Ausstellung in »  » ›»  Freitag» , 23.06.2000. Zitat:

Er glaubte an die Wiedergeburt und sah das Leben nur als Durchgangs-Stadium - diejenigen, die sich heute an seinen kleinen gelben Pferdchen delektieren, sollten bedenken, dass Franz Marc auch die ganze Wirrheit einer Epoche repr�sentiert. Die Bilder sind nur die Oberfl�che. Das Pferd, das Franz Marc zum "absoluten Wesen" ernannte, war eine T�uschung.

Richtig, die Epoche war wirr, genau wie die unsere und vermutlich �berhaupt alle. Kunsthistoriker und Kunstkritiker wissen meistens auch nicht viel, was sehr gut ist, denn dann muss der Betrachter mit dem Werk seine eigene Beziehung aufnehmen.

Und die wird im Fall von Marc in der Regel sentimental sein. Was �berhaupt nicht schlimm ist. Sentimentalit�t ist eing�ngig, auch wenn und gerade weil man keine Erfahrung hat. Die Sentimentalit�t muss aber �berwunden werden, denn sie ist verlogen. Durch die Besch�ftigung mit den Bildern von Marc kann man das erkennen und erreichen.

Der Erste Weltkrieg war f�r Marc ein Instrument der Reinigung, er ist begeistert in den Krieg gezogen. Dieses Schicksal teilte er mit vielen Zeitgenossen. Durch seinen fr�hen Tod sind uns weitere Experimente in eine Richtung, die ihm nicht gem�� war, erspart geblieben.

Zum Schluss noch ein Beispiel verquaster Poesie:

Als der blaue Reiter war gefallen...
Griffen unsere H�nde sich wie Ringe;
K��ten uns wie Br�der auf den Mund.

Harfen wurden unsere Augen,
Als sie weinten: Himmlisches Konzert.


Nun sind unsere Herzen Waisenengel.
Seine tiefgekr�nkte Gottheit
Ist erloschen in dem Bilde: Tierschicksale.

»  » ›»  Else Lasker-Sch�ler
Neue Jugend, Monatszeitschrift
1. Jahr, Ausgabe 11/12
Februar/ M�rz 1917, Seite 245


Quellen



Fotos
Wie angegeben unter Berufung auf das Zitatrecht (Fair Use).



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