| | Warten auf den großen Auftritt | | | |
| | | Generalprobe: Gestütshengst Amon Ra mit Susanne Ismer vor dem Stutenstall | | | | | Sage und schreibe 300 Pferde werden hier betreut, die man natürlich nicht alle auf einmal sieht. 100 stehen auch nicht nicht auf diesem Hof, sondern auf einen kleineren Hof, etwa 700 Meter entfernt, der etwa als "Vorwerk" zu betrachten ist, beziehungsweise auf Koppeln, auch ganzjährig, mit Offenställen. Trotzdem ist das mit Sicherheit eine Menge Arbeit. Ich kann kaum glauben, dass außer Britta Grimberg nur noch zwei weitere Personen im Gestüt fest angestellt sind. Es gibt immer wieder Praktikanten und Studenten zur Aushilfe, auch aus dem Ausland, teilweise zur Zirkusausbildung, aber im wesentlichen wird der Laden von weniger als einer Handvoll Leuten geschmissen. Wie kann das gehen? Britta Grimberg gibt bereitwillig Auskunft. Wenn man ihr zuhört, ist alles ganz einfach. Die Pferde kommen jeden Tag raus, die meisten werden in Laufställen gehalten, viele bleiben auch ganzjährig draußen im Offenstall. Die Zuchthengste bleiben ganzjährig in ihren boxen, haben frühmorgens oder auch abends ihren Freigang. Die Gruppen der etwa 60 Junghengste und ca. 40 Jungstuten bleiben nur in den Sommermonaten ganz draußen, im Winter sind sie in den großen Laufställen bei täglichem Weidegang. Natürlich, wenn eine Veranstaltung ansteht wie jetzt die Gestütsschau, dann müssen die Schaupferde mal eine Weile drinnen bleiben, denn sie sind gewaschen (fast alle sind Schimmel) und dürfen sich nicht mehr schmutzig machen. In den letzten Tagen hat Britta Grimberg denn auch fast ununterbrochen für die große Show gereinigt und geputzt. Der Stutenstall ist voll von Müttern mit Kindern, die stolz präsentiert werden sollen und bis zur feierlichen Stunde warten müssen. Die Boxen sind so niedrig, dass selbst kleine Fohlen Kontakt mit den Nachbarn aufnehmen können. Infolgedessen sind auch alle Mütter und Kinder ausnehmend sozialverträglich. Selbst der außergewöhnliche Touristenrummel heute kann ihre Ruhe nicht stören. Im übrigen sind sie durch den Tierparkbetrieb Besuch gewöhnt. Der Stutenstall hat etwa 40 Boxen, und alle sind voll. Jede Box ist sorgfältig beschriftet, aber wie das so geht mit der Arbeitserleichterung durch die Computer, in der Eile hat man etwas übersehen: alle Fohlen dieses Jahrgangs haben den Geburtsjahrgang 1992. Ein kleiner Scherz am Rande.
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