Wir erinnern uns: Das Seminar mit Birger Gieseke fand statt in der Reitanlage des Kiebitzhofes in der Nähe von Gütersloh, einer schönen, neuen Einrichtung für Behinderte, gefördert von Gerry Weber und prominenten Reitern.
Dieser Nachsatz ist typisch: "gefördert von ...". Für therapeutisches Reiten muß man nämlich Sponsoren suchen. Ohne Sponsoren geht nichts.
Zwar gibt es schon seit Anfang der siebziger Jahre organisatorische Zusammenschlüsse, die finanzielle Förderung ist aber bis heute umstritten.
Diese bedauernswerte Tatsache steht gleich am Anfang meiner Aufzeichnungen des Gesprächs mit Dirk Baum, des Leiters der Abteilung Therapeutisches Reiten Bethel. Auch die dortige Reitanlage Enon ist nur durch Spenden ermöglicht worden.
In diesem Falle hatte Nicole Uphoff die Schirmherrschaft übernommen, zur Eröffnung war Franke Sloothaak gekommen, die Firma Pikeur unterstützt Enon langfristig.
Für die Therapie selbst muß in jedem Einzelfall ein Antrag an die Krankenkasse gestellt werden, die diesen möglicherweise ablehnt oder nur Teile der Kosten übernimmt. "Es ist eine Kann-Bestimmung, und auch die steht auf der Abschuß-Liste", so Dirk Baum.
In Bethel ist die Situation zwar nicht ganz so dramatisch wie anderswo, aber auch hier sind die Wandlungen der Gesellschaft deutlich spürbar. "Wo alles von Qualitätskontrolle spricht, droht der Mensch leicht unterzugehen": Leider sind das nicht die einzigen Sorgen, die Dirk Baum beschäftigen.
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