Die » Sarabande ist ein Tanz, der im Barock zur klassischen Suite gehörte; deshalb ist dieser Begriff vielen bekannt, die irgendwie mal was über Barockmusik mitbekommen haben, etwa über das Radio.
Dass dieser Begriff auch in der Reitkunst auftaucht, war mir bis dato unbekannt.
| Die Sarabande ist eine Bahnfigur im Mezair oder in Courbetten.
In der Sarabande werden vorwärts, seitwärts und rückwärts zu einer kreuzförmigen Bahnfigur zusammengefügt. Formuliert und vorgeführt wurde die Sarabande erstmals von Reitmeister Antoine de Pluvinel. Bereits zur Zeit von de la Guérinières galt sie als ausgestorbene Hohe Kunst.
Manuskript | | |
Diese Bemerkung lässt auf den Ehrgeiz der Bückeburger Hofreiter schließen, denn sie haben diese schon zu Barockzeiten ausgestorbene Hohe Kunst wieder zum Leben erweckt.
Auch diese Übung wird mit zwei Pferden in aller Ausführlichkeit vorgeführt.
Hier schiebt Christin Krischke nun eine ernste Bemerkung ein:
| Erlauben Sie mir noch einige Worte zum Thema Kunst.
Niemand käme auf die Idee, einer Stradivari erst Gewalt anzutun, ehe man mit ihr musiziert und auch ein Aquarellpinsel wird nicht erst kräftig aufgestampft, ehe man damit die feinen Linien malt. Und genau so verhält es sich auch mit dem künstlerischen Medium in der barocken Reitkunst: Das Pferd wird nicht gezwungen.
Im Ergebnis sehen wir Pferde, die vollends zuverlässig und in höchstem Maße kooperationsbereit sind und sich ihre natürlich Anmut bis ins höchste Ausbildungsniveau und ins hohe Alter von nicht selten über 30 Jahren erhalten.
Manuskript | | |
Das ist sehr schön ausgedrückt: Auf einer Geige herumkratzen kann jeder, dieser jedoch schöne Musik zu entlocken, ist eine Kunst, und auch nicht jedem Instrument kann man den höchsten Genuss entlocken, weshalb die Stradivari-Geigen so begehrt sind, insofern muss man auch die Pferde, mit denen diese Vorführungen hier bestritten werden, würdigen. Nicht jedes Pferd wird in der Lage sein, diese Übungen lernen zu können, Zwang oder nicht.
| |