Sein Asienfeldzug, wie der Autor das nennt, führte ihn zunächst an der Südküste der Türkei entlang nach Osten, dann nach Süden bis Ägypten, was einigermaßen nachvollziehbar ist, weil sich dort die damals dominierenden Kulturen entwickelt und die Perser ihr Reich bis dahin ausgedehnt hatten. Dann wieder zurück und wieder nach Osten in das Zweistromland, die andere Wiege der frühen Weltkulturen, und von dort nach Norden ins Kernland der Perser, und dann wird sein Unternehmen immer undurchsichtiger.
Mehrere Male kehrte er um, erreichte schließlich Indien, brachte da noch einige Leute um (» Alexanderzug), trieb mit seinen Leuten Schindluder, bis sie ihm vor Erschöpfung den Gehorsam verweigerten, und kehrte schließlich endgültig um - endgültig, weil er auf dem Rückweg starb. Wer weiß, was er sonst noch alles angestellt hätte?
Die Rückkehr wurde extrem schwierig und verlustreich, einen Teil des Heeres nutzte den Wasserweg, viele kamen um (» Schlacht am Hydaspes). Tolle Leistung! Ich bin schwer beeindruckt. So ein Rotzjunge! Was wollte er denn? Den eigentlichen Bundeskrieg hatte er bereits längst für beendet erklärt. Ist er, der ewige Krieger, mangels lohnender Ziele und Gegner schließlich größenwahnsinnig geworden?
Bis nach Indien hat ihn sein Hengst getragen, nach 18 Jahren starb er mit 21 Jahren nach der Schlacht am Hydaspes, von Wunden bedeckt, wie Dossenbach schreibt, oder ertrunken. Ihm zu Ehren hat Alexander, der viele Städte gründete, die teilweise bis heute seinen Namen tragen, eine Stadt benannt.
Hätte aus Alexander ein weiser Herrscher werden können? Wir werden es nie erfahren. Wäre er eines Tages besiegt worden? Vermutlich nicht, wer hätte das tun sollen?
Ob während seiner Kriegszüge die Skythen oder andere angriffslustige Habenichtse weiterhin Raubüberfälle verübt haben, wird nicht berichtet. Angesichts der endlosen Erfolgsgeschichte des Kriegsführers erscheinen solche Fragen müßig.
Vielleicht wäre er von Rivalen ermordet worden oder von seinen eigenen Generälen, denen er sich immer mehr entfremdete. Irgendwie erinnert seine Geschichte an die des » Napoleon, der bekanntlich nach wenigen Jahren an seiner eigenen Maßlosigkeit erstickt ist.
Quellen / Verweise
Abbildungen
› Werner Popken
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