| | Bereit zum Wanderritt mit Kompass | | | |
| | | Der Kapit�n reitet mit doppelreihigem Blazer | | | |
| | | Durchh�ngender langer Z�gel | | | |
| | | Plan in die Tasche, Hilfe aus dem Becken | | | |
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Auch ein Western wird durch eine zarte Liebesgeschichte erst sch�n. M�nner und Frauen sind allerdings im Western in der Regel extrem ungleich verteilt. Einigen wenigen Frauen stehen sehr viele M�nner gegen�ber, und da ist der Film � Weites Land keine Ausnahme.
Das birgt auch Konfliktstoff, gut f�r die Dramaturgie. Gleich zu Beginn werden uns zwei sch�ne junge Frauen vorgestellt, die eine, Patricia Terrill (� Carroll Baker), ist die Braut des aus dem Osten angereisten Kapit�ns James McKay, dargestellt von � Gregory Peck, die andere ihre Freundin Julie Maragon (� Jean Simmons), anscheinend ebenfalls ledig und Lehrerin von Beruf. Diese wohnt im Gegensatz zu ihrer Freundin relativ bescheiden in einem kleinen H�uschen in der Poststation.
Der Vater der Braut, Major Henry Terrill, Eigent�mer eines riesigen Besitzes, eines luxuri�s ausgestalteten riesigen Herrenhauses und Arbeitgeber mehrerer Dutzend Cowboys, ist anscheinend Witwer und unbeweibt, gesegnet mit einem einzigen Kind, dem er jeden Wunsch erf�llen will. Der Schwiegersohn soll sicherlich sein Erbe fortf�hren.
Abgesehen von zwei Frauen, die zum Haushalt der mexikanischen Hilfskraft Ram�n geh�ren, der Frau des Gegenspielers Hannassey im Felsennest, den beiden Prostituierten in der Postkutschenstation, wo die S�hne des verfeindeten Clans sich aufhielten, und einer Frau auf dem B�rgersteig, die dem Auflauf zuschaute, haben wir bisher keine weitere Frau zu Gesicht bekommen - dabei wimmelt es �berall nur so von M�nnern.
Also muss man sich fragen, wo die dazugeh�rigen Frauen und die vermutlich mit diesen zusammen gezeugten Kinder sich wohl aufhalten. Man mag sich vielleicht vorstellen, dass die zu Hause bei Heim und Herd sind, aber aus anderen Western wei� man, dass die M�nner auf den Ranches eher wie in einer Jugendherberge oder besser einem Strafgefangenenlager untergebracht sind, in Blockh�tten mit Stockbetten, hart und unbequem, ohne Komfort und Privatzone (zum Beispiel im Film � Jubal (Der Mann ohne Furcht)). Frauen haben die nicht, Kinder schon gar nicht.
Oder sollten die Cowboys alle schwul sein? Der Vormann des Majors, Steve Leech, dargestellt durch � Charlton Heston, ist es jedenfalls nicht. Er ist ganz eindeutig verliebt in die Tochter seines Chefs und versteht nicht, warum diese kein Interesse an ihm hat. Selbstverst�ndlich ist er auf den Kapit�n furchtbar eifers�chtig.
Bestimmt hat er sich berechtigte Hoffnungen machen k�nnen, aber seine Gef�hle werden nun einmal von der Angebeteten ganz offensichtlich nicht erwidert, was ihn nat�rlich verbittert. Das ist einer der Konflikte, von denen ein solcher Film lebt, der aber hier nur eine kleine, daf�r desto stetigere Rolle spielt. Immer wieder zeigt sich die Eifersucht des Vormanns.
Vielleicht ist das Ungleichgewicht zwischen M�nnern und Frauen und die Ehelosigkeit aber auch in erster Linie ein �konomisches Problem und nur die Grundbesitzer haben das Vorrecht und Verm�gen, Familien zu gr�nden, wie fr�her auch bei uns auf dem Lande, wo die Knechte und M�gde in winzigen Kammern �ber dem Viehstall untergebracht wurden und sich anscheinend den Ehestand nicht leisten konnten.
Der Major jedenfalls ist schwerreich, und er zeigt es auch gern und �berdeutlich. Am Abend der Strafaktion, die der Major gegen Hannasseys S�hne meinte durchf�hren zu m�ssen, veranstaltet dieser einen pr�chtigen Ball in seinem Haus, anl�sslich dessen man die gewaltigen Ausma�e des Festsaals bestaunen kann. Ganz offensichtlich versucht er den Luxus Europas in diese gottverlassene Gegend zu bringen, was sicher ein Verm�gen gekostet haben muss.
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