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Bericht Zum Thema Hufpflege · Naturschnitt
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 457.07 der Pferdezeitung vom 30.12.07
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Nach 4 1/2 Wochen · © 2008
 
» Nach 4 1/2 Wochen
Vorher · © 2008
 
» Vorher
Vorderhuf rechts · © 2008
 
» Vorderhuf rechts
Vorderhuf links · © 2008
 
» Vorderhuf links
Dies ist derselbe Huf viereinhalb Wochen später nach zwei Hufbearbeitungen (die Haare mußten wegen oberflächlicher Verletzungen gewaschen werden). Der Behang und der Dreck an den Trachten erschweren es, die Winkel zu beurteilen, aber man kann schon erkennen, daß er auf dem Weg der Besserung ist. Man kann auch die Verletzungen erkennen, die er sich zugezogen hat, als er mit Hufeisen "geschützt" war.

Mit Hufeisen bewegte sich dieser arme Kerl ganz tollpatschig, stolperte über sich selbst und "klatschte" seine Hufe flach auf den Boden, wenn er lief. Er schlidderte auf Beton und sogar Gras, obwohl er angeschweißte Stollen an seinen Eisen hatte. Außerdem sah er x-beinig und kuhhessig aus. Nachdem er auf natürliche Weise beschnitten war, bewegte er sich sehr viel sicherer und hatte Schwung in allen Gängen, zeigte sogar eine hohe Aktion im Trab. So stellte sich heraus, daß er tatsächlich eine sehr korrekte Haltung hat! Die leichte Biegung an der Seite, die man auf diesem Foto sehr gut erkennen kann, bildete sich von ganz allein heraus.

Achten Sie auf die Wellenbewegung und die Ausbuchtungen der Haarlinie und der Zehe direkt oberhalb des Aufzugs (Fotos können oft die Dramatik des Sachverhalts nicht adäquat wiedergegeben). Der Huf kämpft verzweifelt gegen den Aufzug ... und verliert. Er stößt seine Zehe mit jedem Schritt an.

Sie können sich die Schäden, die sich im Laufe der Zeit weiter entwickeln werden, selbst vorstellen. Die schreckliche Unausgewogenheit und Unregelmäßigkeit dieser Hufe ist gleichermaßen evident. Sobald sie gesäubert und beschnitten waren, zeigten sich schwerwiegende Blutergüsse, besonders um die Aufzüge herum. Dieser Wallach hatte untergeschobene Trachten, doppelte Sohlen, schrecklich überwachsene, gedrückte Hornwand, eine gezerrte weiße Linie und weitere Anomalien an allen vier Hufen.

Linker Hinterhuf · © 2008
 
» Linker Hinterhuf
Sechs Wochen später · © 2008
 
» Sechs Wochen später
Vorn rechts · © 2008
 
» Vorn rechts
Vorn links · © 2008
 
» Vorn links
Linker Hinterhuf: Hufbeschlag reduziert nicht nur die Blutzirkulation innerhalb der Hufe und der Unterbeine signifikant, man kann auch direkte Schäden am Huf beobachten. Nicht nur an den Stellen, wo die Nägel saßen, auch die flockig-bröckelige Hufwand ist sichtbar, und die Sohle war in noch schlechterem Zustand.

Man sieht deutlich, wie die Nägel die Hornwand schädigen. Er hatte das Eisen ein paar Stunden vorher verloren. Die Nagellöcher hatten bakterielle Infektionen nach sich gezogen, die sich in der Hornwand eingenistet hatten (es hatte zwar in der Nacht zuvor geregnet, war bis dahin aber trocken gewesen, und trotzdem war er infiziert). So viel zum "Schutz" der Hufe durch das Eisen.

Derselbe Hinterhuf, sechs Wochen nach der Abnahme der Eisen. Die durch den Beschlag verursachten Blutergüsse zeigen sich als rosa, rote oder violette Schatten und werden bald herausgewachsen sein... er entwickelt sich ausgezeichnet. Er ist seit der Abnahme der Eisen mehrmals pro Woche gefahren und geritten worden und macht sich wirklich gut!

Es dauert immer noch ein bißchen, bis sich die richtige Hufform entwickelt hat, aber das ist lediglich eine Frage der Zeit und von ein bißchen Unterstützung durch den richtigen Beschnitt... ich werde es nicht zwingen. Man kann die Verletzungen sehen, wo der Aufzug gesessen hat. Ich habe ich hier ein bißchen mehr "Mustang Rolle" angewendet als sonst (aus verschiedenen Gründen). Ich freue mich über seine positive Entwicklung seit der ersten Bearbeitung... er ist auch ein kleiner Komödiant.

Soweit ein drastischer Musterfall, auf den Drabek offensichtlich und mit Recht stolz ist. Sollte sich Lahmheit sich erst einstellen, wenn die Eisen abgenommen sind, dann, so betont Drabek, bestand die Lahmheit schon vorher und wurde durch die Eisen nur verdeckt.

Es hat keinen Sinn, lediglich an den Symptomen herumzudoktern und sich zufriedenzugeben, wenn diese beseitigt sind. Die Ursachen müssen gefunden und ausgeschaltet werden, sonst hat man auf die Dauer noch viel größere Probleme. Bei einem der Fälle, die ihm vorgekommen sind, stellte sich heraus, daß das Pferd Jahre vorher Brüche in den Beinknochen erlitten hatte, ohne daß der Besitzer dies gemerkt hätte. Erst nach Abnahme der Eisen stellte sich heraus, daß mit den Beinen etwas nicht stimmte. Die Röntgenaufnahme brachte es an den Tag.

Drabek will zwar nicht missionieren, aber für ihn steht fest: Es geht nichts über die natürliche Hufbearbeitung. Natur unterstützen ist die Devise, nicht verbessern, denn das ist unmöglich.



Quellen / Verweise


  1. » AANHCP
  2. » Eddie Drabek
  3.  Titelbild Ausgabe 457
  4. » Why Natural Hoof Care?
  5. » Pete Ramey
  6.  Im Namen des Volkes: Zum Huf, Bundesverfassungsgericht stärkt Freiheit der Berufswahl
      Ausgabe 452 · Teil 1
  7.  Der Huf - mit und ohne Technik, Über das Vertrauen in den Barhuf
      Ausgabe 453 · Teil 2
  8.  Hochleistungs-Barhufe, Hufe nach 130 km in bester Verfassung
      Ausgabe 454 · Teil 3


Fotos

wie angegeben






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