| | Ein Paar der Turf King Schuhe | | | |
| Da der Winter vor der Tür stand, konnte ich das Problem sowieso vorerst liegenlassen. Der Winter dauerte nahezu ewig, wie sich dann herausstellte, bis weit in den April und es gab mehr als genug Schnee, Hufschutz brauchten wir also nicht.
Im Februar 2006 wollte ich mich auf der » Pferd Bodensee wieder mit dem Thema Hufschuhe befassen. Der Versuch, mich am Stand von Swiss Horse Boots zu informieren, ging allerdings daneben - der Stand war dermaßen umlagert, daß man gar nicht drankam.
Einigermaßen frustriert bestellte ich schließlich bei Krämer zwei Paar Turf King Schuhe, jeweils eine Größe kleiner als die früher benutzten Old Macs. Da der Winter sich weiterhin hinzog, lagen sie zunächst mal herum. Ich probierte lediglich aus, ob sie paßten und wunderte mich schon, weil das Anziehen so mühevoll war. Aber das schob ich auf mangelnde Übung, schließlich hatte ich die Handhabung der Vorgängerschuhe auch nicht sofort beherrscht.
Als der Schnee dann ENDLICH! mal weg war, kamen die Schuhe sofort zum Einsatz. Aber es klappte nicht. Zum Anziehen der noch unelastischen Schuhe brauchte ich mindestens eine halbe Stunde. Selbst meinem geduldigen Pferd wurde es da schon mal zuviel.
Und sie waren schwer zu schließen. Die Schuhe hatten hinten einen Nylongurt, der zweimal durch diverse Ösen geführt wurde. Das noch übrigbleibende Ende war so kurz, daß man es kaum in die Schnalle bekam. Bei versuchsweisen Ausritten verloren wir daher gleich mehrmals die Schuhe. Nachdem ich den letzten Ritt mit einem Paar Schuhe in der Hand und meine Begleitung mit dem zweiten Paar Schuhe am Sattel beendete, hatte ich genug. Die Schuhe wurden bei Ebay verkauft. Sie waren dreimal benutzt.
Und so stand ich wieder ohne Schuhe da. Nachdem ich mit den Swiss Horse Boots meiner Stallkameradin gute Erfahrungen gemacht hatte und auch das Problem mit den Scheuerstellen in den Griff bekam, entschloß ich mich, solche zu kaufen. Nach der » eurocheval 2006 ging ich das Problem an.
Bei der deutschen Vertretung von Swiss Horse Boots in Wiesbaden bestellte ich zwei Paar in Größe 2. Die Schuhe meiner Stallkameradin hatten Größe 3 und ich hatte den Eindruck, daß Bonnys Hufe drin mehr als reichlich Luft hatten. Die Schuhe wurden im voraus bezahlt, was mir ein wenig Magenschmerzen verursachte. Das war jedoch völlig unnötig.
Als die Schuhe kamen, probierte ich zunächst mal mit nur einem Paar, ob sie paßten. Die vorderen Hufe bekam ich grade so rein, wobei Bonny allerdings lief wie eine Frau auf Stöckelschuhen. Sie schien gar nicht den Boden zu erreichen und holperte mehr schlecht als recht am Strick hinter mir her. An den hinteren Hufen sah es besser aus. Obwohl ich die Schuhe bald auf die Hufe draufschrauben mußte, saßen sie gut und Bonny stand darin auch anders.
Beschämt sendete ich ein Paar zurück und bekam - Achtung! - ohne weitere Kosten ein Paar in Größe 3 zugeschickt. Das ist doch ein Service!
Die Schuhe sind aus verschiedenen Fertigungsreihen und daher unterschiedlich. Die Schuhe Größe 2 haben zwei Lochungen, durch die der Verschlußriemen gezogen werden kann, die Schuhe Größe 3 nur eine und die zweite Lochung nur angedeutet. Sie stammen aus einer neueren Serie, nachdem festgestellt worden war, daß die obere Lochung so gut wie nie gebraucht wird. Man kann das Loch aber nachträglich einstanzen, wenn nötig.
Die ersten Ausritte gestalteten sich etwas unruhig. Vorne gingen die Schuhe recht gut auf die Hufe, hinten brach ich mir beinahe was ab - und dann verlor ich die Schuhe regelmäßig. Teils im Schritt fielen sie ab. Und das, obwohl sie saßen wie angeschraubt. Zusätzlich kam ein flappendes Geräusch dazu, viel stärker als mit den Schuhen meiner Stallkameradin, das mir klar machte, daß Bonny im Schuh den Huf anhob. Ich raufte mir die Haare.
Schließlich wandte ich mich an Swiss Horse Boots. Die Lösung meines Problems war so einfach - und ich wäre wohl selbst dahintergekommen, wenn ich mal die Gebrauchsanweisung der Schuhe genau gelesen und nicht nur überflogen hätte.
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