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Bericht Zu den Themen Auswanderung, Frauen, Kaltblüter, Lebensgeschichte, Zucht · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 379.06 der Pferdezeitung vom 02.07.06
 Menü Hauptartikel 379
 Gypsy Horses, Tinker oder ... 
 Tinker  Gypsies  Pavee
 Tinkermode  ICS, EU und Pavees  Leserresonanz
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  Magazin
  Magazin
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Drei Tinker-Wagen - historische Aufnahme  · Copyright wie angegeben
Drei Tinker-Wagen - historische Aufnahme 

    Gypsy Horses, Tinker oder was?   
    Von eigenartigen Menschen und ihren Pferden   
von Copyright wie angegeben  Gerd Hebrang

Teil 1:  Caroline in Irland
Teil 2:  so oder so mit pferden arbeiten


Caroline Neuenschwander züchtet Pferde in Irland. Wie jeder Züchter legt sie Wert darauf, daß "Zucht" eine Verbesserung der Rasse zum Ziel haben muß und nicht lediglich Vermehrung bedeuten darf. Sie wollte ihren "Traum vom Züchten" unbedingt verwirklichen - aber aus dem  » Pegasus Artikel 3/2005 ging hervor, daß sie einen Clydesdale-Hengst besitzt, der mit Tinker-Stuten gepaart wird, und ihre Shire-Stuten werden von einem Tinker-Hengst gedeckt.

Deshalb meine provozierende Frage, ob sie nicht einfach nur Mixe züchte, und ob diese auch irgendwo eingetragen werden. Dieser Frage ist sie ein wenig ausgewichen, wie Sie vielleicht in der letzten Ausgabe bemerkt haben. Und das zu Recht, weil die Antwort vermutlich doch etwas zu lang und zu kompliziert ausgefallen wäre.

Es fängt schon damit an, daß die Pferderassen, wie wir sie heute kennen, bis auf wenige Ausnahmen ausgesprochene Mixe sind. Im Laufe der Jahrhunderte sind nämlich alle möglichen Rassen mehr oder weniger planvoll durcheinandergewürfelt worden; und diese gezielte Einbringung fremden Genmaterials gehört heute zum Standardrepertoire der systematisch betriebenen Pferdezucht. Meistens nennt man die Vermischung unterschiedlicher Rassen "Veredelung".

Die Kreuzung von Individuen verschiedener Rassen ist also nicht per se ein Kennzeichen für unkontrollierten Vermehrung, sondern könnte im Gegenteil als Merkmal planvollen züchterischen Vorgehens gewertet werden, wenn nämlich die züchterischen Vision eine solche Anpaarung sinnvoll erscheinen läßt und nicht die sich mehr oder weniger zufällig bietende Gelegenheit der Grund für die Kreuzung ist.

Abgesehen von der züchterischen Vision kann von einer Rasse schließlich nur die Rede sein, wenn diese Vision von anderen Züchten geteilt wird, diese sich zusammenschließen und in irgendeiner Weise das züchterischen Geschehen durch ein Regelwerk kanalisieren. Das wird bei den meisten Rassen erst seit wenigen Jahrzehnten so gehandhabt; zwar haben feudale Gestüte schon seit Jahrhunderten über ihre züchterischen Bemühungen Buch geführt, aber das waren im Grunde private Unterlagen und nicht etwa offizielle Stutbücher einer Rasse - Privatzuchten kann natürlich jeder betreiben, soviel er will.

Die moderne Zuchtgeschichte beginnt Mitte des 18. Jahrhunderts in England durch die systematische Förderung von Pferden mit einer ganz speziellen Begabung, nämlich der Fähigkeit, eine bestimmte Strecke möglichst schnell zu laufen. Die Rede ist vom Englischen Vollblut, das damit nicht nur eine Vorreiterrolle gespielt hat, sondern bis heute auf fast alle anderen Rassen durch Einkreuzung (meistens positiv) einwirkt.

Dazu wurden sämtliche an bestimmten Pferderennen beteiligten Pferde erfaßt und irgendwann das Zuchtbuch sogar geschlossen, d. h. nur Tiere, die von Eltern abstammten, die ihrerseits bereits im Zuchtbuch geführt wurden, können in das Zuchtbuch aufgenommen werden. Eine Einkreuzung fremder Rassen ist also seither ausgeschlossen. Bei einigen anderen Rassen ist man ebenso verfahren, aber bei den meisten bleibt das Zuchtbuch offen, fremde Rassen können also durchaus eingekreuzt werden.

Dabei beschränkt sich die Auswahl naturgemäß durch den angestrebten Rassestandard, der sich durchaus immer wieder ändern kann und das auch tut. So ist eine Anpaarung Hannoveraner x Vollblut, Hannoveraner x Holsteiner, Hannoveraner x Oldenburger, Hannoveraner x Trakehner usw. im Prinzip kein Problem, während Hannoveraner x Clydesdale nicht zugelassen werden würde. In diesem Sinne sind die Anpaarungen Clydesdale x Tinker bzw. Shire x Tinker erwünscht, während Hannoveraner x Tinker weder von den Hannoveraner- noch von den Tinker-Züchtern toleriert werden würden. Wer so etwas vorhat, begründet eventuell eine neue Rasse.

Soweit kann man die Angelegenheit nachvollziehen, weil ein Rassestandard auch durch das Exterieur beschrieben wird, also durch das Aussehen und die Anmutung eines Pferdes. In diesem Sinne weiß jeder, was ein Tinker ist, und kann diesen etwa von einem Shire unterscheiden, vorausgesetzt er hat überhaupt eine Ahnung von diesen Rassen. Ich habe zum Beispiel keine klare Vorstellung von einem Clydesdale; zwar habe ich schon Clydesdales in Büchern gesehen, aber noch nie in Natura, bin mir also nicht sicher, ob ich auf einer Pferdeschau einen Clydesdale erkennen oder diesen mit einem Shire verwechseln würde.

Daß aus der Anpaarung Shire x Tinker ein Tinker entstehen kann, leuchtet mir also ein. Es wird daraus aber mit Sicherheit kein Shire. Shires gelten als die größten Pferde überhaupt, sind meist schwarz mit weißen Abzeichen und Stiefeln. Tinker sind Schecken, Schwarzschecken oder Braunschecken, mit viel Behang, Mähne und Schweif. Das weiß ja jedes Kind, das sich mit Pferderassen etwas beschäftigt hat.




Tinker


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Tinkerherde in irischem Nebel · Copyright wie angegeben
Tinkerherde in irischem Nebel
Gestüt Cillbarra: Die Herde ruht · Copyright wie angegeben
Gestüt Cillbarra: Die Herde ruht
Aber in Wirklichkeit ist die Sache sehr viel komplizierter. Nicht im Falle der Shires oder Clydesdales, die eingekreuzt werden, denn diese Rassen werden wie so viele andere auch ganz normal geführt, mit Stutbuch und Zuchtverband und einer mehr oder weniger genau dokumentierten Geschichte. Mit den Tinkern ist es aber anders. Tinker sind nicht nur keine normale Rasse, sondern diese hat auch noch nicht einmal einen anständigen Namen.

In dem erwähnten Pegasus-Artikel ist die Rede von "Coloured Heavies", also von farbigen Kaltblütern, oder gescheckten Clydesdales. In Deutschland nennt man sie Tinker, aber nur hier. In den USA versucht man den Namen "Gypsy Vanner" zu etablieren, in Irland heißen sie einfach nur Piebald (Schwarzgescheckt), und auch in Deutschland versucht man vom Namen Tinker wegzukommen.

Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist: Früher gab es bei uns im Pferdemarkt eine Rasse namens "Tinker (Irish Cob)", die durch die Rasse "Irish Cob (Tinker)" ersetzt worden ist. Ein Tinker-Züchter hat mich nämlich darauf hingewiesen, daß die Bezeichnung "Tinker" politisch nicht mehr korrekt ist und durch die Bezeichnung "Irish Cob" ersetzt werden soll. Weil aber zu befürchten stand, daß niemand weiß, was das ist, ist die alte Bezeichnung in Klammern hinzugesetzt worden.

Ganz so einfach scheint die Sache aber immer noch nicht zu sein. Die amerikanische Wikipedia nennt als weitere Bezeichnungen "Irish Tinker" und "Gypsy Horse" (» Gypsy Vanner horse). Die deutsche Wikipedia nennt als weitere Bezeichnungen "Coloured Cob" oder "Gypsy Cob" (» Tinker (Pferd)). Merkwürdig. Soll es sich dabei um eine Rasse handeln? Wenn noch nicht einmal der Name feststeht?

In der Realität ist die Sache anscheinend nicht ganz so kompliziert. Haben Sie in letzter Zeit einmal die Suchbox der Pferdezeitung bemüht? Dann werden Sie bemerkt haben, daß anschließend eine kleine Statistik angezeigt wird. Zum Beispiel die zehn beliebtesten Suchbegriffe:

Rang
Suchbegriff
wie oft

1

Reitbeteiligung

3,677

2

Haflinger

2,545

3

Betrüger

2,127

4

Tinker

1,887

5

Friese

1,701

6

Bodenarbeit

1,697

7

Pferdeboxen

1,693

8

Araber

1,651

9

Hilfe

1,504

10

Stocksattel

1,448


Der Suchbegriff "Tinker" ist in dieser Hitliste nicht nur vorhanden, sondern ganz weit oben, sogar noch beliebter als die Begriffe "Araber" oder "Friese". Nach "Irish Cob" hat noch nie jemand gesucht. Die Hitliste der Begriffe, die "Irish" enthalten:

Begriff
wie oft
Irish

223

irish tinker

19

irish (tinker)

2

irish silvermoon

2

irish hunter

1

irish-thinker

1

irish-tinker

1

irishcob

1

Irishtinker

1



Was immer sich die Zuchtverbände ausgedacht haben - der Begriff "Tinker" ist beliebt und vermutlich nicht wieder aus der Welt zu schaffen. Jeder weiß auch, woher dieser Begriff kommt und was er bedeutet.



Gypsies


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Copyright wie angegeben
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Appleby New Fair · Copyright wie angegeben
Appleby New Fair
Tinker kommen urspr�nlich aus Irland, England und Wales. In ihrer Heimat werden sie als Backys, Irish Coloured Cob und Gypsies bezeichnet.

Der Name Irish Tinker wird haupts�chlich in Deutschland verwendet. Der Begriff Irish Tinker stammt von dem Beruf des Kesselflickers ab und gilt in Irland und England als ein Schimpfwort f�r die Travellers (die Travellers sind verarmte landlose Iren und Engl�nder und die urspr�nglichen Z�chter der Irish Tinker) und Zigeuner. Dieser Beruf wurde im fr�hen Mittelalter nur von Zigeunern und den Travellers ausge�bt.
� Herkunft und Rasseentwicklung

Diese Erkl�rung, die der inzwischen umgewidmeten Seite Tinkerfreunde.de entnommen ist (dort werden jetzt Meerschweinchen pr�sentiert), f�hrt einen weiteren Namen f�r diese Pferde auf, den ich sonst nirgendwo gefunden habe: "Backys". Ach ja, und dann noch "Gypsies". Damit werden die Pferde so wie ihre Z�chter und Besitzer bezeichnet, denn auch der Begriff "Tinker" bezeichnete urspr�nglich die Menschen und nicht die Pferde.

Allgemein wird vermutet, da� das Wort Gypsy ebenso wie das Wort Zigeuner und die sprechenden Abwandlungen in den anderen Sprachen darauf zur�ckzuf�hren ist, da� man im Mittelalter, als die Zigeuner erstmals in Europa auftauchten, annahm, sie k�men aus �gypten.

Mit dem Begriff Zigeuner wird im deutschen Sprachraum sowohl die Gesamtheit der Volksgruppen der Sinti, Roma, Lovara, Kalderasch, Lalleri, Manouche, Jerli, Jenischen als auch ein Angeh�riger dieser Volksgruppen bezeichnet. In aller erster Linie ist "Zigeuner" als Sammelbezeichnung ein polizeilicher Ordnungsbegriff aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Er ist eine Fremdbezeichnung, welche wegen ihrer teilweise diskriminierenden Bedeutungsverschiebung umstritten ist und im �ffentlichen Sprachgebrauch gr��tenteils durch Hilfskonstruktionen umgangen wird. [...]

Bis ins 19. Jahrhundert wurde auch Fahrendes Volk allgemein als "Zigeuner" bezeichnet. Im Volksmund wirkt diese Gleichsetzung beispielsweise im Wort "herumzigeunern" bis heute nach.

Im deutschsprachigen Raum bevorzugen manche Wissenschaftler auch heute noch die Bezeichnung "Zigeuner." Sie argumentieren, dass dieser Begriff in allen Sprachen (Zigan, cingaro, gitane, tigan, magjup usw.) die Gesamtheit aller St�mme bezeichnet, w�hrend der in Deutschland als vorgeblich "politisch korrekt" in Medien und Politik verwendete Ersatzbegriff Sinti und Roma andere Zigeunergruppen wie etwa die Manouches, Jenischen oder Kal� diskriminiere.

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma sieht "Zigeuner" im deutschen Sprachgebrauch als Schimpfwort, w�hrend es die Sinti Allianz Deutschland als neutrale Bezeichnung aller ziganischen V�lker sieht und auch als Selbstbezeichnung verwendet. Ein Argument des Zentralrats ist die Verwendung des Wortes "Zigeuner" durch die Nationalsozialisten beim Porajmos (w�rtlich: das Verschlingen; die systematischen Ermordung der ziganischen Ethnien in der NS-Zeit.) Im franz�sischen Sprachraum ist das Wort Gitanes (vornehmlich f�r s�dfranz�sische und spanische Zigeuner) und im englischen Sprachraum Gypsies wesentlich weniger umstritten und belastet als die deutsche Entsprechung.
� Zigeuner, � Roma, Sinti und Jenische

Als Sammelbezeichnung f�r alle im deutschsprachigen Raum lebenden Angeh�rigen des Volkes, unabh�ngig vom Zeitpunkt ihrer Einwanderung, wird seit Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts versucht, den Begriff Sinti und Roma zu etablieren, um die Bezeichnung Zigeuner zu ersetzen.

Die Roma sind nicht zu verwechseln mit den Jenischen sowie den Tinkern in Irland und Gro�britannien, die ethnisch anderer Herkunft sind. Der Begriff Fahrendes Volk ist ebenso kein Synonym. [...]

Die Weltpopulation der Roma mit den zugeh�rigen Untergruppen betr�gt heute etwa zw�lf Millionen, davon acht Millionen in Europa. Die gr��ten Gemeinschaften befinden sich in den s�dosteurop�ischen L�ndern. F�r Spanien sch�tzt man zwischen 400.000 und 700.000 Angeh�rige, etwa 300.000 f�r Frankreich und etwa 90.000 f�r Gro�britannien. In Deutschland leben Sch�tzungen zufolge etwa 200.000 Jenische, 60.000 bis 70.000 Sinti und um die 40.000 Angeh�rige anderer Roma-Gruppen.
� Roma (Volk)

�ber den Begriff Jenische bin ich erstmals im Zusammenhang mit der modernen Zuchtpolitik gestolpert:  Rheinlandbastard. Ich hatte noch nie etwas von diesem Volk geh�rt; dabei leben doppelt so viele in unserem Land wie Zigeuner:

Die Jenischen sind eine wandernde ethnisch-soziale Gruppe ungekl�rter Herkunft. Gewisse Teile der jenischen Sprache weisen auf eine sehr lange eigene, in Europa verwurzelte Geschichte hin. Manchmal werden sie auch als "wei�e Zigeuner" bezeichnet, da sie im Vergleich zu den Roma eine hellere Hautfarbe haben, was auch zu der Vermutung eines keltischen Hintergrunds f�hrte. Dass es �berhaupt zu Vergleichen und Verwechslungen mit Roma kam, lag daran, dass Jenische (fr�her durchwegs, heute nur noch teilweise) ein nomadisierendes Leben f�hren und als Randgruppe der Gesellschaft oftmals in �hnlichen Berufen (wie Scherenschleifer, Korbflechter und Gaukler) t�tig waren. [...]

�hnliche Gruppen gibt es auch in anderen L�ndern, so z. B. die spanischen Quinqui, die mit den Jenischen ethnische Gemeinsamkeiten haben und die Tinkers, die ihnen soziologisch �hneln. Auf internationaler politischer Ebene werden sie meist zusammen mit diesen Gruppen unter dem �berbegriff "Travellers" oder "gens de voyage" zusammengefasst, z.B. im European Roma and Traveller Forum, einer dem Europarat assoziierten NGO in Stra�burg.
� Jenische

Mit anderen Worten: Die �berall zu lesende Behauptung, bei den Tinkern handle es sich um Zigeuner und die Pferde der Tinker seien demgem�� Zigeunerpferde, ist schlicht falsch. Damit ist nicht gesagt, da� sich diese Erkenntnis einmal herumsprechen wird. Vermutlich wird dies ein Teil der Legende bleiben, so falsch es auch ist.



Pavee


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Die Tinker oder politisch korrekt "Travellers" - obwohl der entsprechende deutsche Begriff "Fahrende" mit Recht nicht verwendet wird, weil je nach Herkunft alle oder ein bedeutender Teil dieser Volksgruppe seßhaft geworden ist, auch in Irland - sind keine Zigeuner und haben mit den Roma nichts zu tun. Sie bezeichnen sich selbst als Pavee.

Die Pavee, auch irische Traveller oder Itinerants genannt, sind eine nomadisch reisende ethnisch-soziale Gruppe irisch-keltischen Ursprungs, die vor allem in Irland (ca. 25.000), Großbritannien (ca. 15.000) und den USA (ca. 10.000) lebt. Darüber hinaus findet man sie in kleinerer Anzahl auch im sonstigen angelsächsischen Raum (z. B. in Australien, Kanada usw.). Ursprünglich waren die Pavee als so genanntes Fahrendes Volk zumeist Wanderarbeiter und Pferdehändler.

Die sehr gebräuchliche Fremdbezeichnung Tinker entstand aus dem Kontext des englischen Ausdrucks tin für Blech. Die Bezeichnung ähnelt dem deutschen Kesselflicker, eine Anspielung auf das reisende Gewerbe und der Reparatur und Herstellung von Kochgeschirr. Tinker about ist im Englischen bedeutungsgleich mit herumbasteln und to tinker with something mit an etwas herumpfuschen. Weitere Fremdbezeichnungen, meist pejorativer bzw. abwertender Art, sind pikey, knacker und auch gypsies ("Zigeuner"), obwohl sie mit Roma-Gruppen ethnisch nicht verwandt sind. Die Ausdrücke gyppo und pikey (Schwein) sind besonders in Großbritannien weit verbreitet und eindeutig negativ belegt.

Die Iren verwenden auch den Begriff itinerants (englisch: Umherziehende oder Wandernde) für die Traveller der Grünen Insel. In Australien benennt man sie mit der romantischen Umschreibung The Sundowners � "wo die Sonne untergeht, schlagen sie ihr Lager auf". Viele der Betroffenen legen heute jedoch Wert darauf, mit ihrer keltischen Eigenbezeichnung pavee (irisch: Händler), oder der weit verbreiteten und eher neutralen Fremdbezeichnung travellers (englisch: Reisende) benannt zu werden.

Die Pavee sind soziologisch mit den mitteleuropäischen Jenischen und spanischen Quinqui verwandt � alle diese Gruppen teilen einen keltischen Hintergrund und sind traditionelle Altwarensammler, Wanderhandwerker und Handelsnomaden. Außerdem ist ihnen das Streben nach wirtschaftlicher und sozialer Autonomie gemein. Auch der Überbegriff Travellers bzw. Gens de Voyage findet für sie alle auf europapolitischer Ebene Anwendung.

Die Traveller sind eine erstaunliche Erscheinung in einer von sesshafter Kultur geprägten Umwelt, in der sie mit ihrer eigenen Sprache, Kultur und Wertesystem leben. Innerhalb der Gruppen zu heiraten, auch aus wirtschaftlichen Gründen (Mitgift etc.), spielt ein wichtige Rolle und untersteht internen Regeln. Ehen werden früh arrangiert und jung geschlossen. Da sie eine verordnete, formale und staatliche Bildung meist ablehnen und ihr Wissen kollektiv, organisch überliefert wird, sind sie oftmals einer Kulturüberheblichkeit und Diskriminierungen ausgesetzt � gelten doch Menschen ohne festen Wohnsitz in der westlichen Welt als suspekt.

Über die historische Herkunft der Pavee ist man sich nicht einig. Eine Theorie über ihre Herkunft zielt auf die Abstammung von einer anderen nomadischen Gruppe, den so genannten Tarish ab. Gesichert ist nur, dass die Pavee seit dem 13. Jahrhundert in Irland dokumentiert sind. Traditionell waren sie Wanderhandwerker (Blechschmiede, Kupferschmiede, Hausierer, Kesselflicker usw.) und passionierte Pferdehändler. Von William Shakespeare wird 1594 in seinem Werk "The Taming of the Shrew" durch eine der Hauptfiguren, dem Tinker Sly, dieser Habitus eines Travellers bereits genau so dargestellt.

Historisch spielten die Tinker eine bedeutende Rolle in der Verbreitung von Musik, Geschichten und Neuigkeiten. In Zeiten ohne moderne Medien und mit eingeschränkter Mobilität waren Traveller in entlegenen Gegenden wesentliche Übermittler von Kultur und Information. So beeinflussten sie stilistisch auch seßhafte Musiker und trugen auf diese Weise maßgeblich zur Entwicklung des Irish Folk bei.

Sie treffen sich seit über hundert Jahren zum alljährlichen Pferdehandel auf dem Pferde-Jahrmarkt von Appleby im britischen Cumbria.

Der nomadische Lebensstil und ihr Wunsch in Familien-Verbänden zu leben provoziert oft Konflikte zwischen den Pavee und der "Mainstream"-Gesellschaft, besonders in urbanen Zonen und aus raumplanerischen Gründen. Bewilligungen zum Erstellen von Wohnbaracken und Wohnwagen werden oftmals nicht eingeholt, da Travellers schon im Vorfeld davon ausgehen, dass diese nicht erteilt werden. Die Pavee berufen dann sich für die Legitimität ihrer Lager und Siedlungen auf Menschen-, Minderheiten-, Gewohnheits- und Grundrechte. Zwischenzeitlich hat man die Taktik der rückwirkenden Bewilligung verfolgt, die im britischen Wahlkampf 2005, durch Michael Howard von der konservativen Partei, nachteilig für die Traveller thematisiert wurde. So werden neuerdings verstärkt Traveller durch Zonenplanung und Bewilligungsverfahren an den Rand der Gesellschaft gedrängt, mit den entsprechenden negativen sozialen Folgen (Elendsquartiere etc.). Einer aktuellen Umfrage zufolge lehnen 75 % der englischen Bevölkerung ansässige Traveller in ihrer Nachbarschaft ab. Die Medien tun ihr Übriges, um das negative Bild der Traveller zu verankern, und die Boulevardpresse diskriminiert sie in der Öffentlichkeit, siehe: The Sun.

Aktuell ist aber auch diese Verleumdung durch die Presse in den Medien zum öffentlichen Thema geworden, siehe: BBC.

Obwohl Traveller auch ein Synonym für Gauner ist, haben die Pavee keine signifikant höhere Kriminalitätsrate. Anders sieht es dagegen bei Übertretungen und Vergehen gegenüber Behörden und landschaftlichen Hoheitsrechten aus.

Die Traveller in den USA gliedern sich in eine nördliche, südliche und westliche Gruppe auf, von denen jede wiederum ihre eigenen Untergruppen hat. Sie haben aber, im deutlichen Gegensatz zu den Pavee in Irland und Großbritannien, ein höheres Wohlstandsniveau als die Mehrheitsgesellschaft. Man wohnt im Winter in Wohnmobilen auf gekauften oder gemieteten Standplätzen und fährt im Sommer auf die Handelsschaft und Arbeit durch die Regionen. Man ist sich seiner Herkunft wohl bewusst, was man an der Religionszugehörigkeit unschwer ablesen kann. So sind die ehemals irischen Pavee Katholiken und die aus Großbritannien stammenden Anglikaner. Die Kirchenangehörigkeit hat einen nicht zu unterschätzenden, prägenden und formenden Einfluss auf die verschiedenen Gruppen und wird bei Eheschließungen entsprechend berücksichtigt

Als Tinker bezeichnet man auch die Pferde der Tinker.
» Tinker, » Pavee



Tinkermode


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Cillbarra Avondhu, geb. 8.3.06 · Copyright wie angegeben
Cillbarra Avondhu, geb. 8.3.06
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Cillbarra Baby Dots
Die Tinker waren bis vor kurzem keine eigene Rasse. Das fahrende Volk pfiff auf jede Rassezugeh�rigkeit und suchte sich die Deckhengste verschiedener Rassen. Noch wichtiger als das Aussehen der Pferde waren Charakter, Zugleistung und Robustheit.

Ursprung und Geschichte der Tinker scheinen jedem herk�mmlichen Zuchtgedanken zu widersprechen (obwohl wir in der Menge der Ger�chte und Geschichten die historische Wahrheit kaum erkennen k�nnen) - so schauten denn auch die etablierten Zuchtverb�nde vor allem in Gro�britannien und Irland eher mit Abscheu auf die Tinkerpferde. Nach dem 2. Weltkrieg drohte die Rasse wie viele andere auszusterben.

Erst mit dem Aufkommen der Tinkermode in den 90er Jahren wuchs auch in Irland wieder das Interesse an den Pferden, so dass es notwendig wurde, einen Zuchtverband zu gr�nden. 1998, also zu einem Zeitpunkt, als diese Pferde schon als Tinker in holl�ndischen und deutschen Zuchtverb�nden bewertet und eingetragen wurden, wurde die Irish Cob Society (ICS) gegr�ndet. Die Irish Cob Society ist mittlerweile von der Europ�ischen Union (EU) als offizieller Zuchtverband f�r die Rasse Irish Cob eingetragen worden. F�r die deutschen Irish Cobs ist die Europ�ischen Scheckenz�chter - Vereinigung e.V. (European Coloured Horse Association (ECHA) verantwortlich. [Derzeit gibt es ein formales Problem der ICS mit dem zust�ndigen Ministerium; daher f�hrt momentan die ECHA das Mutterstutbuch f�r die Irish Cobs.] Seit dem Jahr 2005 gilt f�r alle bei der FN zusammenarbeitenden Zuchtverb�nde ein einheitlicher Rassestandard f�r "Tinker"; Deutschland f�hrt seither das "Ursprungszuchtbuch" f�r Tinker, will ein Zuchtverband in einem anderen Land Tinker z�chten, muss er sich an die Vorgaben der FN halten.

Seit Jahrhunderten gibt es etablierte Tinkerm�rkte, die einmal im Jahr stattfinden. Die bekanntesten sind der seit 1685 jeweils Mitte Juni abgehaltene Markt in Appleby, England und der im Oktober abgehaltene Markt in Ballinasloe, Irland.
� Tinker (Pferd)

H�lt man es f�r m�glich? Nun nimmt man den Tinkern auch noch die Pferde! Wie das?

Im Zuge der Neuordnung der Rassestandards innerhalb der Europ�ischen Union ist festgelegt worden, da� die Ursprungsl�nder f�r die Definition des Rassestandards verantwortlich sind. So habe die Italiener zu bestimmen, wie ein Haflinger auszusehen hat, die Niederl�nder legen fest, was ein Friese ist, und die Franzosen, wie ein Camargue-Pferd beschaffen sein mu�. Die Zuchtverb�nde in den anderen L�ndern haben sich danach zu richten.

Dementsprechend m��te Irland festlegen, was ein Tinker zu sein hat. Auf der Internet-Seite des Europ�ischen Scheckenzucht-Verbandes e.V. (� ECHA - ESV e.V.) wird mit wichtigtuerischer Laufschrift "Aktuell ++ Aktuell ++ Aktuell ++ Aktuell ++ Aktuell ++ Aktuell ++" (ohne Datum) verk�ndet, da� dieser deutsche Verein mit Sitz im ostfriesischen Hesel (zwischen Aurich und Leer) das Ursprungszuchtbuch f�r Irish Cob und Irish Cob Crossbred "erhalten hat":

ECHA-ESV hat das Ursprungszuchtbuch / Mutterstutbuch f�r Irish Cob ( IC ) und Irish Cob Crossbred ( ICC) erhalten.

Es war ein langer Weg bis ECHA-ESV erfolgreich war, aber jetzt ist das Ziel erreicht:

Dank der Unterst�tzung des Nieders�chsischen Ministeriums f�r Ern�hrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, hat ECHA-ESV die Erlaubnis zur F�hrung des Ursprungszuchtbuches/Mutterstutbuch ( UZB ) f�r Irish Cob ( IC ) und Irish Cob Crossbred ( ICC ) erhalten.

Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um diese immer mehr beliebte und bunte Freizeitrasse irischen Ursprungs zu erhalten und zu f�rdern. ECHA-ESV wird als n�chsten Schritt alle europ�ischen Zuchtverb�nde, die IC und ICC z�chten wollen, zu einer gro�en IC-Konferenz in den n�chsten 6 Wochen einladen, um alle wichtigen Punkte gemeinsam zu besprechen.

Oberstes Ziel von ECHA-ESV ist es, in absoluter Neutralit�t alle Zuchtorganisationen zu unterst�tzen, dass sie erfolgreich und eventuell unabh�ngig IC und ICC z�chten k�nnen.

Dr. Roland Ramsauer, Zuchtleiter ECHA-ESV
� ECHA-ESV hat das ...

Was ist passiert? Wie soll man das verstehen? Caroline Neuenschwander hatte angedeutet, da� es Schwierigkeiten mit dem Zuchtverband gegeben hat, konnte sich aber keinen Reim darauf machen, obwohl sie mehrfach bei der ICS angerufen hatte. Die Sekret�rin hatte einen so starken irischen Akzent und es ging um juristische Einzelheiten, da� sie irgendwann aufgab.



ICS, EU und Pavees


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Junghengst Cillbarra Banaí · Copyright wie angegeben
Junghengst Cillbarra Banaí
Zuchtstute Cillbarra Bány · Copyright wie angegeben
Zuchtstute Cillbarra Bány
Soweit ich die Sache aufgrund der Veröffentlichung vom 16. April 2006 begriffen habe, geht es um folgendes: Die ICS war vom zuständigen Ministerium beauftragt worden, das Zuchtbuch zu führen. Nun gibt es eine Menge Pferde in Irland, die weder Vollblüter noch Connemaras noch Irish Draught sind. Die zuständige Zuchtleiterin entschied, daß alle diese Tiere als Irish Cob eingetragen werden können, unabhängig davon, ob sie dem Rassestandard der Tinker genügen.

Diese Praxis ist dem Ministerium bekanntgeworden. Der Minister hat den Zuchtverband in einem Schreiben vom 29. August 2005 beschuldigt, unautorisiert Papiere auszustellen. Die Zulassung sei am 15. Juli 2003 ausgelaufen. Seither seien unzulässigerweise Papiere ausgestellt worden, was eine strafbare Handlung darstelle. Die ICS hat am 13. April 2006 einen neuen Antrag auf Zulassung gestellt und gleichzeitig einen Rechtsanwalt damit beauftragt, sich der juristischen Probleme in Zusammenhang mit den beiden Schreiben anzunehmen.

Es geht wohl um die Interpretation einer Europäischen Richtlinie, die vorsieht, daß jeder Züchter das Recht haben muß, sein Pferd in einem zuständigen Verband registrieren zu lassen. Die ICS sah sich wohl dementsprechend in der Pflicht und infolgedessen im Recht. Durch diese Schwierigkeiten mußte der Verband jetzt mit ansehen, daß das Zuchtbuch in fremde Hände gelegt wurde (die ECHA-ESV gibt kein Datum an, aber auf einer holländischen Seite fand ich eine Bemerkung mit Bezug auf diesen Vorgang vom 15. April - » Irish Cob Society). Die ICS wehrt sich gegen diese Bevormundung und hält sie für widerrechtlich, da die ECHA-ESV für alle möglichen gescheckten Pferde zuständig ist, nicht nur für die Irish Cobs (» ICS NEWS).

Mir scheint dieser Vorgang ebenfalls ungeheuerlich zu sein. Man stelle sich vor, das niedersächsische Landwirtschaftsministerium helfe einem niedersächsischen Verein, der sich für europäisch erklärt, das Zuchtbuch der Haflinger, Friesen oder Camargue-Pferde zu führen, nur weil es in diesen Ländern vorübergehende inhaltliche und juristische Schwierigkeiten gibt. Die Franzosen, Holländer und Italiener würden sich schwer bedanken!

Aber hier geht es noch um mehr. Im Grunde werden die Pavees enteignet, denn es sind ihre Pferde, und sie müßten bestimmen, was mit diesen Pferden passiert und welche mit Fug und Recht als Tinker zu bezeichnen sind. Dabei gibt es allerdings grundsätzliche Schwierigkeiten: Man muß lesen und schreiben können, und vor allen Dingen muß man bei diesem modernen bürokratischen Wahnsinnsspiel mitspielen wollen. Wollen die das?

Die Pedigrees werden in den Zuchtgebieten nicht niedergeschrieben, sondern wie früher mündlich weitergegeben. Es findet, trotz fehlendem Stutbuch und Zuchtverband, eine verantwortungsvolle und gewissenhafte Zucht statt. Die buntgescheckten Pferde stellten, genau wie ihre Besitzer, eine gesellschaftliche Randgruppe dar. Vor 400 Jahren besassen nur wenige Zigeuner ein Pferd, die meisten mussten sich mit Eseln begnügen. Diese trugen die Habe der Zigeuner in grossen Weidenkörben und über oftmals sehr grosse Entfernungen. Die Pferde, Ponys und Esel mussten dabei von dem leben, was links und rechts am Strassenrand gewachsen ist. Im Lauf der Zeit wurden die Travellers vor allem durch den Pferdehandel etwas wohlhabender. Sie erwarben sich erstklassige Kenntnisse in der Behandlung und Korrektur von kranken und verdorbenen Pferden. Diese Pferde und Ponys wurden preiswert erworben, wieder hergestellt und mit Gewinn weiterverkauft. Nach der industriellen Revolution, etwa um das Jahr 1880, begannen die Leute des fahrenden Volkes, ihre Esel gegen Planwagen und kräftigere Pferde einzutauschen. Doch noch immer waren sie darauf angewiesen alle Pferde zu verwenden, die aus welchen Gründen auch immer, nicht erwünscht waren. Darunter waren Rassepferde wie z. B. Hunter, Vollblut, Araber, Dales, Fell, Welch, Shire Horse und Clydesdales. Diese Pferde waren zum Teil absolute Spitzenpferde. Sie hatten jedoch alle den gleichen Makel: Aufgrund der zu grossen Abzeichen wurden diese Farbpferde nicht in das Stutbuch ihrer Rassen aufgenommen. Alle diese Pferde und Ponys landeten bei den Travellers, die diese Pferde ganz besonders liebten.

Die grosse Wende kam mit dem zweiten Weltkrieg. Damals entwickelten die Travellers und Zigeuner eine besondere Vorliebe für Tigerschecken, die allerdings sehr selten und schwer zu züchten waren. Man wandte sich aus diesem Grund vermehrt der Plattenscheckenzucht zu. Diese wurden schnell zu einem Wahrzeichen der Traveller- und Zigeunerkarawanen.

Es begann, sich eine besonders geregelte Zucht der Tinker zu entwickeln. Schecken mit gemischt weisser und dunkler Farbe waren sehr beliebt. Sie waren in der Dunkelheit am besten zu erkennen. In der Art un