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Bericht Zum Thema Politik · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 372.06 der Pferdezeitung vom 14.05.06
 Menü Hauptartikel 372
 Leichtigkeit 
 Führerschaft  Beute und Räuber  Bodenarbeit
 Grundbegriffe  Unfälle  Vorsicht
Inhaltsmenü
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Pferde - die unbekannten Wesen? · Copyright wie angegeben
Pferde - die unbekannten Wesen?

    Leichtigkeit   
    Wie man mit Pferden umgehen sollte   
von Copyright wie angegeben  Gerd Hebrang

Teil 1:  Friedensarbeit


In der letzten Woche habe ich angekündigt, mich mit den Gedanken zur Friedensarbeit der Pferdefrau Marjorie Smith beschäftigen zu wollen. Und um diese Gedanken und den Zusammenhang mit der Pferdearbeit besser verstehen zu können, habe ich zunächst den ersten Teil eines längeren Aufsatzes vorgetragen, in dem sie ihre Vorstellung von der Arbeit mit Pferden entwickelt.

Ausgehend von zwei wesentlichen Einsichten - das Pferd reagiert erstens auf die Zurücknahme von Druck und sucht zweitens ein verläßliches Leittier - kam sie auf ziemlich direktem Wege zur Leichtigkeit des Reitens. An dieser Stelle setze ich mit meiner freien Übersetzung fort (» Getting Along with Horses):

Leichtigkeit: Zwei Stile der Kommunikation

Ein ranghöheres Pferd veranlaßt ein anderes zu einer bestimmten Handlung, indem es zunehmend stärkere Signale aussendet bzw. Druck ausübt. Wenn z. B. Carlos an Felix signalisiert: "Verschwinde von meinem Frühstück", könnten die Aggressionen so aussehen:

  1. Carlos legt seine Ohren an. Wenn Felix nicht reagiert,
  2. schlägt Carlos mit dem Kopf nach Felix. Wenn Felix nicht reagiert,
  3. dreht sich Carlos mit dem Hinterteil zu Felix. Wenn Felix nicht reagiert,
  4. schlägt Carlos nach Felix aus.
In der Praxis wird Carlos die Stufen 2, 3 und 4 nur selten anwenden müssen, weil Felix diese Stufenleiter kennt und sich sofort bewegen wird, sobald Maßnahme 1 angewandt wird. Das ist ein Weg, zur Leichtigkeit zu kommen. Wir setzen nach und nach immer stärkere Signale ein, bis wir eine Reaktion erhalten; beim nächsten Mal wird das Pferd eher reagieren, bis es schließlich beim kleinsten Signal schon tut, was wir wollen, bis wir auch dieses nur so zart andeuten müssen, daß das Signal der Landung einer Fliege entspricht.

Wenn wir den Führungsstil des "Erwählten" bevorzugen, können wir den "tyrannischen" Aspekt des eskalierenden Drucks vermeiden und bekommen ein entgegenkommendes Pferd, statt eines sich widersetzenden.

Setzen Sie geringen Druck mittels Hand, Zügel usw. ein, um eine Bewegung zu provozieren. Bleiben Sie bei dieser Druckstärke und erfühlen Sie die "Probe" des Pferdes. Schließen Sie vielleicht sogar Ihre Augen, um sehr feine Bewegungen des Pferdes fühlen zu können. Wenn Sie irgendeine Änderung spüren, lassen Sie mit dem Druck nach. Fragen Sie dann erneut, ganz sacht; und fühlen Sie wieder die "Probe" des Pferdes, und lassen Sie los. Das Pferd sagt versuchsweise: "Ist es das, was du willst?"

Ihre vorsichtigen Anfragen und das schnelle Nachgeben gibt dem Pferd das Vertrauen, etwas nachdrücklicher zu probieren, zum Beispiel das Gewicht ein bißchen in die Richtung zu verlagern, die Sie verlangen, oder einen Fuß vom Boden abzuheben. Es wird durch Ihre achtungsvolle Rückkoppelung ziemlich schnell herausfinden, was Sie möchten.

Achten Sie darauf, daß ein Pferd die Sache mit seinem Maul "durchkaut", wenn es "kapiert". Stören Sie es nicht, solange es kaut; dieser Schritt ist für das Pferd wichtig, es verdaut seine Einsicht gewissermaßen, um sie zukünftig verwenden zu können.

Sie können die Belohnung für das Pferd durch Streicheln nach jedem "Probieren" verstärken. (Im Pferde-Vokabular entspricht Tätscheln am ehesten dem Ausschlagen.) Sobald das Pferd verstanden hat und vollständig antwortet, streicheln Sie noch mehr und bleiben dann einfach friedlich für ein paar Minuten mit ihm stehen. Pferde lieben es, einfach mit Ihnen zusammen zu sein und mögen nicht ununterbrochen etwas tun müssen. Es handelt sich hierbei um eine noch größere, belohnende Stufe des Drucknachlassens.

Sobald ein Pferd etwas verstanden hat, gibt es keinen Grund mehr, es in dieser Hinsicht zu dressieren. Wiederholung von etwas bereits Verstandenem ist nur langweilig und provoziert Widersetzlichkeit. Die meisten Signale werden ohnehin ständig beim Reiten eingesetzt. Versuchen Sie, nur dann etwas zu verlangen, wenn Sie einen wirklichen Grund dafür haben. Meine Stute weicht im Stall schon auf Berührung des Fells, aber sie schläft ein, wenn ich mit ihr auf dem Reitplatz "übe".




Führerschaft


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Pferdekommunikation · Copyright wie angegeben
Pferdekommunikation
Wenn man ein guter Führer für sein Pferd werden will, muß man selbst an zwei Dingen arbeiten: Verbessern Sie Ihre Reaktion und verbessern Sie Ihren Anstand.

Es macht viel Spaß, die Reaktionsfähigkeit mit Hilfe des Clicker Training zu verbessern. Clicker Training wurde im Zusammenhang mit der Dressur von Delphinen erfunden. Es wird heute in großem Stil bei der Hundeerziehung eingesetzt. Pferdeleute sind gerade dabei, diese Technik für sich zu entdecken.

Der Clicker (oder irgendein anderes kurzes Geräuschsignal) wird eingesetzt, um das nachgefragte Verhalten, zum Beispiel die Bewegung eines Fußes in die gewünschte Richtung, durch eine Belohnung zu MARKIEREN, die das Pferd wiederum mit dem Geräusch verbindet. Einige Pferde interessieren sich nicht für Futter, also muß man etwas anderes finden, mit dem man das Pferd belohnen kann, etwas, das das Pferd genug mag, um etwas dafür zu tun. Es gibt z. B. Hunde, für die ein geworfener Frisbee eine größere Belohnung ist das Futter.

Die Lernbegeisterung meiner Pferde verbesserte sich um 100%, als ich das Clicker Training entdeckte. Sie lieben es, genau zu wissen, was ich will. Sie sind verrückt danach herauszufinden, wie sie "Marjorie zum Click bringen". Sie mögen es sehr, wenn wir einen "Spieltag" bei schlechten Wetter einlegen oder wenn ich keine Lust zum Reiten habe.

Mit dem Clicker habe ich sie zu allen möglichen Führungs- und Bodenarbeiten ohne Halfter anleiten, sie in besserer Haltung und Bewegung frei longieren können als es jemals mit der Doppellonge möglich war, und Zirkustricks wie Klettern auf einen Sockel (oder einen Stein auf der Weide) mit gerade genug Platz für alle vier Hufe provoziert, was ihr Gleichgewicht und ihr Vertrauen verbessert.

Quellen für Clicker sind: Das Buch, mit dem alles begann, » Karen Pryor: Don't Shoot the Dog, das die Prinzipien der wirksamen Konditionierung erklärt, und » Alexandra Kurland: Clicker Training for Your Horse (» Alexandra Kurland: Pferdetraining mit dem Clicker), die man beide zusammen mit einem Clicker von » Karen Pryor Clickertraining bekommt; dort auch Videos über die Arbeit mit Hunden, die auch für die Arbeit mit Pferden hilfreich sind. Weitere Informationen findet man unter » Dogwise.com.

Wir haben alle Probleme mit dem Anstand gegenüber unseren Pferden, weil unsere Kultur davon ausgeht, daß Menschen den Pferden überlegen sind, und daß es deshalb überhaupt nichts ausmacht, wenn wir Tieren gegenüber unsensibel und unhöflich sind. Einmal hat jemand Tom Dorrance, den großen Pferdemenschen und Lehrer, nach ein paar Worten gefragt, über die jedermann nachsinnen könnte, die seine Pferdekenntnis verbessern könnte.

Tom dachte eine Weile nach und sagte dann mit seiner gedehnten, leisen Sprechweise: "Der Mensch schaut auf das Pferd herab."

Tom Dorrance empfiehlt » J. Allen Boone: Kinship with All Life: Simple, Challenging, Real-Life Experiences Showing How Animals Communicate with (» J. Allen Boone: Die grosse Gemeinschaft der Schöpfung Gespräche zwischen Mensch und Tier), ein kleines Buch, das einem neuen Einsichten über die Gleichheit des Seins vermittelt.



Beute und Räuber


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Keiner mag mich · Copyright wie angegeben
Keiner mag mich
Eine Frage der Aufmerksamkeit

Wir sind Pferden viel mehr bewußt als sie uns. Ein Mensch kann ein ganzes Leben unter Pferden verbringen und niemals einen grundlegenden Unterschied der Sichtweise von Mensch und Pferd bemerken - ein Unterschied, den das Pferd sofort bemerkt, wenn es das erste Mal einem Menschen begegnet, und den es im Umgang mit uns immer beherzigt. Das Bewußtsein dieses Unterschiedes läßt Pferde in einer Weise agieren, die Menschen typischerweise auf menschliche Weise falsch interpretieren.

Pferde sind Beutetiere. In der Nahrungskette steht das Pferdes ganz unten: Es wird gefressen. Sein Futter ist Gras, es hat keine Reißzähne oder Krallen, es hat nichts, womit es sich verteidigen könnte, außer seiner unmittelbaren Wahrnehmung und Schnellfüßigkeit. Seine Augen und Ohren sind so angebracht, daß es in jeder Richtung alles sehen und hören kann. Es ist instinktmäßig so angelegt, daß es erst abhaut und dann nachdenkt. Wenn es sich einem Wasserloch annähert, dann in Spiralen, und es wird öfters stehenbleiben, um nach Löwen Ausschau zu halten.

Der Mensch, obzwar manchmal selbst Beute, hat viele Eigenschaften eines Räubers. Wir können dreidimensional sehen, wie alle Katzen, wie alle Hundeartigen und Raubvögel. Die dreidimensionale Sichtweise erlaubt die Einschätzung von Distanzen - wir sehen, wie weit wir von unserer Beute entfernt sind. Wir gehen auf direktem Wege zum Wasserloch; wir schauen einander direkt in die Augen; wir schauen Beutetieren direkt in die Augen; und wir gehen direkt auf sie zu.

Es mag uns niemals bewußt werden, daß wir so sind und handeln, aber das Pferd ist sich dessen bewußt und geradezu alarmiert. Wenn wir also gut mit Pferden auskommen wollen, müssen wir lernen, uns nicht wie ein Räuber zu benehmen. Je weniger wir wie ein Räuber handeln, desto mehr kann das Pferd sich entspannen und in unserer Gegenwart sicher fühlen.

Wir wissen, daß Furcht ein Feind des Lernens ist. Je weniger wir also wie ein furchterregender Räuber wirken, desto besser kann das Pferd lernen, was wir von ihm wollen.

Einige Ratschläge, um weniger als Räuber zu wirken:

  • Schauen Sie einem Pferd niemals direkt in die Augen, bis es Sie genau kennt. Schauen Sie auf die Nase oder auf die Hufe, und benutzen Sie die Sicht aus dem Augenwinkel, wenn Sie seine Augen anschauen.


  • Machen Sie eine Kurve, wenn Sie sich einem Pferd annähern, denn dann fühlt es sich nicht so bedroht. Bleiben Sie am Rand seines "persönlichen Bereichs" (wenn es anfangen würde, zu weichen) und warten Sie auf eine Erlaubnis, einzutreten (es entspannt sich und bleibt, wo es ist).


  • Menschliche Gefühle wie Ärger und Groll scheinen in Pferdegesellschaften unbekannt zu sein und sind für Pferde furchterregend. Wenn Sie ärgerlich werden (und das passiert selbst den Besten von uns), entfernen Sie sich vom Pferd, bis Sie sich abgeregt haben. SIE MACHEN IHM ANGST.



Bodenarbeit


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Ok, Verhältnisse anerkannt, Tagesordnung · Copyright wie angegeben
Ok, Verhältnisse anerkannt, Tagesordnung
Wie oft begreifen wir ein Pferd als eine Art Motorrad? Darum dreht es sich beim Reitunterricht: Sie putzen das Pferd, legen den Sattel auf, das Zaumzeug an, steigen auf und BRUUUMMMMM geht's los.

Andererseits ist das Faszinierende an Pferden die Lebendigkeit, die sie von Motorrädern unterscheidet. Warum fahren manche von uns auf Pferde statt auf Motorräder ab? Ist es nicht so, daß wir das Pferd als verwandtes Wesen erfahren, als "jemand", mit dem wir uns verstehen können? Haben nicht die meisten von uns faszinierende Geschichten über Mensch-Pferd-Beziehungen und -Partnerschaften gehört und gelesen?

Bei der Bodenarbeit geht es um die Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Das Pferd IST ein verwandtes Wesen. Es HAT eine "Persönlichkeit". Es liebt es WIRKLICH, uns kennenzulernen. Es MÖCHTE herausfinden, was wir wollen, und es MAG die Beziehung aus Absicht und Handlung aufbauen.

Wie entwickeln wir eine Beziehung zwischen Wesen, die so verschieden sind wie Pferd und Mensch?

Die menschliche Sprache ist sehr kompliziert - so kompliziert, daß nur Menschen sie benutzen und verstehen können. Pferde beherrschen sie nicht.

Daher benutzen wir Bodenarbeit, um den Menschen zu zeigen, wie man in Pferdesprache kommuniziert.

Der Pferdeverstand kann sehr komplexe logische Zusammenhänge verstehen. Wenn das Pferd nicht im Furchtmodus arbeitet, benutzt es seinen Verstand, um seine Umgebung zu verstehen und damit umzugehen. Einige seiner Prioritäten sind verschieden von unseren, weil es ein anderes Geschöpf ist, aber es benutzt Logik. Unser Teil am Aufbau der Beziehung muß es sein, die Prioritäten und Annahmen des Pferdes zu erforschen, und mit der Pferdelogik vertraut zu werden, damit wir jederzeit in unserem täglichen Zusammenleben die "Pferdesprache sprechen" können.

Ich habe Pferde erlebt, die enorm erleichtert waren, wenn ich es fertiggebracht habe, mich pferdelogisch zu verhalten. Sie MÖGEN es, mich zu verstehen. Sie LIEBEN es, zu "begreifen". Sie SCHÄTZEN die Sicherheit, wirklich zu wissen, was ich will, und nicht raten zu müssen.

Mit Bodenarbeit können Sie die Interaktionen vereinfachen, so daß Sie Zeit haben, die Prioritäten, Annahmen und die Logik des Pferdes zu erforschen. Bodenarbeit gibt Ihnen Gelegenheit, Ihre Geduld zu entwickeln (gelassen die Anfrage zu wiederholen, bis das Pferd wirklich antwortet) und Ihre Reaktionsfähigkeit zu verfeinern (wann man nachlassen muß, damit man am besten verstanden wird).

"Freie" Bodenarbeit gibt Ihnen Gelegenheit, Ihren Tanz mit dem Pferd zu üben. Wenn ich da rüber gehe, wo geht das Pferd hin, und wann? Kann ich mich so bewegen, daß es am dritten Pfosten umdreht? Wie vorsichtig muß ich mich bewegen, um nicht Widerstand zu erregen?

Ich habe einmal einer sehr begabten Bodenarbeiterin zugesehen, wie sie mit einer sehr furchtsamen Stute gearbeitet hat. Die Frau floß dahin wie Wasser, abwechselnd mit ihrer Körpersprache drängend und schmelzend, jede Kleinigkeit der Bewegung der Stute spiegelnd. Die Stute kam langsam von einem hektischen, Kopf-in-der-Luft-Galopp zu einem entspannen Trab, und es dauerte nicht lange, da näherte sie sich an, um vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben Freundschaft mit einem Menschen zu schließen.

Wenn wir ein Pferd beobachten, wie es sich ausgeglichen bewegt, ohne daß unser Gewicht es stört, dann können wir ihm ein deutlicheres Vorstellungsbild von ihm selbst geben, wie es sich ausgeglichen bewegt.



Grundbegriffe


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Wenn Sie das erste Mal Bodenarbeit probieren, mag es eine Weile dauern, bloß um die Grundbegriffe herauszufinden. Einige Teilbewegungen, die Sie über einige Wochen üben können, wären etwa:

  • Das Genick entspannen. Der Pferdekopf kann sich am ersten Halswirbel etwas über einen Zentimeter nach rechts oder links bewegen. Das entspannt die gesamte Oberlinie, so daß das Pferd sich frei bewegen kann. (Stehen Sie vor dem Pferd, halten Sie den Kopf vorsichtig, drücken Sie zart, um die leichte Bewegung des Kopfes nach einer Seite zu bewirken, lassen Sie los; wiederholen Sie zur anderen Seite. Nach einigen Bewegungen werden Sie bemerken, daß sich der Kopf langsam senkt und das Pferd sich entspannt.)


  • Hinterhand seitwärts treten lassen, nach links und rechts.


  • Vorhand seitwärts treten lassen, nach links und rechts.


  • Rückwärts treten lassen, wobei der Nacken und Rücken bis herunter zu den Hinterhufen sich entspannen sollen.


  • Seitwärts treten lassen, links und rechts, mit einer entspannten Bewegung durch den Körper. Stellen Sie das Pferd dazu vor einen Zaun oder eine Wand, so daß es nicht vorwärts gehen kann.


  • Führen: neben uns gehen, auf beiden Seiten, anhalten, rückwärts richten, vorwärts gehen, traben, verlangsamen zum Schritt, und stehenbleiben.


  • Der Mensch steht einen Meter vor der Wand, das Pferd wechselt zwischen uns und der Wand, von rechts nach links und umgekehrt. (Probieren Sie das aus, bevor Sie versuchen, es zu verladen.)
Einige gute Quellen über Bodenarbeit mit hilfreichen Bildern:

» Marty Marten: Problem Solving: Preventing and Solving Common Horse Problems
» Pat Parelli: Natural Horse-Man-Ship
» Buck Brannaman: Groundwork: the first impression
» Bill Dorrance: True Horsemanship Through Feel
[...]

Übung: "Nachgeben"

Eine der nützlichen Übungen besteht darin, mit dem Finger auf den Teil des Pferdekörpers Druck auszuüben, den wir bewegen möchten, oder mit dem Halfter oder Zaumzeug die Richtung des Kopfes zu beeinflussen. Das Pferd hat das "Nachgeben" gelernt, wenn es auf Druck weicht.

Das ist den Pferden nicht angeboren. Sie lernen es am Tag ihrer Geburt von ihrer Mutter, und zwar in Bezug auf höherrangige Pferde. Bei niederrangigen Pferden und Räubern (Sie erinnern sich, sie halten uns für Räuber) neigen sie dazu, gegen den Druck anzugehen.

Es ist frustrierend und gefährlich, mit einem Pferd umzugehen, das nicht höflich weicht, wenn Sie es höflich darum bitten. Deshalb lohnt es sich, täglich und regelmäßig ein paar Minuten auf das Nachgeben zu verwenden.

Diese Übung hilft besonders Pferden, die sich "ins Halfter legen" (das Halfter kaputtreißen). Die haben das vermutlich schon gelernt, bevor sie das "Druck nachgeben" verstehen konnten.



Unfälle


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Bösartigkeit

Pferde sind wie Hirsche oder Kaninchen: Furcht ist immer gegenwärtig. Man kann ein Pferd leicht zu Tode erschrecken.

Als soziales Wesen hat es außerdem Angst davor, etwas falsch zu machen und unseren Ärger zu provozieren - je mehr desto wichtiger wir ihm sind.

Wir Menschen bitten oft um etwas in einer Weise, die Pferden fremd ist. Pferde erschrecken sich, sind verwirrt oder frustriert durch unseren Mangel an Pferde-Klarheit, und dann machen sie Sachen, die wir lieber vermeiden würden.

Wir Menschen leben in einer Gesellschaft, wo man uns manipuliert und ausnutzt. Durch unsere menschlich gefärbten Brillengläser fassen wir die Verwirrung des Pferdes und seine Handlungen zur Selbsterhaltung als ein weiteres Beispiel menschlicher "Bösartigkeit" auf und wir verhalten uns so, als wollte das Pferd "uns den Tag verderben".

Durch diese Fehlinterpretation verursachen wir eine Menge Ärger mit unseren Pferden. Pferde sind erstaunlich gutmütige Wesen. Sie sind treu und geradlinig. Wenn man sie klar und höflich bittet, scheinen sie mehr als gewillt, uns zu Diensten zu sein und gut mit uns auskommen zu wollen.

Sollte ein Pferd etwas anderes vorhaben, als ich möchte, ist es besser, sich die ganze Situation anzuschauen und darüber nachzudenken, was das Pferd nicht verstanden hat (oder welche anderen Einflüsse, einschließlich Schmerzen, ihm in die Quere kommen könnten), statt es zu schelten oder zu bestrafen. Anschließend kann ich andere Methoden ausprobieren, ihm zu zeigen, was ich möchte, bis ich eine finde, die das Pferd versteht. Manchmal geht man besser nach Hause und überschläft die ganze Sache.

Katastrophen vermeiden

Unfälle sind für Pferde furchterregend. Manche Pferde überwinden einen Schock nie. Es kann Monate oder Jahre mühsame Arbeit kosten, einen solchen mentalen Schaden wieder zu reparieren. Wenn Sie sich um Ihr Pferd und seine Ausbildung sorgen, denken Sie voraus und vermeiden Sie gefährliche Situationen.

Ein wichtiger Grund für vorbereitende Bodenarbeit ist das Bemühen, Schocks zu vermeiden. Beginnen Sie jedesmal mit ein bißchen Bodenarbeit, bevor Sie reiten, bis Sie sicher sind, daß das Pferd geistig bei Ihnen ist und nicht irgendwo sonst.

Vermeiden Sie Situationen, denen Sie mit Ihrem Pferd nicht gewachsen sind.

Begeben Sie sich beispielsweise niemals in die Situation, daß Sie das Pferd aus dem Galopp anhalten müssen, wenn Sie nicht aus dem Schritt und Trab sicher anhalten können. Wenn Sie das Pferd auf dem Boden nicht zuverlässig rückwärts richten können, erwarten Sie nicht, daß Sie es rückwärts aus einem Anhänger herausholen können. Solange das Pferd nicht wirklich "nachgeben" kann, binden Sie es nicht an.

Benutzen Sie einen sicheren Ort wie einen Reitplatz, um herauszufinden, was Ihr Pferd schon kann, um ihm beizubringen, was es noch nicht kann, und um sich selbst beizubringen, wie Sie es um die unterschiedlichsten Bewegungen bitten können. Anschließend können Sie "nach draußen" gehen, denn jetzt wissen Sie, wie Sie sich in Notfällen verständigen können.



Vorsicht


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Domestizierung und Sicherheit

Pferde sind Geschöpfe der weiten Ebenen. Keiner ihrer Instinkte gibt ihnen den leisesten Hinweis, wie sie mit den meisten Verhältnissen umzugehen haben, die ihnen in der menschlichen Umgebung widerfahren: Zäune, lange Tunnel, die in kleine, dunkle Höhlen führen (was lebt in Höhlen? Bären und Löwen ...), Schubkarrengriffe, die beim Vorbeigehen stoßen, am Kopf angebunden sein, grüne, zusammengerollte Wasserschlangen, einem Seil folgen, etc.

Wir Menschen müssen ziemlich viel Zeit aufwenden, alle diese Sachen jedem Pferd zu erklären, das in unsere Welt hineingeboren wird, damit es sich selbst aus Einsicht vor Schaden bewahren kann. Trotzdem kann jedes Pferd plötzlich erschreckt werden und dann zur Savannen-Mentalität umschalten: "Erst rennen, dann denken. Kämpfe um dein Leben". Dann hat man den Salat - für Sie oder Ihr Pferd muß man jetzt ein Vermögen aufwenden, um alles zusammenzuflicken.

Deshalb: Tragen Sie einen Helm, Stiefel mit Absatz, um Halt im Steigbügel zu haben, schieben Sie die Schubkarre aus dem Weg, bevor Sie das Pferd den Gang hinunterführen, und wickeln Sie das Führseil nicht um Ihre Hand. Sie sollten immer eine Ausweichmöglichkeit im Auge haben, falls Sie im nächsten Moment im Wege stehen sollten.

Bedrängen Sie das Pferd nicht. Seien Sie klar und beständig in Ihren Anweisungen. Vergewissern Sie sich, daß es die Grundlagen jeder Vorstellung versteht, bevor Sie darauf aufbauen.

Phantasie und Verpflichtung

Menschen sind Tiere mit Phantasie. Damit meine ich, daß wir uns etwas vorstellen können, was in der gegenwärtigen Situation nicht vorhanden ist, und diese Vorstellung in die Tat umsetzen können. Pferde scheinen diese Fähigkeit nicht zu besitzen.

Daher liegt es in der Verantwortung des Menschen, sich bei jeder Schwierigkeit zwischen Pferd und Mensch vorzustellen, wie schön die Angelegenheit sein könnte, und dem Pferd zu zeigen, wie das zu erreichen ist, und zwar in einer Weise, die es verstehen kann. Ich glaube, daß Pferde es sehr schätzen, wie wir sie in ihrem Leben und in ihrer Arbeit unterstützen, und das erklärt zum Teil, warum sie uns mögen und gerne mit uns arbeiten.

Liebe ist mehr als nur ein Gefühl. Man muß die Verantwortung für sein Pferd übernehmen.


wird fortgesetzt




Quellen / Verweise


  1. » Getting Along with Horses
  2. » Karen Pryor: Don't Shoot the Dog
  3. » Alexandra Kurland: Clicker Training for Your Horse
  4. » Alexandra Kurland: Pferdetraining mit dem Clicker
  5. » Karen Pryor Clickertraining
  6. » Dogwise.com
  7. » J. Allen Boone: Kinship with All Life: Simple, Challenging, Real-Life Experiences Showing How Animals Communicate with
  8. » J. Allen Boone: Die grosse Gemeinschaft der Schöpfung Gespräche zwischen Mensch und Tier
  9. » Marty Marten: Problem Solving: Preventing and Solving Common Horse Problems
  10. » Pat Parelli: Natural Horse-Man-Ship
  11. » Buck Brannaman: Groundwork: the first impression
  12. » Bill Dorrance: True Horsemanship Through Feel
  13.  Friedensarbeit, Wie Pferde uns helfen, bessere Menschen zu werden
      Ausgabe 371 · Teil 1



Fotos

© Copyright wie angegeben  Gerd Hebrang




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©1999-2006 · ISSN 1437-4528 · Statistik:  Übersicht
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