Bösartigkeit Pferde sind wie Hirsche oder Kaninchen: Furcht ist immer gegenwärtig. Man kann ein Pferd leicht zu Tode erschrecken. Als soziales Wesen hat es außerdem Angst davor, etwas falsch zu machen und unseren Ärger zu provozieren - je mehr desto wichtiger wir ihm sind. Wir Menschen bitten oft um etwas in einer Weise, die Pferden fremd ist. Pferde erschrecken sich, sind verwirrt oder frustriert durch unseren Mangel an Pferde-Klarheit, und dann machen sie Sachen, die wir lieber vermeiden würden. Wir Menschen leben in einer Gesellschaft, wo man uns manipuliert und ausnutzt. Durch unsere menschlich gefärbten Brillengläser fassen wir die Verwirrung des Pferdes und seine Handlungen zur Selbsterhaltung als ein weiteres Beispiel menschlicher "Bösartigkeit" auf und wir verhalten uns so, als wollte das Pferd "uns den Tag verderben". Durch diese Fehlinterpretation verursachen wir eine Menge Ärger mit unseren Pferden. Pferde sind erstaunlich gutmütige Wesen. Sie sind treu und geradlinig. Wenn man sie klar und höflich bittet, scheinen sie mehr als gewillt, uns zu Diensten zu sein und gut mit uns auskommen zu wollen. Sollte ein Pferd etwas anderes vorhaben, als ich möchte, ist es besser, sich die ganze Situation anzuschauen und darüber nachzudenken, was das Pferd nicht verstanden hat (oder welche anderen Einflüsse, einschließlich Schmerzen, ihm in die Quere kommen könnten), statt es zu schelten oder zu bestrafen. Anschließend kann ich andere Methoden ausprobieren, ihm zu zeigen, was ich möchte, bis ich eine finde, die das Pferd versteht. Manchmal geht man besser nach Hause und überschläft die ganze Sache. Katastrophen vermeiden Unfälle sind für Pferde furchterregend. Manche Pferde überwinden einen Schock nie. Es kann Monate oder Jahre mühsame Arbeit kosten, einen solchen mentalen Schaden wieder zu reparieren. Wenn Sie sich um Ihr Pferd und seine Ausbildung sorgen, denken Sie voraus und vermeiden Sie gefährliche Situationen. Ein wichtiger Grund für vorbereitende Bodenarbeit ist das Bemühen, Schocks zu vermeiden. Beginnen Sie jedesmal mit ein bißchen Bodenarbeit, bevor Sie reiten, bis Sie sicher sind, daß das Pferd geistig bei Ihnen ist und nicht irgendwo sonst. Vermeiden Sie Situationen, denen Sie mit Ihrem Pferd nicht gewachsen sind. Begeben Sie sich beispielsweise niemals in die Situation, daß Sie das Pferd aus dem Galopp anhalten müssen, wenn Sie nicht aus dem Schritt und Trab sicher anhalten können. Wenn Sie das Pferd auf dem Boden nicht zuverlässig rückwärts richten können, erwarten Sie nicht, daß Sie es rückwärts aus einem Anhänger herausholen können. Solange das Pferd nicht wirklich "nachgeben" kann, binden Sie es nicht an. Benutzen Sie einen sicheren Ort wie einen Reitplatz, um herauszufinden, was Ihr Pferd schon kann, um ihm beizubringen, was es noch nicht kann, und um sich selbst beizubringen, wie Sie es um die unterschiedlichsten Bewegungen bitten können. Anschließend können Sie "nach draußen" gehen, denn jetzt wissen Sie, wie Sie sich in Notfällen verständigen können.
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