Diese Frage stellen erfahrenere Pferdeleute beim Umgang mit ihrem Pferd, Stichwort Parelli. Doch hier ist es übertragen gemeint: Wodurch bewegt sich etwas? Nicht ein Verband hat es in der Hand, was mit deinem Pferd passiert, sondern DU. Du bist Auftraggeber für alle Dienstleistungen im Zusammenhang mit deinem Pferd. Du bestimmst, wo es steht, was der Stallbetreiber anzubieten hat, welcher Hufdienstleister und welcher Tierarzt ran darf. Mit deiner Marktmacht bestimmst du langfristig die Zukunft. Was du bezahlst, wird produziert und verarbeitet und es überleben die Dienstleister, die dir das alles in deinem Sinne kredenzen! Wenn die Pferdebesitzer mündig werden, das Pferd als solches und seinen Bedürfnissen nach nicht als Menschen mit Hufen sehen, wenn sie sich hinreichend informieren und dann entscheiden, dann wird sich langfristig das durchsetzen, was für die Pferde am besten ist, also was ihrer Natur entspricht. Bei denen, die ihr Pferd als reinen Wirtschaftsfaktor, als Sportgerät oder als Mittel zum Angeben nutzen, spielt das eine untergeordnete Rolle. Da wird nach Verbrauch des Pferdematerials halt Neues beschafft. Ich glaube an das Gute und daran, daß die Schöpfung sich zum Guten entwickelt. Ansonsten hätte sie sich doch schon längst selbst eliminiert. In diesem Sinne... Es war einmal ein Stallbetreiber. Er liebte immer schon Pferde und konnte mit ihnen und mit seinen Kunden, den Pferdebesitzern, gut umgehen. In den letzten Jahren war ihm aufgefallen, daß sich einiges ändert: Er hörte von Pferdeflüsterern, von denen er einige nützliche Anregungen übernommen hat. Auch sah er, daß immer mehr Pferde das ganze Jahr draußen leben und denen es dabei sichtlich gut geht. Nachdem öfters Interessenten bei ihm danach fragten, hat er dies auch probiert und seine Boxen bis auf ganz wenige Ausnahmen umfunktioniert. Bei der Gelegenheit ist eine Werkstatt und sogar ein schönes warmes Reiterstüberl entstanden. Die Pferde sind jetzt immer draußen und haben eine Art Laufstall als Unterstand. Auch bei seinen Kunden hat sich etwas getan: Es sind Neulinge dazugekommen, die ihre Pferde das ganze Jahr barfuß laufen lassen und die anderen damit richtig angesteckt haben, weil es so praktisch und viel günstiger ist. Zum Beispiel haben jetzt im Winter alle viel mehr Spaß, weil die Pferde nicht mehr aufstollen und weniger rutschen. In dem Stall geht schon lange ein guter Schmied ein und aus. Mit ihm waren bisher alle zufrieden, auch wenn es manchmal ein bischen lange dauerte, bis ein Termin frei war. Auf Fortbildungen und Messen hat er sich mit den verschiedensten Alternativen zu Hufeisen beschäftigt und das für sich rausgesucht, von dem er persönlich etwas hält. Aber die Neuen haben auch ihren Hufpfleger mitgebracht, der ihre Pferde schon jahrelang betreut. Der Schmied und der Hufheilpraktiker trafen sich immer wieder am Stall und kamen ins Gespräch. Schließlich sind sie ja beide Pferdefans und verdienen noch dazu mit dem gleichen Thema ihr Geld. Natürlich blieb es da nicht aus, daß der Hufheilpraktiker, der ja ganz gegen das Beschlagen war, seinen Kollegen nach dem Sinn der Eisen fragte. Da erklärte der Schmied, daß er es so gelernt hat und seine Pferde alle gut laufen. Zwar habe ihm sein Lehrmeister immer gesagt, daß gar kein Beschlag der beste Beschlag wäre, aber so viele Pferde können ohne Eisen einfach nicht laufen. Sie gehen so klamm und wenn dann wieder Eisen drauf kommen, ist das Problem erledigt. Darum wollen seine Kunden lieber Eisen. Er erzählte auch, wie er bei schwierigen Fällen eng mit dem Tierarzt zusammen arbeitet. Da erzählte der Hufheilpraktiker von seiner Ausbildung, die in einer Pferdeklinik stattfand und die immer mehr Anhänger findet, weil die Methode so gut funktioniert. Er konnte auch logisch erklären, warum das so ist. Der Schmied hatte wirklich Bedenken, schließlich hatte er 5 Jahre lang lernen müssen, bis er selbstständig beschlagen durfte und der Hufheilpraktiker war nach 2 Jahren Nebenher-Ausbildung fertig. Trotzdem wurde er neugierig, schließlich liefen die neu dazugekommenen Pferde recht gut. So versprach der Hufheilpraktiker, ihm Bücher zu leihen und der Schmied versprach, sie auch zu lesen.
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