| |  | Beagle sind wirklich schnell |  |  |  |
| | Die Sonne kam immer wieder hervor, und der Waldboden war bedeckt mit goldenem Laub. Dann wieder schoben sich dunkle Wolken vor die Sonne und es kam ein kräftiger Wind auf. Der blies uns eine dicke Regenwolke entgegen, die uns dann genau bei der letzten Schleppe vor der Pause erwischte.
Jetzt sah man kaum die Hand vor Augen, ein weites Feld, wieder mit einigen Hindernissen bildete den feucht-kalten Abschluss. Wir ritten in ein Dorf ein, Dahmsdorf, und dort wurden wir, nass und klamm wie wir waren, von einem großen Lagerfeuer und warmer Suppe mit Brezeln erwartet.
Ich stieg ab und versuchte Rashim davon zu überzeugen, dass jetzt Pause sei. Er brauchte noch einige Minuten, um zu akzeptieren, dass es wirklich nicht weiterging. Dabei schien es ihm egal, dass die anderen Pferde schon dösten, und ich ihm eine Decke überlegte.
Wie ein kleines Aufziehpferdchen ging er immer noch im Kreis herum. Erst als ich ihn neben das Feuer stellte und er, klatschnass geschwitzt, dort die Wärme spürte, wurde er ruhig und begann sich auszuruhen. Auf diese Weise bekam ich ihn bis zum Weiterritt wieder fast trocken.
Auch ich stärkte mich mit einer Brezel und einem Saft, und unterhielt mich mit interessierten Zuschauern der Jagd über die Strecke, die Hunde und anderes.
Viele Zuschauer waren besonders beeindruckt von dem Tempo der Hunde. Und das hatte auch mich überrascht. Beagle sind nicht sehr groß und haben auch nicht so sehr lange Beine, aber sie waren wirklich schnell.
Allerdings kam es schon ab und zu vor, dass ein erschöpfter Hund auf eines der Pferde gehoben wurde und bis zum nächsten Treffen mit den Kremsern in einer speziellen Satteltasche mitreiten durfte. Bei den Kremsern war dann auch immer der Wagen der Meutebetreuer. Sie nahmen sich der erschöpften oder verletzten Hunde an.
Ich habe einmal mitbekommen, dass ein Hund getreten wurde, ansonsten ist glaube ich, den Hunden nichts schlimmeres passiert.
Bei den Pferden gab es bis zur Pause auch keine Ausfälle, lediglich die Kaltblüter und ein weiteres Pferd schlossen sich den Kremsern an, konnten aber bis zum Ende mitkommen.
Dann war es Zeit zum Aufsitzen, die Pause durfte nicht zu lange andauern, da die Pferde sonst zu müde wurden. Der zweite Teil der Strecke war deutlich kürzer und traumhaft schön. Wieder schien die Sonne, jetzt schon ganz tief am Himmel und wir ritten direkt am Storkower See entlang.
Über dem See der Wald und direkt an den Baumwipfeln die rot-goldene Sonne zwischen wilden Wolkenformationen. Auf dem Wasser ein strahlend weißes Motorboot, das uns, die wir jetzt direkt am Ufer entlang galoppierten, begleitete und dabei eine funkelnde Gischtfontäne hinter sich aufwarf.
Langsam begann Rashim zu akzeptieren, dass ich das Tempo bestimmte. Ich hatte schon Momente, in denen ich im Galopp zum Nachgeben kam. Er begann zu akzeptieren, dass in einer Jagd jeder seinen festen Platz hinter einem bestimmten Pferd hat. Auch wenn ihm das nicht wirklich gefiel. Ich schätze, wenn ich im nächsten Jahr mehrmals bei Jagden mitreiten kann, wird er sich daran gewöhnen.
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