| | Le Grand · Hannoveraner · 8.000 EUR Wallach · 11 J. · Pferdeangebot 22862 Mustergültiges Sportpferd | | | |
| | | Gelderländer als Vorderpferde | | | |
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Züchterischer Fortschritt Kann man die Zucht planmäßig verbessern? von Werner Popken |
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In den vergangenen beiden Wochen habe ich mich mit dem Hannoveraner beschäftigt, oder genauer gesagt mit dem Hannoveraner als Prototyp des modernen Sportpferdes. Aufhänger waren die kommerziellen Erfolge bei den Auktionen in Verden ( Eliteauktionen).
In der letzten Woche haben wir gesehen, daß der Hannoveraner in der Dressur weit überlegen ist, im Springen eine führende Position einnimmt und in der Vielseitigkeit kaum eine Rolle spielt ( Weltranglisten). Diese Wertung habe ich den Statistiken der » World Breeding Federation for Sport Horses entnommen, die sich ihrerseits wiederum auf die Daten der internationalen Pferdesportorganisation FEI beruft.
Der Erfolg wird mit Hilfe eines ausgeklügelten Systems bewertet. Messungen sollen eine verläßliche Grundlage herstellen, mit deren Hilfe sich Züchter, Sportler, Mäzene, Käufer und Verkäufer orientieren können. Dahinter steht die Annahme, daß sportliche Erfolge, die finanzielle Belohnungen versprechen, durch ein geeignetes Zuchtprogramm "produziert" werden können.
Die in der letzten Ausgabe vorgestellten Weltranglisten scheinen diese Annahme zumindest teilweise zu rechtfertigen. Denn in der Dressur sind Hannoveraner überaus erfolgreich, auch im Springen lassen die Daten den Schluß auf erfolgreiche Zuchtpolitik zu. Lediglich die Vielseitigkeit scheint dieser Annahme zu widersprechen. Hier läßt sich aus den Daten nicht ableiten, daß das hannoveraner oder irgendein anderes Zuchtprogramm Vorteile verspricht. Wer in der Vielseitigkeit Erfolg haben will, kann seine Suche nach einem geeigneten Pferd nicht von vornherein auf bestimmte Rassen beschränken.
Das gleiche trifft übrigens auch auf die Disziplin Fahren zu, die interessanterweise von der WBSFH bzw. FEI gar nicht erst gelistet wird. Zwar gibt es auch Rassen, die traditionell für den Fahrsport gezüchtet werden und dort auch Erfolge verzeichnen können (Kladruber zum Beispiel); die Vorteile dieser Rassen scheinen jedoch nicht so überragend zu sein, daß Fahrersportler vorrangig Pferde dieser Rassen einsetzen. Im Gegenteil, die Entscheidung für eine solche Rasse erscheint eher als persönliche Vorliebe.
So hatte sich Hans Wagner zum Beispiel für die Gelderländer entschieden, die als relativ große Pferde in schnellen Hindernisrennen vielleicht allein aufgrund ihrer Statur Nachteile mit sich bringen (siehe die Poster der Ausgabe Gelderländer Köpfe). Er baut zur Zeit ein neues Gespann auf, und zwar wieder mit Gelderländern - woraus man schließen muß, daß für ihn die Gelderländer ebenso geeignet sind wie andere Rassen.
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