| | | Fjordpferd mit Schießscharten-Mähne | | | |
| | | Das kleinste Pferd und die jüngste Reiterin | | | |
| Keiner wußte genau, wie viele Reiter und Pferde diesmal gekommen waren, aber alle waren sich einig: es waren sehr viele. Vor Beginn sah es also schon so aus, als würde diese Jagd ein großer Erfolg werden.
Die Reiter waren natürlich alle vorschriftsmäßig gekleidet: korrekte Bekleidung gehört zu den Teilnahmebedingungen. Die Pferde waren überwiegend deutsche Warmblüter - das war zu erwarten.
Die Gruppe der Isländer fiel auf, zwei Fjordpferde nahmen teil (die Mähne des einen war so zurechtgemacht, wie ich das kürzlich erstmals in einem Buch gesehen hatte: » herbstjagd.de).
Einige Haflinger, einige Ponies, deutsche Reitponies zumal, vervollständigten das Bild. Halt: Rübezahl habe ich vergessen, Schleswiger Kaltblut, Neuerwerbung von Orm Holub, geritten von dessen Frau (siehe › Du und dein Pferd).
Der großzügige Reitplatz hinter dem Bauernhof bietet ein ideales Gelände für den Aufmarsch. Er gehört dem frisch pensionierten Kapitän Jürgen Schiller. Der hatte sich einen solchen Bauernhof als junger Mann erträumt und sich schließlich diesen Traum erfüllen können.
Die drei riesigen Traktoren mit den sechs großen Anhängern fielen überhaupt nicht auf. Es war Platz genug, obwohl doch so viele Pferde, Reiter und Zuschauer gekommen waren.
In all dem Trubel konnte ich die bezaubernde Anlage gar nicht recht würdigen. Erst zum Abschluß, als einige Teilnehmer, die noch nicht genug hatten, die Hindernisse auf dem Platz mitnahmen, ging mir auf, daß der Master gar nicht ins Gelände zu reiten braucht, wenn er trainieren will. Hinter seinem Haus ist alles vorhanden, was sich der Geländereiter wünscht: ein kleines Paradies.
Ich hatte schon Bedenken, daß ich zu spät kommen würde, denn zwei Ausstellungen in Hamburg hatten mich sehr in den Bann geschlagen (siehe auch den Galeriebeitrag dieser Woche: › Traktoren und Kaltblüter).
Irgendwo hatte ich 14:00 als Beginn gelesen, anderswo 14:30, und pünktlich um halb drei kurvte ich auf die Wiese. Es dauerte aber dann doch noch eine halbe Stunde, bis sich alle sortiert hatten.
Nur kein Streß, man hatte Zeit. Dieser Nachmittag war der Jagd gewidmet, der Abend dem gemütlichen Beisammensein. Erstmals sollte an einem derartigen Abend Live-Musik gespielt werden.
Auf der Deele des Bauernhofs von Jürgen Schiller hatten die Freunde der Jagdgemeinschaft Gut Pollen aus dem Ruhrgebiet eine Disco-Anlage aufgebaut. Leider mußte ich zurück und konnte an der abendlichen Veranstaltung nicht teilnehmen.
Auch der Beginn war diesmal technisiert. Master Schiller hatte sich immer geweigert, ein Mikrofon zu benutzen. Dieses Mal gab er seinen Widerstand auf. Ich denke, es war eine gute Entscheidung, denn sonst hätten vermutlich nur die Teilnehmer aus seinem näheren Umkreis seine Grußworte vernommen.
Die Bläser brauchten keine Verstärkung. Sie waren überall gut zu hören, auch dann, wenn man sie gar nicht sehen konnte. Der Parcours ist nämlich so weitläufig und die Strecken für die Fahrzeuge, die auf den Straßen außen herum fahren müssen, so lang, daß die Autofahrer (und die Zuschauer auf den Anhängern) gar nicht alle sehenswerten Beobachtungspunkte abfahren können.
So waren wir Fotografen manchmal an anderen Stellen als die Bläser. Einmal kamen wir zu spät, die Bläser rückten schon wieder ab. Wir waren durch das dritte Feld behindert worden. Das schmälerte aber keineswegs unser Vergnügen. Alle kamen voll auf ihre Kosten.
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