| | Erste Begegnung: komm mir nicht zu nahe! | | | |
| | | Hier haben sie schon Spaß miteinander | | | |
| Pit sollte ursprünglich ein Spielgefährte und Trainingspartner für Finn sein. Nun sollten sich die Beiden auf einer anderen Weide ohne Druck von außen kennenlernen können. Dazu mußten sie allerdings erst einmal dorthin gelangen: die lag nämlich am anderen Ende der Stadt, einige Kilometer entfernt.
Mein Vater und Leevke wollten die Beiden von unserer großen Weide aus zur kleineren führen; es gab einen Weg entlang des Flusses, der das Tal geformt hat, in dem unsere Stadt liegt. Pit hatte in der Zwischenzeit aber natürlich kein besseres Verhalten lernen können. Wir hatten auch keine Zeit und Muße gehabt, mit dem Junghengst das Führen zu üben.
Die Wanderung gestaltete sich daher nicht nur kompliziert, sondern auch überaus anstrengend und teilweise gefährlich, wenn Pit meinte, wieder steigen zu müssen. Für ihn war die Sache natürlich ebenfalls ungeheuer aufregend und vermutlich auch angsterregend, denn er hatte ja im Gegensatz zu Finn noch nichts von der Welt gesehen. Mit viel Glück, Nerven und Zeit kamen Menschen und Tiere schließlich unverletzt, aber schweißgebadet an.
Die beiden Jährlinge hatten glücklicherweise großes Interesse aneinander. Finn schien keinen Gedanken mehr an seine zurückgebliebene Familie zu verschwenden. Pit seinerseits zeigte keinerlei Heimweh oder Hengstgehabe. Im Gegenteil: er ordnete sich anstandslos dem selbstbewußten Finn unter. Die vorläufige Lösung schien den Beiden zu gefallen. Wie wir herausfinden sollten, waren sie nur mit der Weide nicht wirklich einverstanden.
Am nächsten Tag war es sehr neblig. Mein Vater fuhr früh zur Wiese, um nach dem Rechten zu sehen. Und er erschrak fürchterlich. Keine Spur von den Jährlingen! Erst hielt er in der näheren Umgebung Ausschau, konnte jedoch nichts entdecken.
Dann rief er bei einem Pferdebesitzer aus der Nachbarschaft an, ob dieser zufällig heute zwei Tiere zuviel bei seinen Pferden zählte. Als ihn der Mann nicht beruhigen konnte, fragte er bei der Feuerwehr an und schließlich bei der Polizei.
Ja, bei der Polizei konnte man ihm weiterhelfen. Unsere Junghengste hatten auf eigene Faust einen kleinen Ausflug unternommen. Sie waren allerdings schnell entdeckt und gemeldet worden. Unsere Freunde und Helfer hatten die Aufgabe auf sich genommen, das Gespann wieder einzufangen. Daraufhin brachten sie die Beiden kurzerhand bei dem nächsten Bauern unter.
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