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Bericht Zum Thema Kabardiner · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 150.02 der Pferdezeitung vom 09.02.02
 Menü Hauptartikel 150
 Eine Herde wächst 
 Und doch ein Fohlen?  Körung oder nicht?  Körtermin
 Enttäuschung  Sattelseminar und Hilfe ...  Ilay ist Vater  Unser Star des Nordens  Überraschung!
 Bauphase  Krankes Fohlen  Weidezeit  Schreck  Allgemeines...
 Leserresonanz
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Stutenherde, Foto © Irene Hohe
Foto ©  Leoni Schuschel

    Eine Herde wächst   
    Von der Freizeitreiterei zur Zucht   



Aufgrund meiner freien Zeit habe ich mir erlaubt, eine Fortsetzung von  Pferdehaltung mit Hindernissen... zu schreiben. Bis Februar 2001 basieren die Ereignisse auf den Schilderungen von Leoni und Cornelia, danach habe ich das meiste miterlebt.

Den Schreibstil wollte ich beibehalten, also ist dieser Bericht eher aus der Sicht von Leoni zu sehen, aber doch so, wie ich es erlebt habe.

Es ist bestimmt nicht vollständig, aber immerhin schon mal ein Anfang. Die genauen jährlichen Untersuchungen und Hufschmiedtermine habe ich außen vor gelassen, aber keine Sorge, sie erfolgten so, wie es sich gehört.

Der Sommer auf der großen Weide war für unsere Pferde sehr schön. Die Stuten bekamen jeden morgen ihre Antibabypillen und Ilay war neidisch auf diese Leckerlis. Aber er kam nicht zu kurz.

Es war sehr schön, mit anzusehen, wie frei sich meine Herde fühlte und wie sie sich entwickelten. Die Hierarchie war eindeutig, Epona unumstritten die Leitstute. Natürlich arbeiteten wir auch mit den Pferden.

Das Äpfelsammeln machte ich jeden Tag, dazu rollte ich eine große Tonne über die Wiese, die dann mit dem Auto transportiert und zuhause wieder ausgekippt wurde. Sehr mühselig.

Mein Mann hatte ein Einsehen und baute für die Tonne einen kleinen Handwagen, der die Sache etwas erleichterte. Einer zog den Wagen, der andere sammelte. Manchmal machte ich es aber auch alleine.

Leider durfte ich die Misttonnen nicht in meinem PKW transportieren, da ich diesen hauptsächlich geschäftlich nutze. Die Alternative war ein zusätzliches Auto. Nach einiger Suche fanden wir ihn: klein, rot, aber zuverlässig.


Und doch ein Fohlen


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Der Name "Koppelwagen" hat sich inzwischen bei uns eingebürgert. Nachdem wir die Rücksitze rausgenommen haben, können wir alles unterbringen, was wir für die tägliche Versorgung unserer Pferde brauchen, inklusive der Tonnen.

Ende Oktober war es vorbei mit der Zeit auf der großen Weide, die nun mehr Matsch als Grasland war. Wir holten unsere Pferde wieder nach Hause. Jedesmal eine große Aktion. Abbau, Transport und Wiederaufbau der Weidehütten, dann der Transport der Pferde. Ein ganzer Tag geht dabei drauf.

Im Dezember 2000 war die tierärztliche Diagnose bei Epona "Fohlen kommt um Weihnachten rum". Da wir nicht 100%ig wussten, wer der Vater war, aber beide in Frage kommenden Hengste mit dem Buchstaben I begannen, überlegten wir uns schon mal Namen mit I und waren ganz aufgeregt. Was wird es wohl werden und wann wird es kommen???

Weihnachten ging vorbei und kein Fohlen in Sicht, auch der Januar verging ohne die längst ersehnte Geburt. Kommt es nun oder nicht.

Unter den Angestellten  meines Hotels kam es zu einer Absprache: wer an dem Tag Geburtstag hat, an dem das Fohlen geboren wird, muss dafür aufkommen. Fast alle haben im Frühjahr Geburtstag und die Spannung stieg.

Auch im Februar kam das Fohlen nicht. Durch das Internet hatten wir wieder Kontakt zu einer aus den Augen verlorenen Freundin (Sonja), die sehr erstaunt über Ilays Entwicklung war, den sie schon als Fohlen gekannt hatte.

Sie lieh uns ältere Ausgaben einer Pferdezeitschrift aus, in denen Informationen von Kabardinern zu finden waren. Beim Durchblättern entdeckte ich eine Deckanzeige eines Anglo-Karatschaever Hengstes, der mir bisher als reiner Kabardiner bekannt war.

Ich wurde neugierig, was es mit den Rassen auf sich hatte und die Nachforschungen begannen.


Körung oder nicht


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Viele Fachkundige waren überzeugt, dass mein Hengst zur Zucht eingesetzt werden sollte. Nach langem Hin und Her entschloss ich mich, meinen Hengst zur Körung zu bringen.

Dazu musste er allerdings ein spezielles Training bekommen. Es gab die Möglichkeit, meinen Hengst in einem Hengststall ausbilden zu lassen von einer sehr angesehenen Hengsttrainerin, die schon viele Hengste zur Körung gebracht hatte.

Die Entscheidung fiel mir sehr schwer, musste ich doch meinen freiheitsliebenden Liebling zumuten, 4 Wochen in einer Box zu stehen zwischen vielen anderen Hengsten. Wie würde er das verkraften?

Andererseits hatte ich keine Ahnung, wie man einen Hengst auf eine Körung vorbereitet. Und durch die Spiele mit den Stuten sah Ilay etwas wüst aus, eben kleine Blessuren. Nun gut.

Ich sah mir den Stall an und war angenehm überrascht. Es war ein sehr ordentlicher Stall, der keinen Zugang von Fremden duldete. Nach vielen Gesprächen mit der Trainerin, die die Rasse zuerst auch nicht kannte, kam Ilay in den Stall.

Ich konnte nächtelang nicht schlafen und hätte die Nächte am liebsten bei Ilay verbracht. Täglich fuhr ich zu ihm und wurde jedes Mal freudig begrüßt. Gemeinsam mit der Trainerin begann ich mit Ilay zu arbeiten.

Ilay war auf mich fixiert und duldete die Trainerin nur. Ob sie alleine mit ihm Erfolge beim Arbeiten hatte wage ich zu bezweifeln.

Wenn ich dabei war lernte Ilay seine Lektionen sehr gut. Er hatte Freude am Freispringen und kasperte wie immer etwas herum, wenn es ihm zu langweilig wurde.

Er wurde täglich gebürstet und fraß auch seine Mahlzeiten. Nur Leckerlis nahm er von der Trainerin nicht. Die anderen Hengste konnte er sehen, aber es gab keinen Streit und keine Unruhen auf dem Hof.

Ilay kam täglich raus und genoss die Zeit, die ich bei ihm war. Mit der Zeit akzeptierte er, dass die Trainerin mit ihm arbeitete. Kurz vor dem Termin war Ilay schlecht drauf und verweigerte die Arbeit.

Ein schnell gerufener Tierarzt zog einen Zahn (unter Narkose) und Ilay ging es besser. Mittlerweile konnte ich sogar mit ihm an einer stark befahrenen Strasse spazieren gehen.

Nur Autos durften nicht in seiner Nähe stehen, er biss da einfach rein! Die Stuten vermissten den frechen Kerl. Sie schnupperten gierig an meiner Kleidung, wenn ich von ihm kam. Besonders Minja, die ihren Spielgefährten gerne wiederhätte.

So manches Mal war ich kurz davor, ihn ohne Körung nach Hause zu holen, aber durch gutes Zureden anderer Hengsthalterinnen, die überzeugt davon waren, dass Ilay ein guter Deckhengst ist und auf jeden Fall gekört wird, habe ich die Zeit überstanden. Mir war es egal, ob er gekört wird. So oder so wird er immer mein Traumpferd sein.


Körtermin


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Endlich war der Termin da. Unser schwarzer Teufel war frisch gewaschen und poliert. Sehr früh morgens holten wir ihn ab und ab ging es im Konvoi zum Kör-Gelände.

Dort erkannte ich meinen Liebling kaum wieder. Aufgeregt, immer darauf bedacht, mich zu schützen, präsentierte er deutlich, dass er ein Hengst ist.

Ein fremdes Gelände, viele Menschen, viele Hengste, dazwischen auch noch fremde Stuten, Lärm und ein wildes Durcheinander; nicht nur für ihn ungewohnt.

Normalerweise longiere ich Ilay immer auf fremden Gelände, damit er sich beruhigt, aber unsere Trainerin meinte, er würde dann seine tolle hengstige Ausstrahlung verlieren und ich sollte es nicht tun.

So hatte ich einen tänzelnden Hengst an der Hand, ein Pferd, das gar nicht mehr mein Pferd war. So kannte ich ihn nicht. Und so wollte ich ihn auch nicht!

Endlich der erste Punkt der Prüfung, das Vermessen. Ilay wollte mich vor den anderen beschützen und machte Theater, obwohl er den Ablauf schon geübt hatte. Aber es ging dann doch.

Eine ganze Zeit des Wartens folgte, bis wir endlich zum zweiten Punkt kamen. Das Vorstellen auf festen Boden, diesmal an der Hand der Trainerin.

Für Ilay war der Platz zu eng und zu kurz, er präsentierte sich nicht gerade von seiner besten Seite, zumal "freundliche Helfer" ihn mit einer Peitsche antrieben, was er als Gefahr interpretierte.

Wieder lange Warten... ich ließ ihn etwas arbeiten, Seitengänge usw. machen, damit er etwas abgelenkt wurde. Das Gelände war zwar groß, aber an einigen Stellen waren die Pferde sehr dicht aufeinander.

Endlich konnte Ilay von der Trainerin in der Halle vorgestellt werden, leider zusammen mit erfahrenen Andalusiern. Auch hier konnte Ilay seine Stärken nicht zeigen und die Taktunreinheiten, die typisch für diese Rasse sind, wurden fälschlicherweise als falsch beurteilt.

Vielleicht hätte ich ihn selber führen sollen, denn hier zeigte sich deutlich das mangelnde Vertrauen zur Trainerin. (Und ihre Unsicherheit bei ihm.)


Enttäuschung


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Foto © Irene Hohe
Das Ergebnis war erschreckend, aber im Nachhinein verständlich: Ilay wurde nicht gekört. Woran es gelegen hat? Viele Dinge trafen zusammen. Mangelnde Kenntnisse der Körkommission über die Standards dieser Rasse waren wohl das Ausschlaggebendste.

Wieder hatte ich viel Geld sinnlos ausgegeben und auf Fachleute gehört. Meine Vorahnung hatte wiedermal recht. Wir verluden ihn in den Pferdehänger und nach kurzem Gespräch mit meinen "Stallkolleginnen" fuhren wir nach Hause.

Kaum waren wir auf dem Hof und hatten Ilay vom Anhänger, ging das Wiehern los. Die Stuten mussten wir erst mal abtrennen, damit die Pferde sich vor Übermut nicht verletzen. Ilay tobte und man konnte seine Freude regelrecht spüren. Endlich wieder zuhause!

Nach einiger Zeit öffneten wir die Trennleinen und die Herde rannte um die Wette. Ilay hatte seine Mädels wieder! Es dauerte die halbe Nacht, bis wieder Ruhe einkehrte.

Und am nächsten Tag hatte ich meinen lieben, artigen Hengst wieder, der überglücklich war, wieder zuhause zu sein, auch wenn er von seinen Stuten ein paar geballert bekam.

Eines war aber entscheidend bei dem Körergebnis: Ilays bemängelte Gangart. Wieder wollte ich rauskriegen, was es damit auf sich hat.

Zuerst war ich in dem Glauben, das es bei einem Gebirgspferd normal ist, aber damit wollte ich mich nicht zufrieden geben. Also setzte ich alles in Bewegung, damit diese Frage eine Antwort bekam.

Unzählige Fachleute konnten mir aber keine Auskunft darüber geben, selbst Tierarzt und Rassespezialisten konnten mir dieses Problem meines Hengstes nicht erklären.

Der April kam, aber immer noch kein Fohlen, so langsam bezweifelten wir, dass in Eponas dicken Bauch ein Pferd drin sein sollte, eher zuviel Futter...

Unsere Nachforschungen über die Rasse Kabardiner nahmen sehr viel Zeit in Anspruch. Viele Gespräche mit Fachkundigen, etliche Suchen im Internet.

Ausserdem das Stutbuch V übersetzen, russisch ist nicht einfach. Nebenbei das Hotel und die Arbeit mit den Pferden zuhause.

Wir liehen uns ein paar Bücher von unserer Freundin Sonja, unter anderem ein Buch über Fohlen und ein sehr altes Vollblutbuch mit interessanten Hinweisen zu den in der Kabardinerzucht eingesetzten Vollblut-Hengsten.

Alle Erkenntnisse verwirrten uns immer mehr. Schon bald konnte keiner uns mehr Neuigkeiten erzählen. Glücklicherweise entstand ein Kontakt nach Russland mit dem dort für die Rassen zuständigen Zuchtleiter. Endlich eine Klärung der einzelnen Standards.


Sattelseminar und Hilfe für Ilay


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Zwischendurch hatten wir ein sehr lehrreiches Sattelseminar, bei dem auch Sonja und Kay dabei waren. Es ging um die Geschichte des Sattels, um den Aufbau und darum, wie man erkennen kann, ob ein Sattel passt oder nicht.

Da wir schon selber gemerkt hatten, dass unsere Sättel nicht optimal passen, wurden unsere Pferde einen Tag später von dem Seminarleiter zwecks Maße nehmen begutachtet. (Vier neue passgerechte Sättel gingen in Auftrag.)

Der Sattelmeister hat auch eine chiropraktische Erfahrung und bei der Untersuchung von Ilay stellte er den Mangel des Ganges fest.

Er selbst konnte Ilay aber nicht helfen, deshalb verwies er mich an einen Chiropraktiker, der sich das genauer ansehen sollte. Voller Hoffnung machte ich mit dem Chiropraktiker einen Termin aus.

Am Morgen des 3. Mai stand ich wie gewöhnlich oben am Fenster und schaute zu meiner Herde runter. Alles wie immer. Also das Futter vorbereiten und zu den Pferden.

Doch was war das? Die gierige Epona, die sonst immer ganz vorne stand, war in ihrer Box! Schnell guckte ich nach und Hurra! Das Fohlen kam!

Schnell rauf, meinen Mann geweckt und wieder zur Box. Das Fohlen war schon fast draussen, Epona machte alles allein.

Endlich war es da, unser Fohlen. Anthrazitfarben und mit ganz langen Beinen. Es war überwältigend. Die Kleine tauften wir IMBRA .

Damit Stute und Fohlen Ruhe bekamen, sperrten wir die Box inklusive kleinem Auslauf von den anderen Pferden ab, die schon sehr neugierig auf den Nachwuchs waren.

Besonders Medi, sie wollte das Fohlen haben. Und unserer armer Ilay war zu erschöpft von der Geburt, er musste sich erst mal hinlegen.

Die Stute sollte mit ihrem Baby in die Nachbarbox umziehen, damit wir die Box von den Spuren der Geburt reinigen konnten. Ein aufregender Morgen, zum Glück hatte mein Mann einen freien Tag und so teilten wir uns die Arbeit.

Am Nachmittag kam Sonja mit einer Videokamera vorbei und staunte ebenfalls. So ein schönes Fohlen. Erstaunlich war auch, dass Epona sie, obwohl sie Sonja nicht sehr gut kannte, in die Nähe ihres Fohlens gelassen hat.


Ilay ist Vater


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Auch der Tierarzt war zufrieden mit Imbra. Eine Blutprobe sollte nun zeigen, wer der Vater war. Anhand des Geburtstermins kamen immer noch zwei in Betracht. Nach der Genuntersuchung kam die Aufklärung: Unser Hengst Ilay ist der Vater.

Übrigens atmeten unsere Angestellten auf, keiner hatte am gleichen Tag Geburtstag... nun zahlen wir also selber für unsere Kleine.

Sommer 2001

Es wurde Zeit, die Pferde wieder auf ihre Sommerweide zu bringen. Das übliche Drama mit Hütten und Pferden umziehen. Imbra wollte nicht zu ihrer Mama in den Anhänger, also haben wir sie kurzerhand reingetragen. Kaum auf der Weide, ging die Raserei los. Nichts ist schöner als eine (fast) freilebende Herde!

Ilay machte den Stuten durch sein ewiges Decken schwer zu schaffen. Nachdem er Meditation fast zum Zusammenbrechen brachte, beschlossen wir, ihn auf der direkt angrenzenden Weide zu stellen.

Selber Schuld, armer Hengst, nun musst Du ohne Weiber auskommen und ohne Weidehütte. Aber es ging ganz gut, schließlich hatte er ja noch Kontakt über den Zaun. Und wir sparten die Kosten für die Pillen.

Der erste Termin mit dem Chiropraktiker brachte endlich Licht ins Dunkel. Ilay hatte einen Knochenwirbel verschoben (genaue Diagnose: Darmkreuzbein-Wirbelverschiebung ) und dadurch Schmerzen.

Als Fohlen muss er einmal ganz schlimm gefallen sein oder ähnliches. Es folgte eine langwierige Behandlung, und langsames Trainieren an der Longe.

Zwischendurch probierten wir es mit Akkupunktur. Stellten hier jedoch fest, dass die Behandlung des Chiropraktikers den eigentlichen Erfolg herbeiführte.


Unser Star des Nordens


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Fotos © Irene Hohe
Inzwischen hatten wir einen kleinen PKW-Anhänger gekauft, mit dem wir sonntäglich auf der Weide den Mist abfuhren. Kommt wirklich viel zusammen.

Nach dem Sammeln wird der Anhänger auf unserem Hof wieder abgeladen, was leider aufgrund der glatten Ladefläche mit gelegentlichen Ausrutschern auf dem Mist verbunden ist. Also kauften wir deshalb auch noch einen kippbaren PKW-Anhänger.

Aufregend war der Fototermin mit einer sehr guten Pferdefotografin... Um besonders aufregende Fotos zu machen hatte sie ein Tonband mit Pferdegewieher.

Unsere Stuten und besonders Ilay suchten die fremden Pferde und regten sich furchtbar auf. Trotz der nicht unbedingt guten Wetterbedingungen wurden es sehr tolle Fotos.

Ich habe aber auf das übliche Schönmachen der Pferde durch Waschen und Polieren verzichtet, da ich es nicht natürlich finde. (Fotos sind unter  www.pferdefotos.de zu finden: Bilder des Monats Juli, Hengste, Kabardinerhengst)

Und noch eine Anschaffung war nötig. Ein Traktor mit Frontlader. Dieser erleichterte uns einige Arbeiten auf dem Hof und auf der Weide. Die Pferde waren anfangs etwas erschrocken und rannten weg, aber nach kurzer Zeit knabberten sie den Traktor einfach an.

Jeden Morgen fuhr ich als erstes zu meinen Pferden. Mittags sammelte ich Pferdeäpfel auf dem vorderen Stück, abends noch mal eine Kontrollrunde und Gute-Nacht-Leckerlis.

So war es auch am 14. Juni geplant. Doch als ich frühmorgens auf der Koppel ankam, traute ich meinen Augen nicht. Da tranken zwei Fohlen bei Epona! Eines links und eines rechts. Halluzinierte ich jetzt? (wegen zwei Nächten kaum Schlaf...)


Überraschung!


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Schnell nach Hause, Verstärkung geholt. Nein, ich träumte nicht, da waren tatsächlich zwei Fohlen. Doch von wem kam das zweite? Ich untersuchte die Stuten nach Milchfluss und entdeckte diesen bei Minja.

Sie musste die Mutter des kleinen Wichtes sein. Aber sie kümmerte sich nicht darum. Was sollte ich tun?

Minja und das Baby kamen erst mal in eine Absperrung, damit sie sich aneinander gewöhnen. Die Kleine war schon fix auf den Beinen und Minja ließ es dann doch zu, dass die Kleine bei ihr trank.

Keiner von uns hat gewusst, dass Minja tragend war, nicht einmal der Tierarzt hat es eine Woche vorher festgestellt. INDIRA ist ein wahres Überraschungsbaby.

Der Vater war schnell ermittelt, konnte nur Ilay gewesen sein. Tja, die Pille wirkte eben nicht gleich am ersten Tag, wie vorher geglaubt und vom Tierarzt gesagt.

Auch dieses Fohlen wurde an ihrem ersten Tag auf Video festgehalten. Später ließ ich alle Stuten wieder zusammen laufen. Besonders Imbra freute sich über eine Spielgefährtin und brachte ihr schnell viel Unfug bei.

Von Epona lernte Minja, wie man sich um ein Fohlen kümmert. Die Kleine Indira wirkte sich deutlich positiv auf Minjas Entwicklung aus.

Jeden Tag arbeitete ich mit den Pferden, besonders mit Ilay. Langsames Longen-Training brachte nach und nach Besserung.

Um ihm etwas Abwechslung und Beschäftigung zu geben, hatte ich etwas Neues vor. Ihm brachte es sehr viel Spaß, einige Zirkuslektionen zu erlernen.

Wenn er so etwas lernt, dann lernt er auch Kommandos, die normalerweise bei der Hundeerziehung angewendet werden, dachte ich, und brachte Ilay die Kommandos "Bleib", "Hier" und "bei Fuss" bei. Es klappte und brachte bzw. bringt so manchen zum Staunen. Welches Pferd kann schon so etwas? Er ist eben doch ein intelligentes Pferd.


Bauphase


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Im Sommer war eigentlich der Ausbau und Befestigung des Winterauslaufes geplant. Leider musste mein Mann operiert werden und so konnten wir diesen Plan nicht ausführen.

Auch das sonntägliche Pferdemist-Sammeln erwies sich als sehr schwierig, da kein Traktorfahrer da war. Wie ein Wunder kamen uns Sonja und ihr Verlobter zur Hilfe. (Details siehe Bericht  Der etwas andere Sonntag)

Unsere Nachforschungen über die russischen Pferderassen schritten voran.

Durch verschiedene Umstände entschlossen wir uns, unsere eigene Homepage zu erstellen, um damit auch anderen Interessierten die bisher erhaltenen Informationen weiter zu geben ( unsere-Kabardiner.de). Hätten wir auch nur im geringsten geahnt, wie viel Arbeit das macht, besonders für uns Ungeübte, dann hätten wir es wohl nicht getan.

Aber die vielen positiven Meinungen sagen uns: Wir haben das Richtige getan! Großes Dankeschön an Marcus (von  www.ride4fun.de), der uns mit Rat und Tat zur Seite steht!!!

Wir belegen trotz Zeitmangel einen Kurs, um Russisch zu lernen und plagen uns mit Aussprache, Grammatik und Zeitmangel zum Lernen.

Nun wurde es langsam Zeit, den Winterauslauf auf unserem Grundstück fertig zu kriegen. Bisher hatten wir nur Kies im Auslauf, der aber zu weich für die Pferdesehnen war.

Also sollte der halbe Auslauf gepflastert werden. Zudem kam auch noch, dass Ilay einen eigenen Auslauf bekommen sollte, da die Pille für 5 Stuten reichlich teuer wird.

Und wir wollen erst mal keinen Nachwuchs mehr. Viel viel Arbeit und Planung. Aber dann konnte es losgehen und dank freundlichen Helfern war das Meiste geschafft, leider oft behindert allerdings durch das miese Wetter. (Nochmals Danke an die vielen freundlichen Helfer!!!)


Krankes Fohlen


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Während der Bauzeit fing Imbra an zu lahmen. Es wurde immer schlimmer. Am Mittwoch Abend hinkte sie ganz schlimm. Wie sollte ich das Pferd nach Hause holen?

Wie von Himmel geschickt waren Sonja und Kay zur Stelle und wir holten Stute und Fohlen, während mein Mann einen provisorischen Auslauf fertig machte.

Imbra wollte nicht auf den Anhänger, obwohl ihre Mutter schon drin war. Es dauerte eine Weile und viel Überredungskunst, dieses dickköpfige Fohlen zu verladen.

Fast wäre Medi in den Anhänger gesprungen, weil sie nicht ohne ihre treue Freundin Epona auf der Weide bleiben wollte. Aber es ging alles gut.

Zuhause wollte Imbra nicht wieder runter, aber dank Leckerlis tat sie es dann doch. Die beiden hatten nun einen kleinen Auslauf mit Box, aber immerhin keinen Matsch mehr um die Beine.

Manche sagen, Imbra lahmt gar nicht, aber sie hatte ein kleines Loch oberhalb des Kronenrandes, das schnell verheilte.

Die nächsten Tage waren viele große Maschinen und LKWs um sie herum, aber die Pferde ertrugen es mit Fassung, selbst den großen rumpeligen Betonwagen mit langem Schlauch.

Die drei zurückgebliebenen Stuten beruhigten sich auch bald. Zu allem Übel kam hinzu, dass jemand die Bolzen aus unserem Weidetor entwendet hatte und dieses im Dunkeln notdürftig repariert werden musste.

Ein paar Tage später versuchte einer unserer Helfer, durch den Zaun zu Epona und Imbra zu kommen. Bei der Landung kam er unglücklich auf und die Folge war ein Muskelfaserriss in der Wade.

Armer Kerl, soviel Schmerz und nur, weil er mit den Pferden Ball spielen wollte. Aber die Genesung erfolgte ohne weitere Probleme.

Der Nachteil war der Ausfall dieses Helfers und zudem kam noch eine starke Erkältung einer anderen Helferin, so dass wir die weiteren Arbeiten mit verringerter Kraft ausführen mussten.


Weidezeit


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Die groben Bauarbeiten waren bald fertig. Die Koppeln wurden immer matschiger. Es ging nicht mehr, wir mussten die Pferde eine Woche vor geplanter Zeit nach Hause holen.

Am Samstag holten wir zunächst die erste Weidehütte.

Medi wollte das nicht, sprang in die halb hochgehobene Hütte und dann wieder raus. Dadurch schlug sie sich die Beine auf.

Was nun?

Anhänger nicht verfügbar, Pferd blutete. Ich führte Meditation den ganzen Weg entlang der Bundesstrasse nach Hause und liess sie zu Epona und Imbra in den Auslauf, worüber sie sich sehr freute.

Der Tierarzt versorgte ihre Wunden (und ich meinen durch die Gummistiefel aufgescheuerten Fuss). Am nächsten Tag holten wir die zweite Hütte, den Wasserwagen und die restlichen Pferde.

Dabei stellten wir auch noch fest, dass das Fohlenhalfter von Indira nicht mehr passt. Glücklicherweise wollte sie zu ihrer Mama und so fuhr sie frei auf dem Anhänger mit.

Ilay hat mal wieder gezeigt, dass er ein richtiger Hengst ist. Er ist richtig kräftig geworden, seine lange Therapie war zudem erfolgreich.

Die Weidezeit ohne direkten Kontakt zu den Stuten ist ihm sehr gut bekommen, er hat auch keine Blessuren mehr. In seinem eigenem Auslauf geht es ihm gut, er hat Sicht- und Nasenkontakt zu seinen Mädels (die auch heftig mit ihm flirten).

Momentan muss er ohne den großen Wald auskommen, da dieser noch von giftigen Pflanzen befreit werden muss. Aber Ilay hat nun wieder eine Box, aus der er gar nicht wieder rauskommen will.

Die Stuten haben ihre Hierarchie behalten, Epona wie immer voran, Minja eher geduldet. Die Fohlen lernen viel Neues kennen. Nun sind nur noch "Kleinigkeiten" zu erledigen, jedenfalls was den Auslauf und unsere Pferde betrifft.

Da unsere Pferde wieder zuhause sind, entfällt das aufwendige Hin- und Herfahren zur Koppel. Eine paar Tage, nachdem die Pferde geholt wurden, hat sich der Alltag einigermaßen eingespielt.

Langsam werden die "Kleinigkeiten" erledigt. Ilays Wald ist für ihn begehbar. Er tobt darin rum und genießt es, hier zeigt sich deutlich sein Gebirgstyp.

Erstaunlicherweise halten sich die Pferde sehr gerne auf dem befestigten Boden auf, nur zum Schlafen oder Spielen gehen sie auf dem kiesbefüllten Reitplatz.

Auch die nächtliche Boxenverteilung ist sehr interessant. Epona, Medi und Imbra teilen sich eine Box, in der sie liegend schlafen, Minja schläft in einer anderen Box und Indira verbringt die Nacht am liebsten auf dem Reitplatz.


Schreck


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Wie jeden Morgen machte ich im Dunkeln meine Fütterungs- und Kontrollrunde bei den Pferden. Es war schon merkwürdig, die Stuten standen auf dem Reitplatz und Ilay war ganz aufgeregt.

Plötzlich kam jemand aus einer der Stutenboxen heraus.

Ich bekam einen riesigen Schrecken und sprach dann doch den Mann an. Er sah unheimlich aus und suchte angeblich einen Lebensmittelladen.

Ich forderte ihn auf, unverzüglich das Grundstück zu verlassen, was er dann auch tat. Aber er kam wieder! Ich holte meinen Mann, der ihm dann unmissverständlich klar machte, das er auf unserem Hof nichts zu suchen hat.

Der Mann kam bisher nicht wieder. Er hat Glück gehabt, dass er sich nicht bei Ilay ein Plätzchen gesucht hatte!

Am letzen Sonntag im Oktober besuchten Sonja und Kay uns mal wieder. Sonja hatte irgendwann mal leichtsinnig gesagt: "wenn Du mal Hilfe beim Pferdeputzen brauchst, dann sag es!"

Heute haben wir sie beim Wort genommen und sie durfte Minja und Epona vom Dreck befreien, während ich mich um die anderen kümmerte.

Sonja hatte richtig Spaß dabei, obwohl sie von den Fohlen geärgert wurde. Imbra nahm ihre Mama am Führstrick und zog dran, Indira erkundete Sonjas Taschen nach Leckerlis.

Ungewohnt war für sie, dass wir im Auslauf zwischen den Pferden stehen und nicht ein Pferd nach dem anderen rausholten und anbinden.

Man konnte ihr ansehen, dass sie sich zwischen den Stuten sehr wohl fühlte, und die Stuten akzeptieren sie inzwischen auch.

So wird für beide Seiten etwas Gutes getan. Die Stuten werden sauber und Sonja hat Kontakt zu den Tieren, die sie so gerne hat. (Dazu muss man sagen, dass Sonja viele schlechte und traurige Erfahrungen mit Pferden hinter sich hat, die sie ziemlich misstrauisch gemacht haben.)


Allgemeines...


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