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Editorial zu Ausgabe 342 | ||||||||||||||||
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Nigeria Die Serie der Leserbriefe zu diesem Thema reißt nicht ab. Ich fürchte, wir werden mit solchen Phänomenen leben müssen, denn die Dummheit stirbt nicht aus. Zu jedem Betrug gehören zwei, der Betrüger, und der, der sich betrügen läßt. Beide werden oft von Gier getrieben, und die Gier wird vermutlich ebenfalls nicht aussterben. In den letzten 20 Jahren scheint die Gier ganz besondere Triumphe gefeiert zu haben, und möglicherweise haben wir den Höhepunkt noch gar nicht erreicht. Wie soll ich es verstehen, daß eine junge Firma (» Skype) für mehr als 4 Milliarden Dollar aufgekauft worden ist? Da waren doch auch zwei Parteien beteiligt, die von Gier getrieben werden.
Wachstum Angeblich muß ja alles immer wachsen. Die Pferdezeitung wächst auf jeden Fall, und langsam muß ich mal darüber nachdenken, ob es immer so weitergehen kann. In der letzten Woche wollte jemand, daß ich das alte Abosystem wiederherstelle. Als die HTML-Version mehr als ein MB umfaßte, konnte sie nicht mehr mit dem Dienst verschickt werden, der heute YahooGroups heißt. Als ich den Versand selbst in die Hand nahm, konnte ich den Teilversand anbieten. Jeder Abonnent konnte sich aussuchen, welche Teile er zugeschickt haben wollte. Ursprünglich war ich davon ausgegangen, daß es sicherlich nicht mehr als 250 verschiedene Zusammenstellungen geben würde, aber da hatte ich mich getäuscht. Als ich den Versand einstellte, waren es mehr als 600 Varianten. Darunter gab es auch Leuten, die immer noch die Gesamtausgabe haben wollten. Damals hatte die ein "Gewicht" von etwa 5 MB. Die Ausgabe › 341, die ich, wie immer, zu Archivzwecken als Gesamtausgabe auf meiner Festplatte abgespeichert habe, hatte 25 MB. Die E-Mail-Ausgabe wäre dann wegen des zusätzlichen Verpackungsaufwandes bestimmt weit über 30 MB groß gewesen. Man hält es nicht für möglich! Supergau Ich weiß es gar nicht mehr, wie mir das passieren konnte - auf jeden Fall hatte ich es gut gemeint. Irgendwie wollte ich mir E-Mails zuschicken, wenn etwas schiefgeht. Und irgendeinen kleinen Fehler hatte ich gemacht, einen Denkfehler. Und dann habe ich eine Pause eingelegt, für das Abendbrot. Und als ich wiederkam, hatten sich über 20.000 E-Mails angesammelt. Schrecklich! Wenn ich nun kein DSL hätte - gar nicht auszudenken! Aber das war noch nicht alles. In der Nacht passierte dann noch ein Fehler, der dann über 150.000 E-Mails auslöste. Es hat über 10 Stunden gedauert, bis die alle heruntergeladen waren, trotz DSL. Da kann man mal sehen, was die guten Maschinen alles leisten, selbst in der Nacht. Tinker Wenn Sie sich nicht für Tinker interessieren, wird es Ihnen vielleicht gar nicht auffallen: ich habe eine Rassebezeichnung geändert. Früher hieß das: Tinker (Irish Cob), und jetzt heißt es › Irish Cob (Tinker). Dieser Wechsel schien mir notwendig, weil ich von einem Züchter, der es wissen muß, gehört hatte, daß die Iren die Rassehoheit besitzen (verständlich nach EU-Recht) und so entschieden haben. Sollten Sie sich wundern, wo die Tinker geblieben sind, wissen Sie jetzt, wo Sie suchen müssen. Schlafen Auch das Angebot dieser Woche: › Das Pferd ist überwiegend nachtaktiv von Dr. Karl Lindemann ist hochinteressant. Mir fiel gleich die Anekdote ein, als der Eigentümer der von mir gepachteten Weide mich aufgeregt anrief, weil er fest davon überzeugt war, daß eines unserer Pferde gestorben sei oder jedenfalls schwer krank sein müsse. Er hatte nämlich von seinem Haus aus den freien Blick auf die Weide, und eins der Pferde lag platt auf dem Boden. Ich fuhr natürlich sofort hin. Smokey lag tatsächlich ausgebreitet in der Sonne. Ich fand das nicht besonders beunruhigend, und als ich mich näherte, hob er auch ganz langsam den Kopf. Typisch, daß der Weidebesitzer so alarmiert reagiert hatte. Er verstand zwar nichts von Pferden, aber er hatte noch nie ein Pferd so entspannt liegen sehen. Tatsächlich ist es ja auch nur sehr selten zu sehen. Beim › Eifelscout können Sie nachlesen, warum das so ist, und wann Pferde das tun. Hengstparade Erinnern Sie sich noch an die Rezension › Hengstparade? Am Freitagabend lief nun endlich der Film nach dem gleichnamigen Buch im ersten Programm des Deutschen Fernsehens. Große Abendunterhaltung für die ganze Familie! Entsprechend jugendfrei kamen die Liebesgeschichten daher. Natürlich gab es auch Pferde, die spielen ja durchaus eine tragende Rolle in der Geschichte, aber der Schwerpunkt war selbstverständlich die menschliche Verwicklung und Verstrickung und nicht etwa der Pferdesport, wie man aufgrund des Titels vielleicht denken könnte. Der Vater war nun, abweichend vom Buch, ganz Bösewicht, und anders als im Buch auch der Täter, der aus schnöder Gewinnsucht das arme Pferd rücksichtslos verheizen wollte. Wenn er nun wenigstens in finanziellen Nöten gewesen wäre und sozusagen aus Notwehr gehandelt hätte, um sein Anwesen zu retten - aber davon war keine Rede. Aus dem Reiterhotel, für das bekanntlich das › Reiterhotel Vox Pate gestanden hatte, wurde ein Schloß, das sicherlich erhebliche Mittel zum Unterhalt erfordert. Eine entsprechende Finanzklemme hätte man vielleicht plausibel machen können. Noch dazu, wo die Herrin des Hauses es nicht ausgehalten und sich nach New York verzogen hatte - eine weitere Änderung; die Frau des Hauses, die im Buch durchaus präsent ist, war für den Film entbehrlich. So ist das, wenn ein Buch verfilmt wird. Man erkennt es kaum wieder. Nicht nur Einzelheiten, sondern sogar wesentliche Züge müssen verändert werden, damit aus einem Buch ein Film werden kann. Statt im norddeutschen Flachland wurde im österreichischen Mühlviertel gedreht, wo die Aussicht natürlich unvergleichlich besser ist. Falls Sie die Ausstrahlung verpaßt haben: Man kann ihn als DVD erwerben. |
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