|  | Rallye Trompes de la Buyére |  |  |  |
| |  | Angelika, Brandenburger Hunting Club |  |  |  |
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Hubertusjagd Storkow Ritt um den Storkower und den Großen Selchower See von Claudia Ansorena |
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Schon seit dem letzten Jahr hatte ich vor, bei einer Jagd mitzureiten. Seit ich erfahren habe, dass es dort auch ein Nichtspringerfeld gibt. Denn meinem Araber Rashim macht das Springen im Gegensatz zu mir einfach keinen Spaß.
Aber ohne Sprünge, das müsste klappen. Laufen kann er lange und schnell, Galopp ist ohnehin seine liebste Gangart und das Ganze findet ja in zumeist sehr schönem Gelände statt.
In unserem Stall, direkt mir gegenüber, steht eine passionierte Jagdreiterin mit ihrem Pferd. Angelika hatte mich bereits einmal zu einer Jagd mitgenommen. Allerdings war diese Jagd ohne Meute, eher ein großer Gruppenausritt und auch ziemlich undiszipliniert.
Nach diesem Ritt hatte ich nicht so rechte Lust, es nochmals zu versuchen, denn alle überrannten den Master, es wurden wilde Wettrennen veranstaltet und die Pferde waren zum Schluss alle sehr aufgeregt.
Aber Angelika, selber Mitglied im Brandenburger Hunting Club, versicherte mir, dass das bei richtigen Schleppjagden nicht so abläuft.
Als dann die Einladung zur 5. Internationalen Hubertusjagd bei uns im Stall ausgehängt wurde, entschloss ich mich nach gutem Zureden von Angelika, mitzureiten.
Gestartet wurde vom Schlosshotel Hubertushöhe aus, und das war ein besonderes Ereignis, denn es war das erste Mal, dass sich dieses Hotel zur Ausrichtung der Jagd bereiterklärt hatte.
Schon die Vorbereitungen auf dieses Ereignis sind spannend. Eine Jagd ist ja nicht nur ein sportliches, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis. Man wird gesehen und möchte dort natürlich samt Pferd eine gute Figur machen. Also brauchte ich jagdliche Bekleidung, als Frau ist der rote Rock nicht gestattet, somit konnte ich im dunkelblauen Turniersakko mit weißer Hose und Stiefeln starten.
Ordentlich aussehen, das heißt bei einem Schimmel, er muss gewaschen werden, denn er ist im Herbst einfach nicht anders sauber zu bekommen. Fragt man Rashim, den Wüstensohn, was er davon hält, so bekommt man allerdings eine sehr deutliche Antwort: "Bleib mir mit Wasser vom Leib!", aber anders ging es diesmal nicht.
Also wurde Rashim bereits eine Woche vorher an einem verhältnismäßig sonnigen Tag eingeseift und unter dem Schlauch abgespült. Im Anschluss wurde er dann bis fast zu den Ohren eingedeckt. Für die folgende Woche blieb die Decke dann drauf, was aber nicht so schlimm war, da es eh grade kalt wurde.
Als Lohn hatte ich dann am Freitag Abend ein wirklich strahlend weißes Pferd. Der Schweif wurde über Nacht eingeflochten (damit er nach ein bisschen mehr aussieht) und am nächsten Morgen ging es dann ab mit dem Hänger. Rashim ließ mich nicht im Stich, er stieg ein, als wäre der Hänger sein Zuhause. Nach einer knappen Stunde Fahrt näherten wir uns dem Schlosshotel Hubertushöhe am Großen Storkower See.
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