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Bericht Zum Thema Westernturnier · Leserresonanz
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 222.03 der Pferdezeitung vom 29.06.03
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2 Leserresonanzen zu Ausgabe 222 vom 29.06.03


Leserbrief  977 zu Ausgabe  222
30.06.03



Westernturnier

Hallo Herr Stürenburg,

es freut mich, daß Ihnen das Turnier trotz einiger unschöner Szenen im Großen und Ganzen doch gefallen hat.

Zu Ihren Gedanken bezüglich der Stops und deren Training möchte ich folgendes sagen: diese Verhaltensweise ist zwar größtenteils erlernt, aber mein Araberhengst hat beim Rennen in der Halle offenbar grossen Spass daran hat zu bremsen, rumzudrehen und mit viel Gas in die andere Richtung loszudüsen. Bei solchen Pferden ist es sehr einfach diese Veranlagung in geregelte Bahnen zu lenken.

Bei mir läuft das Training für die Stops allerdings folgendermaßen ab: ich bringe dem Pferd (wenn möglich) bereits als Baby bei beim Wort How stehenzubleiben, auch am Halfter oder in der Box.

Später übertrage ich das dann auf den Reiter, zuerst schön langsam im Schritt und wenn immer ohne Porbleme klappt und ich garantiert nicht mehr anfassen muss (im Schritt braucht man nie so hart anzupacken) dann weiter im Trab und später in den Galopp. Ich nutze das von Ihnen erwähnte Fencing (vor die Wand rennen) nur insofern (und auch nie volles Tempo und mit ausreichend Abstand zur Wand) als ich dem Pferd so besser sagen kann, daß es seine Hinterfüße weiter runterbringen soll. Die Wand bildet eine Begrenzung und der Sinn ist leichter zu erkennen. Hohe Geschwindigkeiten dabei lehne ich aber ab, da die Pferde leicht nervös werden können und dann oft unsauber stoppen, da sie seitlich weg möchten. So trainierte Pferde haben ihren Stop und die Art dies zu tun selbst gefunden und wenn ich bei irgendeinem meiner Pferde so ziehen würde wie auf ihren Bildern zu sehen, würde keines mehr überhaupt stoppen wollen, da die möglichkeit sich nach vorn auszubalancieren, fehlt. Ich reite meine Pferde auch viel am Halfter oder Bosal an, da dann bei einem Nervöswerden nicht so schnell Schmerz einsetzt und das Pferd noch nervöser macht. Im Allgemeinen nutze ich das Gebiss erst wenn das Pferd die Übung schon beherrscht und wenn eine neue Übung dazukommt ist es eben wieder Halfter, Sidepull oder Bosal.

Zum Barrel Race: Es wird leider viel zu selten ausgeschrieben, da wie in Ihrem Fall leider meist viel zu wenige Teilnehmer nennen. Es gibt aber auch nicht so viele Pferde die den Übergang von Vollgas zu kontrollierter Gelassenheit (wie sie z.B. für Pleasure, Trail oder Horsemanship zwingend notwendig ist) gut verkraften. Die meisten haben dann erst mal mehr oder weniger Unruhe. Ich habe ein solches Pferd. Eine Araberstute, sie hat Siege und Plazierungen in Reining, Pleasure, Horsemanship, Pole Bending (Slalomrennen), Barrel Race, Trail, Team Penning (eine Rinderdisziplin) und Western Riding (eine Disziplin mit vielen fliegenden Wechseln *g*). Aber z.B. eine andere meiner Stuten, eine Paint, würde nach einer Renndisziplin eine Woche brauchen um wieder vernünftig Schritt zu gehen. Sie hat auch viele Siege und Plazierungen in Reining, Pleasure, Trail und Horsemanship. Ich lege Wert auf Vielseitigkeit meiner Pferde, das ist aber recht selten geworden, da oft nur die Spezialisten (die nur eine oder 2 Disziplinen laufen und trainiert werden) vorn liegen.

Meiner Meinung nach sind auch viele andere Rassen für das Westernreiten geeignet. Ich erinnere mich an einen Warmblut Wallach der Deutscher Meister wurde und an verschiedene Araber und Mixe, Haflinger und sogar ein Shetty als deutscher Vizemeister im Trail. Und noch ein Wort zum Spass: ich bin mit meinen Pferden mehrere Hessische - , Deutsche - und Europameisterschaften geritten und war auch öfter gut plaziert, aber ich bin immer aus Spass am Reiten gestartet und habe es nie eng geshen, wenn mal nicht alles Top gelaufen ist, Pferde sind auch bloss Menschen. Vielleicht ist mir deshab auch noch nie ein großer Titel gelungen, aber meine Pferde haben es mir mit viel Arbeitswillen, Treue und Zuverlässigkeit gedankt (z.B. Stute nach 2 Jahren Fohlenpause nach 1 Woche unter dem Sattel ( jeden Tag 1/2 Stunde) auf´s Turnier (natürlich keine wirklich schweren Aufgaben mit Rücksicht auf die mangelhafte Kondition) und direkt plaziert) und ich hoffe, daß sie mir noch lange erhalten bleiben.

Meine Älteste ist vorletztes Jahr im Alter von 41 Jahren verstorben. Puhh, jetzt bin ich aber ausgeschweift, nu ist aber Ende :-)

Mit besten Wünschen und freundlichen Grüßen
Konny


Leserbrief  995 zu Ausgabe  222
27.07.03



Geschichte des Pferdes von Arnim Basche

Lieber Herr Stuerenburg,

ich bin Ihrer Empfehlung gefolgt und habe mir das besprochene Buch kommen lassen. Bislang habe ich es nur etwas durchgeblättert und blieb natürlich erst einmal an den Sachen hängen, die ich von Argentinien aus erster Hand kenne. Dabei fiel mir nur eine Kleinigkeit auf, eine "Fehlleistung", wo mir schlicht "die Luft wegblieb":

Auf Seite 163 wird ein Gaucho bei einem Reiterspiel zu Pferde gezeigt: Die Bildunterschrift benennt das Spiel mit "Caballo" - das ist natürlich Quatsch. "Caballo" ist schlicht und einfach Pferd, genauer: das kastrierte Pferd! (Die "geschlechtsfähigen" Tiere werden nämlich direkt als "yegua", Stute bzw. "padrillo", Hengst, angesprochen.)

Das Reiterspiel heisst "sortija" (Locke, Ring) und der Reiter "fischt" den Ring natürlich nicht mit dem Finger, sondern mit einem schlanken, spitzen Stäbchen, das oft kunstvoll aus Hornmaterial hergestellt wird. (Wenn Sie das Bild genau betrachten, können Sie das auch erkennen. Die Fingerhaltung irritiert vielleicht etwas, da der Reiter das Stäbchen zwischen Daumen und Ringfinger hält.)

So etwas "erschreckt" mich? (Das tut nämlich wirklich "weh", das gibt einem einen "Stich" ...) Warum? Wie es wohl um die andere, reichhaltige Information bestellt sein mag, die ich eigentlich nicht, oder nur schwer überprüfen kann? Ist das Buch da genauso "zuverlässig"? Wieviel man doch in dieser Weise "schluckt", ja "schlucken" muss ...

MfG

Norbert Balk
Verónica - Punta Indio
Argentinien
Lieber Herr Balk,

ich kann Ihr Entsetzen verstehen. So etwas sollte nicht sein! Sie haben Ihren Brief geschrieben, als ich die neue Ausgabe bearbeitet habe. In der Rezension ist mir aufgefallen, daß die Liebhaber Spaniens die Feinheiten der spanischen Sprache nicht beherrschen, und im Zusammenhang mit der Galeriegeschichte bin ich auf Quellen im Internet gestoßen, die offensichtlich unrichtige Angaben machen.

Ich nehme an, alle diese Dinge liegen daran, daß wir Menschen endlich sind, nicht alles wissen können und deshalb Fehler machen. Das Buch "Die Geschichte des Pferdes" ist, wie mir Herr Basche sagte, ursprünglich in England erschienen, und zwar wohl als Reihe. Ich hatte nämlich beim Verlag angefragt, ob ich Bilder aus dem Buch benutzen dürfe. Im Buch selbst gibt es keinerlei Angaben zu den Bildern.

Der Verlag verwies mich an Herrn Basche, was dieser nun wiederum unglaublich fand, denn er hatte mit den Bildern rein gar nichts zu tun. Er hat wohl lediglich den englischen Originaltext ins Deutsche übertragen. Dort, wo er selbst kompetent ist, wird er sicherlich auch korrigierend eingegriffen haben. Aber auch Herr Basche kann nicht alles wissen.

Als Wissenschaftler müssen Sie natürlich entsetzt sein. Nehmen Sie es vielleicht von der sportlichen Seite: Die Informationen des Buches sind ein Hinweis darauf, wie es sein könnte; sollten diese sich bestätigen, desto besser, andernfalls können Sie sich etwas auf Ihr besseres Wissen zugute halten.

Für mich persönlich macht es zum Beispiel keinen Unterschied, ob ich die falsche Information des Buches aufnehme oder die richtige, die Sie mir gerade angeboten haben. Beide sind für mich gleich wahrscheinlich, und auch gleich gut oder schlecht zu überprüfen - abgesehen davon, daß ich Sie für glaubwürdiger halte, weil Sie im Lande wohnen. Aber kann ich mir da so sicher sein? Schließlich sind Sie ein Zugereister. Selbst als Eingeborener kann man nicht alles wissen...

Man könnte sich damit trösten, daß Bilder nicht lügen, aber leider ist das auch nicht wahr. Mit Bildern kann man im Gegenteil sogar ganz wunderbar lügen, indem man zum Beispiel störende Bildelemente einfach ausblendet. Dann stehen die Pferde auf einer wunderbaren Wiese mitten im Grünen, das Wohngebiet und die Fabrik gleich nebenan sind ausgeblendet.

Ich hatte lange überlegt, ob ich ein bestimmtes Bild als Hintergrundbild dieser Woche zur Verfügung stellen sollte. Es zeigt ein Pferd auf seinem Weg durch eine naturwüchsig Wiese, die den Eindruck einer unberührten Natur machte. Für mich hat dieses Bild Anklänge an die endlosen Prärien Nordamerikas oder vielleicht auch die endlosen Pampa Südamerikas, aber das ist natürlich eine "Lüge".

Diese Wiese ist nicht so groß und von einem nicht geladenen Elektrozaun begrenzt. Das zeigt, daß die Wiese einigermaßen abgelegen ist, aber inmitten einer sehr dicht besiedelten Landschaft mit viel Industrie, Eisenbahnen, Autobahnen, großen und kleinen Landstraßen. Wenn man da draußen ist, kann man die Welt, in die diese Idylle eingebettet ist, nicht vergessen, da man überall mehr oder weniger den Verkehr hört.

Es tut mir leid, wenn das Buch Sie enttäuschen sollte. Vielleicht macht es doch ein klein wenig Vergnügen?

Mit freundlichen Grüßen
Werner Stürenburg



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Der Herausgeber ist nicht verantwortlich für Leserbeiträge und die Inhalte externer Internetseiten.
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