| | Von Kind an zog es mich zu den Pferden... der süßlich-würzige Duft, das weiche Fell, der warme Atem, die anmutige, stolze, kraftvolle Erscheinung dieser wundervollen Wesen. | | | |
| | | Lehrpferd "Bimbo" - ein sanftmütiger, geduldiger Wallach. | | | |
| | | Lehrpferd "Ravenna" (1989) | | | |
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Ich bin am 25. April 1979 in der schönen Oberpfalz geboren. Seit ich denken kann, begeistern mich Tiere, insbesondere Pferde. Ich bin zusammen mit meinen Eltern und meinen Brüdern mit Katzen und anderen Haustieren auf einem ehemaligen Bauernhof aufgewachsen - und seit ich laufen kann, drängte es mich zu den Pferden. Meine Eltern fuhren deshalb mit mir oft zu einem Ponyhof. Dort konnten die Ponys von den Eltern der Kinder im Gelände einen Spazierweg geführt werden. Obwohl meine Mama Angst vor Pferden hatte und zudem eine Pferdehaarallergie, begleitete sie mich zusammen mit meinem Papa beim Ponyreiten. Für das Führen des Ponys war mein Papa zuständig, der von Anfang an ein Gespür für Pferde hatte. Meine Brüder hatten und haben leider nicht viel Interesse an Pferden, sind jedoch nicht von den samtenen Fellnasen abgeneigt. Die Tage mit meinen Eltern auf dem Ponyhof habe ich in schöner Erinnerung. Meinen ersten "richtigen" Reitunterricht im englischen Reitstil hatte ich ab meinem 6. Geburtstag regelmäßig. Meine Eltern suchten einen qualifizierten Reitlehrer mit Ausbildung (Trainerschein), denn sie wollten mich gut aufgehoben wissen. Ich sollte "vernünftig" etwas lernen und dabei gut betreut sein. Die Pferde in der Reitschule waren in Boxen, zum Teil in Ständern untergebracht, das galt leider als normal. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir möglich machten zur Reitschule zu gehen, obwohl meine Mutter nach wie vor Angst vor Pferden und Angst um mich hatte und obwohl die Reitstunden viel Geld kosteten und für meine Eltern jeder Samstag Nachmittag "verplant" war, auf Grund der langen Anfahrtszeit zur Reitschule. Die Reitschule habe ich allerdings in weniger guter Erinnerung. Ich genoss das Zusammensein mit den Pferden, aber der Reitunterricht war sehr streng. Der Ton war laut und forsch, ich hatte oft Angst, das ging soweit, dass ich vor dem Unterricht Bauchschmerzen und Durchfall hatte. Das verheimlichte ich so gut wie möglich vor meinen Eltern, denn ich wollte ja weiterhin Reiten gehen dürfen. Mit meiner Vorstellung vom Reiten hatte die Zeit in der Reitschule wenig gemeinsam. Ich war mir von Anfang an bewusst, dass ich viel lernen musste, aber das Wichtigste für mich war, mit den Pferden zu sein. Damals war mein großer Traum, dass ich in freier Natur mit meinem Freund Pferd spazieren Reiten konnte. Stattdessen lief es so ab: Nach einiger Zeit strengem Reitunterricht Runde um Runde in der Reitbahn durfte ich in der Gruppe ins Gelände reiten und Springstunden standen auf dem Programm. Eigentlich wollte ich nie Springen lernen, aber es war standardmäßig vorgesehen. Als Kind traute ich mich nicht, Widerworte gegen den strengen Reitlehrer zu sprechen, und meine Eltern wollte ich nicht darum bitten. So erklärte ich mich damit einverstanden, hatte aber nie Freude am Springunterricht. Kurze Zeit später kamen kleine Vereinsturniere, bei denen ich immer sehr gut abschnitt. Doch wirklich Spaß machte mir das nicht, ich sehnte mich so sehr nach einer richtigen Freundschaft mit dem Pferd, ich wollte das Tier nicht zwingen, sich meinen Wünschen unterzuordnen, das Pferd sollte genauso viel Freude am Reiten haben wie ich - in dieser Reitschule war das jedoch bis zum Schluss nicht möglich.
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