| | Europäische Föderation für Zugpferde » FECTU | | | |
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Die PferdeStark 2003 Größer, schwerer, voller: der Erfolg wird fortgesetzt. von Werner Popken |
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Ich will mich nicht mit Superlativen aufhalten: Es ist bekannt, daß die PferdeStark im » Freilichtmuseum Detmold eine phantastische Veranstaltung ist, die von Mal zu Mal besser wird. Alle zwei Jahre findet diese Veranstaltung statt, im Jahr 2003 am 30. und 31. August, nun schon zum fünften Mal.
Die Kaltblut-Freunde organisieren sich europaweit. Und Sie treffen sich europaweit, zum Beispiel in Detmold. Dort traf ich Pit Schlechter aus Luxemburg, der im September 2001 in der Pferdezeitung einen Artikel zum Thema Hippophagie veröffentlicht hatte ( Fleisch von getöteten Pferden).
Das war aber nicht mehr sein Thema. Er beschäftigt sich zur Zeit mit der Gründung einer europäischen Kaltblut-Vereinigung: Europäische Föderation für Zugpferde FECTU. Die Anfangsbuchstaben beziehen sich auf den französischen Namen: » Fédération Européenne du Cheval de Trait. Das Logo benutzt eine Spielwaage. Die Internetpräsenz zeigt im Moment nur die Absichtserklärung; Verbandsarbeit ist zäh.
Die Situation der Kaltblüter entwickelt sich aber ganz eindeutig in eine positive Richtung. Mehr und mehr Pferdefreunde interessieren sich für das Kaltblut und beschäftigen sich in ihrer Freizeit mit diesen freundlichen Pferden. Und da man mit seinen Tieren auch etwas machen muß, versucht man alle Möglichkeiten auszuloten, die Kaltblüter sinnvoll zu beschäftigen.
Selbstverständlich knüpft man an die früheren Einsatzgebiete an. Diese Pferde waren überwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt und haben dort Maschinen gezogen. Die eigentliche Mechanisierung begann gegen Ende des 19. Jahrhunderts (siehe z. B. Galeriebeitrag Mähmaschine). Davor aber hatten die Kaltblüter schon jahrhundertelang Pflüge und Wagen gezogen.
Viele dieser Maschinen stehen noch auf unseren Bauernhöfen herum. In Detmold wurde eine alte Getreide-Mähmaschine gezeigt, eine Weiterentwicklung der einfachen Mähmaschine, die Carl Larsson als letzte Errungenschaft der Technik im Aquarell festgehalten hatte.
Aber auch der einfache Balkenmäher war im Einsatz, jedoch nicht als rein mechanisches Modell mit Antrieb über die Räder, also indirekt angetrieben über die Pferde, wie man das früher gemacht hat, sondern als moderne Neuentwicklung mit Verbrennungsmotor. Wenn ich nicht irre, hat Bertolt Brecht so etwas ganz treffend und etwas ironisch Zerknalltreibling genannt.
Das hat mich verwundert und abgestoßen. Ich kann diesen Entwicklungen nichts abgewinnen. Man montiert einen knatternden Benzinmotor auf ein metallenes Fahrgestell und treibt die Technik mit Motorkraft an. Die Pferde dürfen den Wagen noch ziehen. Wegen der Lärmbelastung trägt der Wagenführer einen Lärmschutz. Die Pferde müssen den Krach so aushalten.
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