| | | Quagga, Samuel Daniells, 1804 |  |  |  |
| | | | F. York, London, Regent's Park ZOO, 1870, einziges bekanntes Foto eines Quagga |  |  |  |
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Wie man die Welt verändert Auch Sie können jetzt etwas tun von › Werner Popken Zum Thema Takhi |
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Die Klagen über die böse Natur des Menschen nehmen nicht ab. So soll der Mensch für die Ausrottung verschiedener Tierarten verantwortlich sein, unter anderem für die Ausrottung der » Mammuts, der » Auerochsen und der » Wildpferde. Auf der anderen Seite empfinden sich die meisten Menschen sicherlich nicht als böse, im Gegenteil, sie möchten gerne etwas Gutes tun. Nur wie? Darum soll es in diesem Artikel gehen, und zwar im Zusammenhang mit - wie könnte es anders sein - Pferden. Als Beispiel für eine unglaubliche Erfolgsgeschichte der guten Menschen kann ich die Rettung der in freier Wildbahn ausgestorbenen letzten Wildpferde heranziehen und gleichzeitig an dieser Geschichte die Bedeutung dieser Rettungsaktion herausarbeiten. Außerdem kann ich daran zeigen, was einzelne Menschen bewirken können. Menschen wie Sie und ich, die einfach nur guten Willens sind, von Fachleuten nicht ernstgenommen werden, sich aber von ihrer Vision nicht abbringen lassen, bis sie vollständig realisiert worden ist. Viele heute lebende Tierarten stehen kurz vor der Ausrottung, andere sind im Laufe der letzten Jahrhunderte ausgerottet worden, ohne daß etwas dagegen unternommen wurde. So gab es noch bis zum 2. Weltkrieg in einigen Zoos » Tarpane, von denen man heute gerne mehr wüßte, ganz abgesehen davon, daß man die Art vielleicht hätte retten können. Inzwischen versucht man diese Tiere, ebenso wie den Auerochsen, zurückzuzüchten. Dabei handelt es sich allerdings lediglich um eine sogenannte Abbildzüchtung, d. h. die Tiere sehen in etwa so aus wie die ausgestorbenen Tiere, sind aber eigentlich gar nicht mit ihnen verwandt. Ein weiteres Beispiel eines ausgestorbenen Tieres aus der Familie der Pferdeartigen ist das » Quagga, von dem 1901 noch Herden beobachtet worden sein sollen. | Wann genau das Quagga ausstarb, scheint unklar zu sein. Jedenfalls berichtet der deutsche Schutztruppenoffizier Victor Franke in seinen Tagebuchaufzeichnungen noch 1901 von kleineren Quaggaherden, die er im damaligen Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) beobachtet hat. Franke unternahm als Oberleutnant über Jahre hinweg viele Ritte und "Expeditionen" im ganzen Schutzgebiet. Unterwegs lebte seine Mannschaft auch von Jagderfolgen. Franke berichtet aber an mehreren Stellen, dass er es nicht über sich brächte, auf die wunderschönen und herrlichen Tiere (die Quaggas) zu schießen. Sie müssen großen Eindruck auf den sonst sehr praktisch denkenden Jäger, der aber auch ein ausgemachter Tierfreund war, gemacht haben. » Quagga
| | | Zu spät ist zu spät. Und immer noch hat sich die Situation kaum geändert. Die » IUCN (Weltnaturschutzunion), die die Roten Listen herausgibt, verzeichnet alleine 3.524 Wirbeltiere, die ausgestorben, in freier Wildbahn ausgestorben, vom Aussterben bedroht, stark gefährdet beziehungsweise gefährdet sind. Und was tun wir dagegen? Man könnte verzweifeln - noch nie hat irgend jemand ein ausgestorbenes Tier wieder zum Leben erwecken können. | [...] the last quagga died in London Zoo in 1909. It seemed incredible, almost impossible, that people in charge of zoos should have been so ignorant that they did not realise that these animals were tottering on the border of extinction and that they did not do something about it. Surely this was one of the true functions of a zoological garden, to help animals that were being pushed towards extinction? Der letzte Quagga starb 1909 im Londoner Zoo. Es scheint unglaublich, fast unmöglich, daß die Verantwortlichen in den Zoos so unwissend gewesen sein sollen, daß sie nicht begriffen haben, daß diese Tiere am Rande der Ausrottung torkelten, und daß sie nichts dagegen unternahmen. Es war doch sicher eine der vornehmsten Aufgaben eines zoologischen Gartens, Tieren zu helfen, die zur Ausrottung getrieben wurden? BEASTS IN MY BELFRY © Gerald Durrell 1973, » ZEBRA, Übersetzung durch den Autor | | | » Gerald Durrell (1925-1995) ist einer derjenigen, die den Kampf aufgenommen haben und sicherlich ebenfalls gut für einen wunderbaren Artikel, aber um ihn soll es hier nicht gehen. Es geht nicht um Klagen, sondern um frohe Botschaften, nicht um irgendwelche gefährdeten Tiere, sondern um gefährdete, einzigartige Pferde, die einzigen noch lebenden Wildpferde dieser Erde, die durch turbulente Zeiten und wechselvolle Umstände bis heute wie durch ein Wunder überlebt haben.
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