| | Parken in Natternbach; die aufmerksamen Pferdekenner entnehmen dem Foto, daß hier ob des Stillstandes intensive Pferdehirngedankengänge vonstatten gehen, was Pferd zur Unterhaltung anstellen könnte. © S. Umschaden, U. Wagner, C. Zürner | | | |
Wanderritt zu dritt: Der dritte Tag Zicken & ein Schwein: Freitag, 6. Juni 2003 von Cordelia Zürner |
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Der Tag begann grau und bewölkt - welch Freude! - und Thomas, ein Wanderrittführer, wollte uns bis zu einer bestimmten Ortschaft bringen, dessen Namen ich mir nicht gemerkt hatte. Obwohl ich es mir auch hätte merken können!
Denn Ute hatte uns in weiser Voraussicht Kopien der Karten ausgehändigt, damit wir mitlesen können und die lästige "Wir sind jetzt hier"-Übergabe der Karte entfällt.
Erfahrungsgemäß fiel nämlich just in dem Moment den Pferden ein, dass ein Auseinandertriften oder eine kleine Zickenattacke ein unterhaltsames Mittel sei, die Zweibeiniger ein wenig schimpfen und fluchen zu lassen.
Nach etwas 2 Stunden verließ uns Thomas irgendwo im Hausruckviertel, Sylvia verfolgte brav die Strecke auf irgendeiner der Karten mit und ich bot Ute als Ausrede an, wie froh sie sein solle, dass ich keinerlei Regungen verspürte, ihr womöglich besserwisserisch dreinzureden!
Ja, nicht zu wissen, wo man ist, und sich einfach an der Landschaft und der Wege zu erfreuen, die sich einem so anbieten, das hat eine entspannende meditative Qualität für so "Genauwissenwollerinnen" wie mich!
In Natternbach - so viel hatte ich mitbekommen - war geplant, sich eine Jause zu kaufen, 5 km weiter zu einem Reitstall zu reiten und dort zu pausieren. Im Ort stießen wir auf eine Kaschemmenwirtin, die uns glaubhaft versicherte, alle Geschäfte in Natternbach wären jetzt geschlossen.
Und weil sie einen stabilen Eisenzaun und eine unbestuhlte Terrasse besaß, auf der wir die Pferd kurz und sicher angebunden stehen lassen konnten, wurden wir ihre Gäste und ließen uns mit dem schlechtesten und fettigsten Wiener Schnitzel ganz Österreichs verköstigen.
Unsere Viecher bekamen von ihr eisgekühlte Karotten zur Kühlung hineingestopft. Wanderreitpferde sollten unbedingt einen resistenten Verdauungstrakt besitzen!
Rein zufällig, aber auch wirklich gänzlich unbeabsichtigt, fuhr im Verlaufe unseres Aufenthalts ganz Natternbach an jener Kaschemme vorbei. Liegt sie denn nicht im Ortszentrum und wenn dort drei 1-PSler geparkt sind, dann darf ja sich mal wohl den Kopf verrenken, oder?
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