| | | | | | Flirt und ulkiges Mienenspiel | | | |
| Schnitt. Inzwischen kommt der Suchtrupp, etwa ein Dutzend Cowboys, ohne Ergebnis zurück. Die Braut Patricia Terrill (» Carroll Baker) erweist sich als würdige Tochter ihres Vaters. Ohne Empathie staucht sie den Vormann Steve Leech, dargestellt durch » Charlton Heston, vor versammelter Mannschaft zusammen. Da dieser heimlich in Patricia verliebt ist und sich selber Hoffnungen auf den gewaltigen Besitz gemacht hatte, muss ihn das natürlich schrecklich treffen, ganz abgesehen davon, dass er die Demütigung vor seinen Untergebenen nicht ruhig hinnehmen kann. Irgendwie wird er diese Schmach auswetzen müssen. Eine Gelegenheit dazu muss sich ergeben. Ihr Vater, Major Henry Terrill, entschließt sich, alle entbehrlichen Männer zur Suche einzusetzen und selbst mitzureiten. Man schwärmt in alle Richtungen aus. Der Major bekennt, den Kapitän nicht verstehen zu können. Der ist seiner Meinung nach verrückt. Das ist nicht der Schwiegersohn, der ihm vorschwebt, aber er respektiert nach wie vor die Wahl seiner Tochter, ohne mit der Wimper zu zucken. Ihm wäre zweifellos der Vormann lieber. Einerseits. Andererseits ist der Kapitän natürlich eine extrem gute Partie. Der wäre standesgemäß. Dem Zuschauer schwant nichts Gutes. Wie kann der Kapitän, so ein nobler Charakter, mit so einer engstirnigen, verzogenen Göre glücklich werden? Wie kann die behütete Großgrundbesitzerstochter mit einem so weitgereisten, unabhängigen Mann glücklich werden? Der braucht ihren Reichtum nicht. Der muss auch nicht protzen. Wie konnte der sich überhaupt in sie verlieben? Wieder Schnitt, die Lehrerin hat dem Kapitän etwas gekocht, vermutlich Bohnen, und es hat ihm vortrefflich geschmeckt. Sie kommen ins Gespräch, schließlich fordert er sie auf, ihm den Besitz zu zeigen. Nun sind beide Pferde gesattelte, auch ihr Pferd trägt das übliche Zaumzeug, sie reiten im Schritt. Sie erkundigt sich nach seinem Pferd. Er erklärt ihr, dass es von Ramon geliehen ist, sie ihm wiederum, dass Ramon früher für ihren Großvater gearbeitet und sie aufs Pferd gehoben hat. Schließlich kommen sie zu einem Flusslauf, der zwar noch ansehnlich Wasser führt, aber sicherlich sehr stark anschwellen kann. Das wollte sie ihm zeigen. Dieser Besitz sei ihrem Urgroßvater vom König von Spanien geschenkt worden. Und hier wird nun der wirtschaftliche Hintergrund des Zwistes deutlich. In der trockenen Jahreszeit sind beide Kontrahenten, der Major und die Hannasseys, auf dieses Wasser angewiesen. Ihr Großvater hatte beiden Zutritt gewährt, setzt sie hinzu und gibt damit dem Kapitän eine Steilvorlage. Der fragt zurück, was passieren würde, wenn sie den Besitz an den Major verkaufen würde. Ihr ist klar, dass dieser den Hannasseys den Zugang zum Wasser verwehren würde. Sie würde den Besitz am liebsten loswerden, kann das aber nicht verantworten, weil ihr klar ist, was passieren würde, wenn eine der beiden Parteien hier das Sagen hätte. Die beiden Patriarchen hassen sich bis aufs Blut, das weiß sie. Der Kapitän erkundigt sich, was man braucht, wenn man ein erfolgreicher Rancher werden will. Was führt der Mann nur im Schilde? Will der etwa "Big Muddy" kaufen? Die Lehrerin kennt sich gut aus und gibt ihm entsprechende Auskunft. Unter anderem erklärt sie ihm, dass er etwa 100 Meilen Zaun braucht. 100 Meilen? Natürlich: Dies ist ein weites Land. Langsam wird ihr klar, dass er es ernst meint. Sie kann ihm die Ranch nicht verkaufen, weil sie in ihm nur den Schwiegersohn des Major sieht. Er erklärt ihr jedoch, dass er James MyKay heiße. Er würde beiden Parteien das Wasser zugestehen. Vielleicht würde es dann Frieden geben. Sie wiederum erinnert sich daran, dass ihre Freundin, die ja immer noch die Braut des Kapitäns ist, ihr einmal gestanden hatte, dass sie gern dort leben würde. Sie hält den Besitz für ein wunderbares Hochzeitsgeschenk, und er pflichtet ihr bei. Sie würde die Ranch noch nicht einmal verlieren, denn wenn sie ihm und seiner Frau gehören würde, gehörte sie auch irgendwie ihr selbst noch. Aber das ist irgendwie schon gar nicht mehr wahr. Die beiden haben viel zu schön miteinander geflirtet, sie wissen schon ganz genau, wie gut sie einander gefallen, und sie wissen auch, welche Disharmonien zwischen Braut und Bräutigam entstanden sind. Wie soll das weitergehen? Die Freundin ist in einen Konflikt geraten. Sie löst ihn, indem sie auf seinen Vorschlag eingeht und ihm die Ranch verkauft. Er reicht ihr die Hand und sie zögert einzuschlagen, denn in Wirklichkeit müsste hier statt des Verkaufs ein Heiratsantrag stehen, aber so weit sind wir noch nicht. Um die Situation zu entschärfen, wird sie forsch und schlägt vor zurückzukehren, um einen Vertrag aufzusetzen. Allzu weit scheint es ja vom Anwesen zum Fluss nicht zu sein.
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