| | Die Stute wird aufmerksam ... | | | |
| | | ... setzt sich in Bewegung ... | | | |
| | | ... Neuhausers Arme sinken ... | | | |
| | | ... die Stute ist schon beim Heu ... | | | |
| | | ... die Arme sinken weiter ... | | | |
| | Im Film ist eigentlich kaum etwas zu sehen. Die Stute war in die entgegengesetzte Ecke gerannt und stand mit dem Kopf dorthin, mit dem Körper fast parallel zur Abgrenzung. Neuhauser macht ein paar Schritte nach vorn in die Mitte, nachdem er sich anfangs am Rand gehalten hatte (im Film nicht zu sehen, aber aus dem vorherigen Schnitt zu schließen), signalisiert mit der linken Hand dem Partner den Rückzug. Dieser weicht daraufhin zurück und die Stute macht eine Kehrtwendung mit dem Hinterteil zur Mitte, er selbst weicht auch etwas zurück, erhebt die rechte Hand in Richtung Stute, die sich nach rechts wendet und schon deutlich weniger Panik zeigt. Seine Hand bleibt erhoben, die Stute bleibt stehen und wendet ihre Aufmerksamkeit ihm zu, den Kopf erhoben. Der Strick ist deutlich zu sehen, er ist einigermaßen straff gespannt, ein Zeichen dafür, dass sie mit einem Huf auf dem Strick steht. Sie hält nur kurz inne, aber das reicht offenbar, um sie vollkommen zu beruhigen, denn anschließend setzt sie sich in Bewegung, um das bereitliegende Heu zu inspizieren. Man glaubt es kaum, es wirkt wie ein Wunder! Noch Sekunden vorher war dieses Pferd voller Panik, und schon beginnt es in aller Ruhe zu fressen. Wie erklärte er das? "Auch hat er dadurch, dass er sich zurückgezogen hat, seine Körperspannung auf das nötige Maß reduziert. Ebenso habe ich mit einer entspannten Körpermitte, nachdem ich neben ihm Stand, mich langsam zurück bewegt, auf eine für das Pferd akzeptable Distanz." Körperspannung, entspannte Körpermitte - nicht gerade geläufige Vokabeln im Zusammenhang mit Pferden. Wer aber von Körpersprache redet, bewegt sich in heimischen Gefilden. So sprechen Körper miteinander. Wir Menschen sind nicht gerade Experten, wenn es um Körpersprache geht, aber ganz können wir darauf natürlich auch nicht verzichten, wenn wir miteinander umgehen, und deshalb sind wir auch nicht unbedingt Analphabeten in dieser Beziehung. Nur lassen wir uns oft von vielen anderen Dingen beeindrucken und ablenken und nehmen die Signale der Körpersprache, die wir meistens durchaus mitbekommen, nicht so ernst und wichtig, wie sie es verdienten. Auf diese Weise ist es zum Beispiel leicht möglich, Menschen zu täuschen. Hinterher fragt man sich immer, wie man so einfach reingelegt werden konnte, warum man die deutlichen Signale nicht gesehen hat. Manchmal wird man auch nicht von anderen reingelegt, sondern legt sich selber rein; man übersieht deutliche Anzeichen, weil man sie übersehen will oder nicht wahrnehmen kann.
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