| | Arbeitstrab einen noch kaum ausgebildeten Friesen-Stute. Die Reiterin müßte mehr mit der Hand nachgeben, das Pferd geht mit zu engem Hals. | | | |
| | | Lang und tief - Zügel aus der Hand kauen lassen im Trab, dabei sollte aber der Rücken der Reiterin gerade und das Bein lang sein. | | | |
| | | Gefälliger Arbeitstrab - korrekter Sitz. Hände sollten aber auf gleicher Höhe sein. | | | |
| Leider sieht auch da die Praxis ganz anders aus. Bei einem Turnier vor wenigen Jahren in Isernhagen ritt bei einer M-Dressur (!) eine Reiterin ins Viereck ein, deren Pferd bereits durch die Vorbereitung auf dem Abreiteplatz an beiden Bauchseiten blutig sporniert worden war, was jeder Beobachter erkennen konnte. Meine Erwartung, dass die Reiterin noch vor Beginn ihrer Prüfung disqualifiziert würde, war falsch. Die Reiterin absolvierte ihren Ritt und wurde von den Richtern auch noch mit einer Platzierung belohnt. Mein Beschwerdebrief an die FN wurde von dort mit ausweichenden Einlassungen beantwortet. Aber leider schien auch die Masse der Zuschauer unbeeindruckt zu sein von dem, was die Reiterin ihrem Pferd angetan hatte. Mich bedrücken solche Geschehnisse in der Reiterei, die vor allem durch die Übergewichtung des Turniersports hervorgerufen werden. Allen unschönen Mitteln, zum Erfolg zu kommen, werden dadurch häufig Tür und Tor geöffnet. Ich komme vom eigentlichen Thema ab, aber ich möchte doch nicht vergessen, Dein Bewusstsein für solche negativen Auswirkungen auf unsere Pferde wach zu halten und auch Deinen Mut, gegen sie Stellung zu nehmen. Das ist das Geringste, was wir für unsere Freunde, die Pferde, tun können. Fazit aus dem was ich, vorerst kurz gefasst, über Schenkel- und Handeinwirkungen schrieb ist, die Waage halten zu können zwischen Losgelassenheit (Lockerheit) und Aufnahmefähigkeit gegenüber den Einflüssen des Pferdes auf den eigenen Körper: die ELASTIZITÄT. Vielleicht denkst Du jetzt: das Alles weiß ich doch schon; gut - aber ich weiß nicht, was Du schon weißt und selbst für mich ist es heute noch interessant, mir immer wieder die verschiedenen Zusammenhänge der körperlichen und psychischen Reaktionen zwischen Reiter und Pferd in Erinnerung zu rufen und zu durchdenken. Das �Durchdenken' ist dabei der eigentliche Faktor, um den es hier geht. Ich sprach es schon an: es genügt nicht, Wissen auswendig lernen und hersagen zu können, sondern das Wissen soll so im Reiter verankert sein, dass er es auch in die Tat umsetzen kann. Trabe zunächst nur kurze Reprisen auf der ganzen Bahn und runde dabei die Ecken ab. Nimm als erstes Deine Stimme als Hilfe zum Antraben und dazu tippe KORALLE mit einer kurzen Gerte an der Schulter an (Birke- oder Haselnussgerte tut's auch). Denke eher ans Entlasten, als zu fest in den Sattel einzusitzen. Steh' nicht zu senkrecht, sondern eher etwas nach vorne auf und gleite sacht in den Sattel zurück, kurz: sei jetzt noch vorsichtig mit KORALLES Rücken. Klammere vor allem nicht mit den Schenkeln; etwas deutlicher anliegende Knie und ein betontes Austreten der Bügel beim Aufstehen sind besser. Lobe Dein Pferd sofort, wenn es sich willig in den Trab bewegen lässt und lobe es auch, wenn es sich wieder langsam, aber willig zum Schritt durchparieren lässt. Richtig halbe Paraden kann KORALLE noch nicht verstehen, Du musst sie heute und in der nächsten Zeit noch zum Schritt zurückbringen, indem Du mit der Stimme hilfst und Du selbst die Trabbewegung aufgibst und Dich mit Deiner Bewegung in das Gefühl �Schritt' zurückversetzt, also einfach sitzen bleibst und �Schritt' denkst. Die Hand bleibt nur ruhig stehen, zieht aber nicht zurück. Sie gibt sofort wieder nach, wenn das Pferd zum Schritt übergeht. KORALLE kennt das Antraben und Durchparieren und die Stimmhilfen dazu ja schon gut durch das Longieren. Ab jetzt wirst Du für die Geduld belohnt werden, die Du beim konsequenten Erziehen Deiner KORALLE an der Hand eingesetzt hast.
| |