An verschiedenen Stellen auf der Erde, unter anderem bei uns, lebten die Neandertaler, die sich anscheinend in Europa entwickelt hatten, gleichzeitig mit den modernen Menschen, die vermutlich aus Afrika nach Europa eingewandert sind. Auch die Neandertaler sollen nach popul�ren Vorstellungen ausgerottet worden sein. Aber vermutlich starben sie von ganz alleine aus, wiederum durch eine Ver�nderung ihres Lebensraums durch Klima�nderung. | Friedemann Schrenk: "...die Neandertaler, die in Europa gelebt haben, die sind f�rmlich verdr�ngt worden, aber es war keine aggressive Verdr�ngung, da gab`s kein Mord und Totschlag, keine eingeschlagenen Sch�del, sondern es waren einfach verschiedene Menschentypen, die auch verschiedene Lebensformen hatten. Die Neandertaler waren an die K�lte des Nordens angepa�t und hatten nat�rlich auch ein paar biologische Probleme - zum Beispiel eine relativ hohe Kindersterblichkeit, die nat�rlich dann im Lauf der Zeit ganz nat�rlich dazu f�hrt, da� Homo sapiens eben sehr viel mehr Nachkommen produziert, und man hat auch den Eindruck, da� die Neandertaler dann im Laufe der Zeit an den Rand ihres Verbreitungsgebiets abgedr�ngt wurden. Auch dann durch noch modernere Techniken, die Homo sapiens sapiens mitgebracht hat, das war wie sone Art Verdr�ngungswettbewerb.." Demographische Computermodelle zeigen, da� schon eine nur um zwei Prozent bessere �berlebensrate des Homo sapiens ausgereicht h�tte, den Neandertaler innerhalb von nur 5000 Jahren zu verdr�ngen. Erst jetzt wurde Homo sapiens sapiens zum Alleinherrscher �ber die Welt. � Ursprung der Menschheit | | | Warum erwiesen sich die modernen Menschen pl�tzlich als �berlegen? Eine der neuesten Theorien bem�ht die Gene - und das wird man m�glicherweise bald beweisen k�nnen: | Klein: [...] Die Menschen vor 20.000 Jahren waren allesamt J�ger und Sammler. Was sie uns arch�ologisch hinterlassen haben, unterscheidet sich stark von dem, was die Menschen vor 100.000 Jahren hinterlie�en, aber kaum von dem, was heutige J�ger und Sammler hinterlassen. Und fehlt denen ein Ackerbau-Gen? Nein. Wir wissen, da� ein Aborigines-Baby problemlos im Silicon Valley aufwachsen und als Software-Ingenieur enden k�nnte. Folglich brauchen wir kein Ackerbau-Gen, kein Buchdruck- oder Dampfmaschinen-Gen. Aber f�r die Ver�nderung von vor 50.000 Jahren kommen Sie nicht drum herum, denn auch unter den heutigen J�gern und Sammlern lebt niemand so wie die Menschen vor 100.000 Jahren. SPIEGEL: Warum fingen die Menschen den Ackerbau dann nicht viel fr�her an? Klein: Weil sich das Klima rasant �nderte. Vor 10.000 bis 11.000 Jahren ging gerade die letzte Eiszeit zu Ende, und die Menschen erlebten einen Wandel, wie er uns auch heute noch tief beeindrucken w�rde. �hnliches hatte der Mensch zwar auch am Ende fr�herer Eiszeiten erlebt: vor 130.000 Jahren zum Beispiel und vor 186.000 Jahren. Aber damals begann er nicht, �cker zu bestellen. Ich glaube, da� das daran liegt, da� es am Ende der letzten Eiszeit erstmals Menschen mit der intellektuellen F�higkeit zum Ackerbau gab: Sie besa�en den modernen Verstand. SPIEGEL: Ihre These mag reizvoll sein. Aber l�sst sie sich auch beweisen? Klein: Im Augenblick leider nicht. Und ich glaube auch nicht, da� weitere Ausgrabungen uns weiterbringen werden. Die Antwort kann nur von Genforschern kommen, wie zum Beispiel von Svante P��bo vom Leipziger Max-Planck-Institut f�r evolution�re Anthropologie. In den vergangenen Jahren kamen aus seinem Labor fast alle fundamentalen Beitr�ge zur Molekulargenetik der menschlichen Evolution. SPIEGEL: Was versprechen Sie sich denn von den Genstudien? Klein: Es w�re sehr spannend, die Gene zu kennen, die Menschen von Schimpansen unterscheiden. Und diese Gene m�ssten wir datieren. So k�nnten wir die Geschichte des Verhaltenswandels nachzeichnen. K�rzlich hat P��bo zum Beispiel ein Gen gefunden, das bis zu 200.000 Jahre alt ist und eine Rolle spielt bei der F�higkeit zu sprechen. Ich sage voraus, da� weitere Gene gefunden werden, die das menschliche Denken ver�ndert haben, und da� diese 50.000 Jahre jung sind. SPIEGEL: Glauben Sie, da� es in Zukunft noch einen biologischen Sprung nach vorn f�r die Menschheit geben kann? Klein: Nein. Mit der gro�en Revolution vor 50.000 Jahren ist es uns gelungen, unsere Evolution von der Biologie zu entkoppeln. Seither ist sie an die Kultur gebunden. Das ist vorteilhafter � "Gehirngr��e ist nicht alles" | | |
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