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Bericht Zu den Themen  Messebericht,  Shows · Gesamttext
Inhaltsverzeichnis Ausgabe 312.05 der Pferdezeitung vom 20.03.05
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 Feuer, Nebel, Tanz 
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Das Feuerroß -  » Hop Top-Logo 2005
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Rhythmus - Oliver Jubin auf der Bühne
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Lorenzo Classic - weiß, weiß, weiß
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Illusion - man sieht nur noch weiß

    Feuer, Nebel, Tanz   
    Wie man dem Publikum den Atem raubt   
von   Werner Popken

Teil 1:   33 Jahre Equitana

Teil 2:   Moments & Miracles
Teil 3:   K.K.Z. und F.R.E.A.A.E.


Holen Sie tief Luft, denn Sie werden lange den Atem anhalten.

Mit diesem Slogan warb die Equitana für ihre diesjährige  » Hop Top Show, die jetzt HOP TOP MUSICAL 2005 heißt und unter dem Titel "Moments & Miracles" stand. Als Blickfänger diente ein Feuerroß - ein Pferd, wie es in der Wirklichkeit nicht zu beobachten ist, ein Produkt moderner digitaler Bildbearbeitung.

Den letzten Teil meines Berichts hatte ich mit einer Betrachtung über Schimmel und Rappen geschlossen. Helle Pferde, vorzugsweise Schimmel, eignen sich für Abendshows wesentlich besser, weil sie durch das punktförmige Licht viel effektvoller in Szene gesetzt werden können.

In meiner   Besprechung des Bildbandes über die Hop Top Show des Jahres 2003 hatte ich am Beispiel eines Dunkelfuchses zeigen können, daß der Fotograf praktisch ohne Chance ist, sogar wenn Pferd und Reiter im vollen Scheinwerferlicht stehen, sobald beide Akteure im wesentlichen dunkel sind.

Jetzt verstehe ich auch, wie wesentlich die Kostüme sind. Lorenzo tritt zum Beispiel in weißen Hosen und weißen Hemden mit riesigen Ärmeln auf. Dadurch bekommt er auf seinen Schimmeln eine Präsenz, die mit einfachen, dunklen Kleidungsstücken nicht zu erreichen ist. Die ganze Show hätte eine völlig andere Qualität, würde er mit Rappen oder Füchsen auftreten.

Die Fotos der Nummer "Freundschaft" mit Jean Marc Imbert lassen denn auch zu wünschen übrig; das eine Pferd ist ziemlich dunkel, das andere ein Fuchs mit einem Schatten im Gesicht, und das Kostüm des Künstlers paßt farblich zu den Farben seiner Pferde.

Ton in Ton auch das Hintergrundbild, dazu eine etwas gedämpfte Lichtführung, und schon hat man das passende Ambiente zu dieser leisen und zurückhaltenden Show. So langsam bekomme ich ein Verständnis für die Mechanismen.

Bei der Nummer "Rhythmus" wurde also nicht von ungefähr der Schimmel auf das Podest gestellt (siehe auch Poster   Rhythmus). Der schwarzen Anzug wirkt optimal gegen den Schimmel, weniger optimal im Bereich des Oberkörpers; das Spitzlicht auf der Schulter reißt die Sache gerade noch heraus. Die knallgelben Dekorationen an Pferd und Reiter sind wesentlich und geben durch ihren "Lichtfaktor" sehr notwendige Akzente.

Die Schimmel, die um diese Standbild herumreiten, sind schon kaum noch auszumachen, weil sie sich im allgemeinen Dämmerlicht bewegen. Das relativ helle Hintergrundbild läßt diese Figuren als Schattenriß wirken, wobei natürlich das schwarze Kostüm und der schwarze Hut in diesem Fall optimal sind.

Den Gipfel an Unsichtbarkeit lieferte das Bild "Illusion", das vom Bundesverband für klassisch-barocke Reiterei Deutschland und der Hofreitschule Bückeburg gestaltet wurde (zur Hofreitschule siehe auch   Wiederbelebung einer Tradition,   Ziele und Geschichte einer Hofreitschule ).

Waren die Lichtverhältnisse bei dieser Nummer generell nicht besonders gut, so wurde als spezieller Effekt schließlich auf Speziallicht umgeschaltet, so daß nur noch die Schimmel schemenhaft zu erkennen waren. Ein Wunder, daß ich das überhaupt fotografieren konnte!

Das Feuerroß ist vermutlich ebenfalls ein Schimmel gewesen, der mit Tricks, die nur Eingeweihten bekannt sind, vergoldet und verglüht wurde. Vor ein paar Monaten bin ich über eine Anleitung gestolpert, die ein Experte als Übung entwickelt hatte. Das Logo von VW, wie es in der amerikanischen Werbung verwendet wird, hatte ihn gereizt. Wie würde man dieses Logo entwickeln?

Die Sache war im Prinzip recht einfach, obwohl die Konstruktion ziemlich aufwendig war und aus vielen einzelnen Schritten bestand. Mit dieser Anleitung konnte jeder das Logo nachbauen. Und wer genügend viele dieser Übungen absolviert hat, kann vermutlich selber eine weitere Übung entwickeln. Gewußt wie - das ist die Lösung, hier wie überall. Da ich mich allenfalls ein bißchen auf die Manipulation von Fotos verstehe, und zwar mit dem Ziel, diese etwas realistischer zu gestalten, also Fotografenfehler und problematische Beleuchtung zu korrigieren, bleibt mir die Umwandlung eines Fotos in ein Feuerroß ein Rätsel und Geheimnis.

Zwar muß ich gestehen, daß ich doch ehrgeizig genug war, einen Versuch zu wagen, aber der ist kläglich gescheitert. Wenn ich wirklich herausbekommen wollte, wie man das macht, würde ich jetzt im Internet nach einer Anleitung suchen, die verrät, wie man Gegenstände feuerglühend darstellt. Ich bin sicher, so etwas finden zu können. Aber so weit geht mein Ehrgeiz nicht.



Feuerseil


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Die nächste Nummer nach der Zirkusvorstellung von Lucien Gruss, mit der ich meinen letzten Bericht abgeschlossen habe, hatte wirklich mit Feuer zu tun. Dieses Bild sollte den Begriff "Trauer" illustrieren:

Sie formen dich und brennen sich tief in deine Seele,
die Momente des Verlustes und der Trauer.
Ohne jede Hoffnung, trostlos und verloren,
taumelst du dahin
und nur der grenzenlose Schmerz
läßt dich noch spüren, daß du lebendig bist.

Feuer wirkt natürlich ebenfalls am besten in der Dunkelheit. Damit die Effekte wirken konnten, waren die Scheinwerfer über dem Ring ausgeschaltet. Die einzige Lichtquelle außer den brennenden Feuerquellen war die riesige Leinwand (60 x 11 Meter), auf die ein passendes Bild projiziert wurde. Zarte Spots auf einzelne Akteure versuchten, diese herauszuheben, ohne die Atmosphäre zu zerstören.

Intern heißt die Nummer "Feuerseil", was erst am Ende verständlich wurde, als nämlich der Reiter im Galopp Seilspringen vorführte, was ja an sich schon eine dolle Sache ist, aber in diesem Fall brannte das Seil auch noch. Man wundert sich, daß das Pferd so etwas mit sich machen läßt! Schließlich schlägt das brennende Seil vor seinem Kopf auf den Boden und es muß darüberspringen.

Die Unerschrockenheit des Pferdes gegenüber dem Feuer wurde zuvor schon deutlich demonstriert, als der Reiter zwei brennende Fackeln über den Kopf und neben den Kopf des Pferdes hielt und dieses alles mit sich machen ließ, ohne sich aufzuregen.

Daß überhaupt ein Pferd dabei war, ergab sich allerdings erst nach einer Weile. Zunächst beherrschten die Feuerkünstler das Feld. Regieanweisung:

Nadja von oben auf Bühne "Center Stage" fährt runter, der Robert entzündet die Töpfe und spuckt Feuer, Feuerartisten usw. in die Bahn, wenn er fast unten ist, kommen die Caracolsreiter rein, Feuerjongleure und Bolaspieler in der Mitte, Oli Jubin mit Fackeln außen herum (Pirouette etc.), zum Schluß seilspringendes Pferd

Habe ich das so erlebt? Ich weiß nicht. Meine Fotos zeigen nur ein einziges Pferd (siehe Bildschirmschoner   Equitana 2005 - Feuerseil). Caracolsreiter? Bolaspieler? Keine Ahnung.

Die Liste der Akteure, die anläßlich der Pressekonferenz verteilt wurde, nennt als Künstler Troupe Caracole, Frankreich, Oliver Jubin, "Mr. Ghana". Letzterer ist mir bei der Aufführung nicht begegnet, aber im Finale aufgefallen. Jedenfalls lief dort ein Schwarzer mit, der bei ausreichendem Licht beeindruckend genug war, aber in der Feueratmosphäre offenbar nicht auffiel.

In dieser Nummer traten Stelzenläufer auf, die auch später nochmal zum Zuge kamen. Die Stelzenläufer sind sehr beeindruckend, werden deshalb auch gerne eingesetzt, nicht nur bei der Hop Top Show der Equitana. Auf jeden Fall bot diese Nummer eine Fülle von beeindruckenden Bildern. In der Spalte "Technik, Bewegung" meiner Regieanweisung lese ich:

Rick, etc. mit Feuerwerk?? muß in die Bahn
Mittelbühne von der Decke, der Bolaspieler spielt darauf und währenddessen die Feuerbolas

Daraus schließe ich, daß die brennenden Stäbe, mit denen theatralisch herumgefuchtelt wurde, wohl hier als Feuerbolas bezeichnet werden. Eine Bola ist nach meinem Verständnis ein Instrument südamerikanischer Gauchos, ähnlich einem Lasso, das jedoch statt Schlinge drei Kugeln an kurzen Schnüren trägt, die sich dann um die Beine des zu fangenden Tieres schlingen. Solch ein Instrument habe ich hier nicht gesehen, es hat ja auch nichts mit Feuer zu tun.

Thorsten Schneider, der das Buch über die Equitana 2003 vorgelegt hat, bedauerte die Panne, die ich als solche gar nicht wahrgenommen habe. Der Reiter hatte nämlich sein Feuerseil anfänglich nicht richtig aufnehmen können und nur das eine Ende in der Hand. Nach einer Viertelrunde half ihm eine Akteurin, die den zweiten Griff vom Boden aufklaubte und dem Reiter anreichte. Auch dieser Lapsus wurde vom Publikum nicht krumm genommen. Hätte der Reiter weiter improvisiert, wäre es wahrscheinlich auch nicht weiter aufgefallen.


Garocha


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Nach diesem Spektakel nun wieder als Kontrast eine ruhigere Nummer, die höchste Reitkunst mit erotischen Motiven verbindet. Unter dem Motto "Liebe" entwickelte Jésus Morales seine atemberaubende Kür. Ich habe natürlich nicht auf die Uhr geschaut, aber gemessen an der Anzahl der Fotos, die ich geschossen habe, muß die Vorführung sehr lange gedauert haben.

Nachdem ich die Fotos von Thorsten Schneider gesehen und bewundert habe, sehe ich meine eigenen Fotos mit anderen Augen. Nun weiß ich natürlich nicht, wie viele Fotos bei ihm aus technischen Gründen unter den Tisch fallen. Bei mir sind es jedenfalls viele. Am meisten kämpfe ich mit der Schärfe, weil die nicht manuell, sondern über einen Motor eingestellt wird, und der einfach zu langsam ist. Außerdem läßt sich die Schärfe über den Sucher nicht gut genug kontrollieren.

Fast alle Fotos von Jésus Morales sind deshalb in meinen Augen mißglückt. Als Foto, d. h. als Momentaufnahme, bei der der Ausschnitt, die Bewegung, der Ausdruck stimmen muß, sind sie sehr gut, aber sie leiden unter Unschärfe, Überbelichtung und vor allem mangelnde Scharfstellung.

Nach dieser Vorrede wünsche ich trotzdem viel Vergnügen mit den Bildern dieser unglaublich kunstvollen Vorführung. Ich empfehle den Bildschirmschoner   Equitana 2005 - Jésus Morales mit 140 Bildern, den umfangreichsten aus dieser Serie.

Jésus Morales arbeitet mit der garocha, dem Arbeitsspieß der spanischen Cowboys. Verwachsen mit seinem Pferd, vollführt er einen Tanz mit diesem Instrument, der ähnlich stilisiert ist wie der Flamenco, der als Tanz auf einer kleinen Bühne von zwei Frauen dargeboten wurde.

Der Flamenco ist hochgradig erotisch, er stilisiert die Geschlechtsrollen und ist auf höchste Spannung ausgelegt. In diesem Sinne ist der Tanz mit der garocha eine Demonstration der äußersten Männlichkeit, der eigentlich nur für die Frauen aufgeführt wird, die natürlich nur aus dem Augenwinkel Kenntnis nehmen.

Erst gegen Ende der Vorführung näherte sich der Reiter der Frauengruppe, umkreiste sie, grüßte sie mit dem Hut und entfernte sich wieder, um die Werbeaktivitäten auf die Spitze zu treiben. Der Reiter neigte sich so weit aus dem Sattel, daß man befürchten mußte, er werde herabgleiten.

Vor zwei Jahren war Jésus Morales auch dabei. Seine Vorführung ist in dem erwähnten Buch dokumentiert. Damals tanzte er mit zwei Gitarristen, die sich auf Stühlen gegenüber saßen. Als Höhepunkt setzte er einem seinen Hut auf. Dieses Kunststück ließ sich nicht wiederholen, da die Tänzerinnen natürlich selber in Bewegung waren, während der Gitarrist ein vortreffliches Ziel bot.

Jésus Morales benutzte die Zügel nur indirekt; sie waren an seinem Gürtel befestigt. Diese Technik setzten auch Oliver Jubin beim Feuerseil und zum Schluß Andrea Schmitz als Pegasus unter dem Motto "Freiheit" ein - in allen Fällen mußten die Reiter beide Hände dauernd frei haben.

Der Text zu dieser Nummer, zum Thema "Liebe/Leidenschaft":

Stärker noch als der Tod ist die Liebe.
Unter die Unendlichkeit gelegt entfaltet sie sich wie keine andere Kraft.
Die Liebe ist stark und zerbrechlich, sie ist sinnstiftend und voller Wunder.
Die Momente, in denen wir ihre Stärke fühlen, sind begleitet von dem Wissen um ihre Vergänglichkeit.
Und wir kämpfen um sie mit all unserer Leidenschaft.



Lorenzo


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Gertenkontrolle
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Sprung mit Gerten
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Folge mir!
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Sehr gut!
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Innen Kontrolle, außen frei
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Das Ganze im Sprung
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Und nun ohne Gerten
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Wer sagt's denn?
Lorenzo hatte ich schon in Hamburg erlebt und seine Vorführung durch einen Bildschirmschoner dokumentiert (  Lorenzo, Hansepferd 2004).

Diese Vorführung wiederholte er im ersten Teil unter dem Titel "Herausforderungen", wobei er sich selbstverständlich einige Varianten hatte einfallen lassen. Im Unterschied zur neuen Nummer wurde dieser Lorenzo als "Lorenzo Classic" bezeichnet. Diese Bezeichnung habe ich für den Bildschirmschoner übernommen:   Equitana 2005 - Lorenzo Classic.

Als vorletzte Nummer der gesamten Show, als vorläufiger Höhepunkt, als Kontrast zur erotischen Kunst des Spaniers, zur höchsten reiterlichen Vollendung, zelebrierte Lorenzo die spielerische Virtuosität, die absolute Freiheit der Pferde, die artistische Sensation.

Dieser Lorenzo wurde "Lorenzo Emotions" getauft (Bildschirmschoner   Equitana 2005 - Lorenzo Emotions). Der Titel der Nummer: "Vollkommenheit". Der Text:

Der vollkommene Momente ist immer auch ein Wunder - es ist das Zusammenspiel der Elemente, der Begegnungen und der Harmonie. Einzigartig ist dieser kurze Moment, auf denen wir Menschen warten und der uns zugleich den Moment nach der Vollendung fürchten läßt. Wir rufen und sind doch bange, daß der Ruf erhöht wird.
Es sind die vollkommene Augenblicke, die wir ein Leben lang in uns tragen.

Stand Lorenzo bei seiner ersten Vorführung ausschließlich auf den Rücken der Pferde, bewegte er sich nun immer wieder einmal auch auf dem Boden. Und dann traute ich meinen Augen nicht: Lorenzo sprang mehrfach über ein Hindernis und die Pferde folgten ihm.

Im September hatte ich über das Fest der Shetland-Freunde in Bad Harzburg berichtet (  Das Fest der Shetlandfreunde,   Wir wollen besser werden!). Dort hatte ich diese Übung zum erstenmal gesehen. Sie gehört bei den Shetland-Züchtern zum Standardprogramm.

Ich kenne das Freispringen und das Springen unter dem Sattel. Das Springen an der Hand leuchtete mir in diesem Falle ein, weil kleine Kinder, die als Reiter in Frage kommen, nicht gut genug springen; auf diese Weise kann der Sprungvermögen demonstriert werden, und gleichzeitig ist es auch eine sportliche Disziplin, die dem beteiligten Menschen ebenfalls etwas abverlangt.

Bei Lorenzo handelte es sich allerdings um eine Abwandlung dieser Übung, denn die Pferde folgten ihm freiwillig. Sie waren nämlich vollkommen ungezäumt. Das war der Clou dieser Nummer - Lorenzo hatte zur Kontrolle der Pferde lediglich zwei Gerten zur Verfügung. Und weil Jean Marc Imbert ebenfalls kaum etwas in der Hand hat und sein Stöckchen so gut wie gar nicht einsetzt, ist vermutlich der Ehrgeiz Lorenzos herausgefordert, es ihm gleich zu tun. Lorenzo arbeitet dann auch gleich mit vier Pferden - womit der Schwierigkeitsgrad unübersehbar demonstriert wird, denn mit zwei Gerten kann man nicht zugleich vier Pferde dirigieren.

Soweit ich beobachten konnte, laufen die äußeren Pferde auf Stimme. Die inneren kontrolliert Lorenzo mit der Gerte - schließlich müßte er einen Spagat machen, wenn sie Distanz gewinnen würden. Aber wie auch schon bei seinen Leinenkunststückchen, wo er dann mitten im Sprung die Leinen losläßt und die Hände in die Luft reißt, verzichtet Lorenzo schließlich auch noch auf die Gerten!

So erwartet das der Zuschauer:Sensation stapelt sich auf Sensation! Aber wie schon bei Imbert reagierte das Publikum besonders engagiert und interessiert bei Situationen, die jeder kennt, mit denen jeder sich identifizieren kann, wo jeder sofort nachvollziehen kann, wie gut Lorenzo mit seinen Pferden kommuniziert. Dazu dienen die Bodenübungen.

Wenn Lorenzo über den Sprung setzt, ist es ja keineswegs ausgemacht, daß die Pferde folgen. Und wie bei Imbert sonderte sich eins der vier Pferde ab und ging seine eigene Wege. Große Spannung! Was macht der Meister jetzt? Wie reagiert das Pferd? Nun, das Pferd bewegte sich nach einer Weile auf Lorenzo und die anderen drei Pferde zu - machte dazu aber einen großen Bogen um das Hindernis: spontaner Lacherfolg.

Zum Abschluß nochmal dieselbe Situation mit zwei Pferden. Nun aber nahm das abtrünnige Pferd den direkten Weg über das Hindernis: noch größerer Lacherfolg! Jedermann mußte nun annehmen, daß es sich bei beiden Vorkommnissen um einstudierte Übungen handelte, sozusagen das Sahnehäubchen, aber es handelte sich wohl tatsächlich um spontane Aktionen, denn Thorsten Schneider versicherte mir, daß diese in den anderen Aufführungen und Proben nicht vorgekommen waren. Desto besser!


Freiheit


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In der Ankündigung, die auf der Pressekonferenz zwei Tage vor Beginn der Equitana verteilt wurde, kommt Andrea Schmitz noch nicht vor. Unter dem Titel "Freiheit" werden das Gestüt Ismer und die Stelzenläufer Nadia Meinhardt, Goor Zankl und Knut Gambusch genannt.

Sie alle kamen vor, aber die herausragende Figur dieses Bildes war Andrea Schmitz als Pegasus. Zufällig habe ich sie heute im Internet entdeckt, sonst hätte ich sie gar nicht identifizieren können ( » www.Barockstrupper.de - Unsere Bekannten). die Regieanweisung:

Andrea reitet mit Flügeln rein? Eventuell zwei weitere Reiter. Knut und Goor auf stellt sind. Die Herde kommt mit den Reitern herein, Nadia kommt zeitgleich langsam von der Decke. Und, Reiter treiben Herde, dann Reiter zuerst raus, Herde hinterher.

In der Spalte Requisiten: "Nebel, Tuchartistik von Nadia Meinhardt". Tuchartistik - nie gehört, aber angesichts der Bilder sehr treffend.

Der Nebel bestimmte das ganze Bild. Schimmel im Nebel - man kann sich schon vorstellen, wie das aussieht!

Der Fotograf nennt so etwas "High Key", also eine Aufnahme, die nur aus zartesten Tönen besteht, im Gegensatz zu "Low Key", einer Aufnahme, die fast nur extrem dunkle Töne enthält.

Eine freilaufende Herde gehört anscheinend zu einer gelungenen Pferdegala wie die Isländer und die Friesen. Die Herde stammt aus dem Vollblutarabergestüt Ismer, über das ich bereits ausführlich berichtet habe (  Vollblutaraber in Niedersachsen,   Die große Gestütsschau). Welch ein Aufwand!

Überhaupt: Vom Aufwand, der für diese Equitana getrieben wurde, kann man sich gar keinen Begriff machen. Nun habe ich wochenlang von der Hop Top Show berichtet, die ja nur einen kleinen Teil der Equitana ausmacht. Wie viele Fahrzeuge alleine für diese Veranstaltung gebraucht wurden, sah ich, weil ich am Tag der Show wegen des unbestimmten Ausgangs mit dem Auto gekommen war.

Ich mußte dort parken, wo auch viele Aussteller ihre Fahrzeuge abgestellt hatten. Jean Marc Imbert hatte dort einen ganz normalen Pferdeanhänger stehen, an dessen Beschriftung ich ihn erkennen konnte, Herbert Stein eine Riesenlastzug maximaler Länge mit der Aufschrift "Camels & Horses on Tour", und viele Aussteller wohnten dort sogar, entweder in Wohnwagen oder in Wohnmobilen oder umgebauten LKWs.

Die Equitana ist ein Geschäft, ein Marktplatz, ein Rummel, eine Show, ein Treffpunkt, ein Megaereignis. Die meisten Aussteller, die ich befragte, waren auch von dieser Equitana angetan. Manch einer klagte, aber klagen gehört vielleicht zum Geschäft - man weiß nicht, ob man es so ganz ernst nehmen soll. Die Kosten sind immens, gar keine Frage, und ob sich die Equitana lohnt, wird für die meisten Aussteller erst sehr viel später deutlich, wenn überhaupt.

Das Versandhaus Krämer Pferdesport hat auf die Teilnahme diesmal verzichtet und statt dessen seine Kunden angeschrieben und einen Sonderrabatt angeboten, weil man sich durch diesen Entschluß erhebliche Kosten gespart hatte. Ob dieses Beispiel Schule macht? Ein Aussteller prophezeite sogar das Ende der Equitana in wenigen Jahren, aber das erscheint mir doch sehr unwahrscheinlich.

Der Abschlußbericht der diesjährigen Equitana ist jedenfalls überaus positiv. Trotz schlechten Wetters und schlechter Wirtschaftslage hat sich die Equitana behauptet und geht zukunftssicher in die nächste Runde. Der Termin der nächsten Equitana steht schon fest. Bis dahin werden sich die anderen Messen weiterhin anstrengen, der Equitana das Wasser zu reichen. Der Equitana das Wasser abzugraben ist bisher noch niemandem gelungen, obwohl die Equitana im Gegensatz zu manch anderer Messe nur alle zwei Jahre stattfindet. Die Equitana blüht und gedeiht also auch ohne Wolf Kröber, sein Kind ist selbständig und erwachsen geworden.



Quellen


  1.  » EQUITANA - Hop Top Musical Moments & Miracles
  2.   Rhythmus, Stein, Jubin, Gestüt Glimbach, Poster zu Ausgabe   310
  3.   Wiederbelebung einer Tradition, Die Fürstliche Hofreitschule in Bückeburg,  Ausgabe   300
  4.   Ziele und Geschichte einer Hofreitschule, Von Fürsten, Westernreitern und Pferderassen,  Ausgabe   301
  5.   Equitana 2005 - Feuerseil, Bildschirmschoner zu Ausgabe   312
  6.   Equitana 2005 - Jésus Morales, Bildschirmschoner zu Ausgabe   312
  7.   Lorenzo, Hansepferd 2004, Bildschirmschoner zu Ausgabe   266
  8.   Equitana 2005 - Lorenzo Classic, Bildschirmschoner zu Ausgabe   312
  9.   Equitana 2005 - Lorenzo Emotions, Bildschirmschoner zu Ausgabe   312
  10.   Das Fest der Shetlandfreunde, Wo die Kleinen ganz groß rauskommen,  Ausgabe   285
  11.   Wir wollen besser werden!, Qualitätsmanagement auf Vereinsbasis,  Ausgabe   286
  12.  » www.Barockstrupper.de - Unsere Bekannten
  13.   Vollblutaraber in Niedersachsen, Ein Bauernhof verwandelt sich,  Ausgabe   163
  14.   Die große Gestütsschau, Familienunterhaltung und Marketing,  Ausgabe   164
  15.   33 Jahre Equitana, Die Weltmesse des Pferdesports
       Ausgabe 309 · Teil 1
  16.   Moments & Miracles, Die HOP TOP Show 2005
       Ausgabe 310 · Teil 2
  17.   K.K.Z. und F.R.E.A.A.E., Kladruber, Kamele, Zirkus und Spanische Reitkunst aus Andalusien
       Ausgabe 311 · Teil 3



Fotos

©   Gerd Hebrang


Messeseite: Stahl


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