Schon bei der Ankunft wurde ich freundlich begrüßt, mein Gepäck ist inzwischen auch angekommen. Ein Mehrbettzimmer steht mir allein zur Verfügung, da in der Woche nicht viele Gäste hier sind.
Rashim wird abgesattelt und in seine Box geführt. Hier erlebe ich leider eine unangenehme Überraschung. Da es sich um ein Isländergestüt handelt, werden alle Pferde in Offenstallhaltung gehalten. Es gibt daher nur einige Behelfsboxen. Und in einer dieser Boxen sollte nun Rashim untergebracht werden.
Die Behelfs-Box liegt in einer Scheune, die gerade als Werkstatt genutzt wird. Überall befinden sich Baustoffe, Mörteleimer und Werkzeuge. Nicht ein Pferd ist in Sicht- oder Hörweite der Scheune. Alle Isländer wurden gerade erst auf eine weit entfernte Weide gebracht.
Zunächst bleibt Rashim noch ruhig, aber je später es wird, desto unruhiger wird er. Er war trocken am Stall angekommen, nach einigen Stunden ist er schweißgebadet und ziemlich hysterisch. Die Box hat auch kein Fenster nach draußen, so dass Rashim überhaupt niemanden sehen kann.
Ich mache mir Vorwürfe, weil ich bei der Buchung zwar um eine Box gebeten hatte, aber nicht auf den Gedanken gekommen war, abzuklären, ob noch andere Pferde in Boxen da sein würden. Allerdings denke ich heute, dass es eigentlich selbstverständlich ist, dass ein Pferd nicht völlig allein gestellt werden kann. Somit hätte ich auch einen Hinweis vom Stall erwarten können.
Aber das ist in der Situation egal, die Mitarbeiter machen sich gemeinsam mit mir Gedanken darüber, wie Rashim zu helfen sei. Nachdem Rashim auch nach fünf Stunden nicht ruhiger wird, führen wir ihn nachts um 22 h in völliger [...]
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